Cappuccino, Latte Macchiato, Flat White – oder doch lieber ein Espresso? Ob Sie Ihr Lieblingsgetränk mit einem Kaffeevollautomaten, einer Siebträgermaschine oder in einem Handfilter zubereiten, gute Kaffeebohnen sind für den Geschmack entscheidend.
Dabei sorgt die riesige Auswahl der Bohnen im Handel zwar dafür, dass jeder Geschmack bedient wird. Gleichzeitig ist es dadurch nicht einfach, tatsächlich gute Bohnen zu erkennen.
In unserem Kaffeevollautomat Test haben wir schon einige Kaffeebohnen ausprobiert
In unserem Kaffeevollautomat Test haben wir schon einige Kaffeebohnen ausprobiert
Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Kaffee im Supermarkt mit Marketing-Begriffen wie „traditionelle Röstung“ oder einem vermeintlichen Bio Siegel beworben wird. Doch wie können Sie erkennen, welche Kaffeebohnen aus nachhaltigem Anbau stammen und ob der Kauf sich auch geschmacklich lohnt?
Gute Nachricht: Geschmäcker und Kaffee-Vorlieben sind zwar subjektiv, dennoch gibt es einige grundlegende Merkmale, woran Sie gute Kaffeebohnen erkennen können! In diesem Ratgeber, samt einem Kaffeebohnen Test, verraten wir Ihnen nicht nur wie das geht, sondern auch welcher Kaffee am besten zu Ihrer Zubereitungsmethode passt.
Inhaltsverzeichnis
- Kaffeegenuss: Routine im Alltag oder Luxusprivileg?
- Kaffeebohnen Sorten & Kriterien: Im Wald der Möglichkeiten – darauf kommt es an!
- Kaffeebohnen Test: Welche Kaffeebohnen schmecken am besten?
- Nachhaltigkeit im Anbau: Wie verlässlich sind Fairtrade Kaffee, Bio Siegel & Direkthandel?
- Ganze Kaffeebohnen & Zubereitungsarten: Unser Überblick
- Espressobohnen oder Kaffeebohnen: Unterschied im direkten Vergleich
- Bohnen richtig aufbewahren: Die wichtigsten Tipps für mehr Aroma
- Der Preis für guten Kaffee: Wie viel darf ein Qualitätsprodukt kosten?
- Discounter Kaffee: Was kann die Kaffeebohne aus dem Supermarkt?
- Fazit: Die besten Kaffeebohnen glänzen mit Geschmack & Transparenz
Kaffeegenuss: Routine im Alltag oder Luxusprivileg?
Eins dürfen wir nicht vergessen: Kaffee sollte nie als Selbstverständlichkeit betrachtet werden! Die Produktion von diesem Genussmittel, das in den westlichen Ländern einen so großen Absatz findet, sorgt in den Herkunftsländern wie Brasilien für viele Probleme.
Dabei ist nicht nur die ökologische Seite der Kaffeeproduktion, wie der Wasserverbrauch, der Transport und der Müll von Kaffeekapseln und Co problematisch. Der wirtschaftliche Umgang mit dem eigentlichen Erzeuger der Bohnen – dem Kaffeebauern – lässt leider, vor allem bei großen Konzernen, einiges zu wünschen übrig.
Fair Trade & Transparenz: Bohnen mit gutem Gewissen
Der Herstellungsprozess von Kaffee besteht aus vielen verschiedenen Verarbeitungsschritten, die alle den Preis vom fertigen Produkt beeinflussen. Nach dem Anbau muss der Rohkaffee erstmal zur aromatischen Bohne geröstet werden. Damit findet logischer- und fairerweise der größte Wertzuwachs von Kaffee statt.
Doch danach kommen weitere Akteure ins Spiel: Importeure, Großhändler und Exporteure im Ursprungsland, die alle bezahlt werden wollen. Marketingausgaben von Großkonzernen wie „Lavazza“ oder „Dallmayr Prodomo“ machen weitere Kosten aus.
Die dunkle Seite vom Kaffeehandel: Unfaire Bezahlung in den Drittweltländern
Die dunkle Seite vom Kaffeehandel: Unfaire Bezahlung in den Drittweltländern
Nachhaltige Anbieter von Kaffeebohnen können ihre Lieferkette durch entsprechende Dokumente transparent machen. Damit übernehmen sie auch die wirtschaftliche und ökonomische Verantwortung im Anbaugebiet. Im Vergleich von Öko Test 11/2021, schaffte das allerdings kein einziges konventionelles Produkt von Firmen wie „Mövenpick“ oder „Melitta“.
Wenn Sie also eine Packung Kaffee im Supermarkt kaufen, fließt das Geld erstmal an die Großkonzerne zurück, bevor es am Ende beim Kaffeebauern ankommt. Je größer der Hersteller, desto weniger können am Ende die Menschen der Ursprungsländer mit dem Kaffeeanbau verdienen.
Die Transparenz der gesamten Lieferkette ist ein wichtiges Kriterium, wenn Sie Ihr Heißgetränk mit gutem Gewissen genießen wollen. Nur so können Sie bewirken, dass die Bauern auf ihren Plantagen unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und zur angemessenen Vergütung arbeiten.
Kaffeebauern & Kaffeeröster: Bohnen mit Persönlichkeit
Ein kürzerer Weg von der Kaffeeplantage in Ihre Tasse sorgt nicht nur für die anständige Bezahlung der Kaffee-Erzeuger, sondern auch für besonders frische Kaffeebohnen. Im Idealfall finden Sie auf der Verpackung oder zumindest durch die jeweilige Webseite des Herstellers exakte Angaben zum Aromaprofil:
- Kaffeesorte – Nicht nur der Name, sondern auch die Unterart sowie das Prozentverhältnis von Arabica & Robusta Bohnen zueinander
- Aufbereitung – Verarbeitungsverfahren vor Röstung (z.B. „natural“ oder „washed“)
- Röstprofil – Angabe des angestrebten Röstgrads (von heller bis dunkler Röstung)
- Empfehlung zur bestmöglichen Kaffeezubereitung
- Röstdatum – Möglichst genaue Angabe
Zudem sind Informationen über den gesamten Handel mindestens genauso wichtig:
- Name des Herstellers & der Kaffeerösterei – Nicht nur Markenangabe wie „Segafredo“
- Konkretes Herkunftsland – Kein Sammelbegriff wie Südamerika
- Herkunftsort – Plantage, Kooperative, Standort & Lage (Höhenangabe optional)
- Handelsweg – Genaue Offenlegung der Beschaffungsstrukturen (im Idealfall Direkthandel bzw. „direct trade“)
Von den großen Konzernen ist allerdings kaum einer dazu in der Lage: Mit Menschenrechtsverletzungen auf den Kaffeeplantagen und illegaler Waldabholzung lässt sich wohl kaum werben. Kleinere Röstereien wie „Flying Roasters“ oder „Wood Grouse Coffee“ aus der deutschen Kaffee-Initiative „The Pledge“ schaffen es dagegen locker, transparent zu sein. Guten Kaffee gibt’s zudem noch dazu!
Kaffeebohnen Sorten & Kriterien: Im Wald der Möglichkeiten – darauf kommt es an!
Kaffee gehört für viele von uns für einen gelungenen Start in den Tag einfach dazu. Nicht umsonst ist auch die Vielfalt der Kaffeespezialitäten sowie deren Zubereitungsarten in den letzten Jahren förmlich explodiert. Es ist also auch nicht verwunderlich, dass Kaffeebohnen laut der Öko Test 11/2021 weltweit auf 110.000 Quadratkilometern angebaut werden.
Dabei existieren mehr als 120 verschiedene Sorten, die unter anderem in Brasilien, Kolumbien oder Indonesien angebaut werden. Beim Kauf von Kaffee erwartet Sie also eine Vielzahl der Möglichkeiten: Wir haben für Sie zusammengefasst, woran Sie vernünftige Bohnen erkennen können.
Arabica & Robusta Bohnen: Unterschiede in der Qualität?
Von Arabica- und Robusta Bohnen hat jeder Kaffeegenießer zumindest schon mal was gehört. Dabei gilt eine Packung mit der Aufschrift „100% Arabica Bohnen“ im Volksmund als hochwertiger. Doch was ist genau der Unterschied zwischen diesen zwei Kaffeesorten – und sollten Sie tatsächlich lieber zum Arabica Kaffee greifen?
Kurz zusammengefasst stammen beide Kaffeesorten von der gleichen Kaffeepflanze, aber von zwei verschiedenen Unterarten ab: Arabica und Canephora (als Robusta bekannt). Darunter hat jede dieser Sorten viele weitere Varianten mit individuellen Eigenschaften. Geschmacklich kommt es vor allem auf diese konkrete Varietäten an.
Eine Bohne wie die andere? Die Sorten Arabica und Robusta stammen von der gleichen Kaffeepflanze ab
Eine Bohne wie die andere? Die Sorten Arabica und Robusta stammen von der gleichen Kaffeepflanze ab
Arabica ist auf mehr Anbaugebiete (ca. 60 Prozent der globalen Ernte) verteilt und verfügt im Vergleich zu Robusta über mehr Bohnenvarianten – daher kommt ihr guter Ruf. Der Klimawandel macht der Arabica Bohnen allerdings zu schaffen, sodass sie womöglich bald von ihrer ‘robusten’ Schwester überholt wird.
Ein 100% Arabica-Siegel sagt über die Qualität der Kaffeebohnen also erstmal nichts aus. Letztendlich ist die Abstammung der Pflanze weniger wichtig, als das gelungene Zusammenspiel aus Anbau, Röstung und Zubereitung!
Bohnensorte & Varietät: Ausschlaggebend für den Geschmack
Wenn Ihnen eine spezifische Bohnenmischung gut schmeckt, sind es vor allem die Charaktermerkmale von Varietäten, die sich in ihrer Tasse bemerkbar machen. Ein Beispiel dafür ist die beliebte Bourbon-Kaffeebohne, die Sie etwa in dem hervorragenden Mischgold Kaffee der Hamburger Marke „Elbgold“ finden können.
Arabica-Varietät Caturra verleiht dieser Sorte ihr charakteristisches Kaffeearoma
Die frische Säure von diesem Kaffee ist nicht unbedingt für die gesamte Gattung der Arabica Bohnen charakteristisch. Vielmehr spiegelt der Geschmack die spezifische Eigenschaft der Caturra Varietät wider, bei der es sich um die natürliche Mutation der Bourbon-Bohne handelt.
Wie dieser Fall zeigt, ist die Welt der Varietäten allerdings sehr komplex, daher können wir keine allgemeingültige Empfehlung aussprechen. Wenn Sie eine bestimmte Kaffeemischung mögen, wird Ihnen die Kenntnis über die darin enthaltene Varietät helfen, weitere ähnliche Kaffeesorten zu finden.
Unser Tipp: Im Variety Catalogue der Initiative World Coffee Research können Sie die Besonderheiten von vielen Varietäten nachschlagen.
Herkunftsland & Kaffeegürtel: Besonderheiten der Kaffeekirsche
Die geografische Herkunft der Bohnen ist im Gegensatz zu ihrer Varietät eine einfachere Möglichkeit, die Besonderheiten von verschiedenen Kaffeesorten auf Anhieb zu erkennen. Schließlich bestimmt die Lage der Plantage auch den typischen Geschmack der Kaffeebohne.
Diese Ursprungsländer gehören zu den wichtigsten Kaffeeproduzenten der Welt und lassen sich in Bezug auf den exportierten Kaffee wie folgt beschreiben:
Brasilianische Arabica Bohnen sind aus der Kaffeeszene nicht mehr wegzudenken: Das Land ist für viele hervorragende Kaffeebohnen verantwortlich. Deren Geschmacksprofil ist dabei so vielfältig wie kaum in einem anderen Anbaugebiet. Die Kaffeebohnen aus Brasilien können sowohl säurebetont sein, als auch eine starke Schokoladen Note aufweisen.
Leider trägt die Anbau- und Exportmenge von Kaffee aus Brasilien dazu bei, dass es hier viele schwarze Schafe gibt. Der massenproduzierte „Hochlandkaffee“ aus dem Discounter sorgt nicht nur für Preisdumping, sondern auch für eine katastrophale Ökobilanz. Die Angaben zum Erzeuger sind daher beim Kauf besonders zu beachten!
Immerhin geht es auch anders: „Coffeeness“ mit ihren fair trade Kaffeebohnen für Kaffeevollautomaten aus Brasilien ist ein gutes Beispiel dafür. Dieser Kaffee überzeugt nicht nur mit der Nachhaltigkeit der Kaffeeproduktion, sondern auch mit der Qualität der Bohnen. Säurearm und mit Schokolade im Aromaprofil
Wenn Sie kräftige und schokoladige Aromen in Ihrem Kaffee mögen, sind kolumbianische Bohnen eine gute Wahl. Der „Martermühle Colombia Kaffee“ ist ein idealtypischer Vertreter der kolumbianischen Herkunft: dunkel, süß und fruchtig.
Bei Kaffeebohnen aus Indonesien sind wir immer zwiegespalten. Einerseits hat der indonesische Java-Kaffee eine lange Tradition mit vielen Fans. Gleichzeitig sind uns bisher keine Kaffeesorten aus dieser Region bekannt, die wir Ihnen uneingeschränkt empfehlen können. Oder haben Sie einen heißen Kaffee-Tipp aus Indonesien für uns?
Aus Indonesien stammt übrigens der berühmt-berüchtigte Kop Luwak-„Katzenkaffee“, bei dem das Leid der Tiere für viel Geld verkauft wird. Aus unsere Sicht definitiv keine Empfehlung!
Äthiopische Kaffeebohnen sind für uns ein Geschmackserlebnis, mit ihrer facettenreichen Säure und viel Frucht im Aroma – wie etwa beim Shilicho Kaffee von „Elephantbeans“.
Äthiopien ist eine spannende Anbauregion, in der sich viele Kooperative sowie junge Kaffeeröstereien engagieren. Aus unzähligen guten Bohnen können wir die Kaffeesorten von „Wood Grouse Coffee“ empfehlen, die mit höchster Qualität auf allen Ebenen glänzen.
Die Kaffeebohnen aus Honduras sind säurearm, angenehm süß und vor allem sehr cremig: Sie sind mittel kräftig und eignen sich gut als Omniroast. Das bedeutet, dass sie so geröstet werden, dass sie sowohl als Filterkaffee, wie auch als Espresso zubereitet werden können – sehr praktisch für den Alltag!
Bestes Beispiel für eine gelungene Röstung aus Honduras ist der Pezcadito Microlot Kaffee von den „Flying Roasters“: Nicht nur perfekt ausbalanciert, sondern auch Bio zertifiziert. Allerdings ist die Ernte des Pezcadito schnell vergriffen, deswegen müssen Sie bei diesen Bio Kaffeebohnen rasch zugreifen.
Im Vergleich zum Kaffee aus Honduras liefern die peruanischen Bohnen eine recht spritzige Säure und deutlich weniger Süße ab. Doch auch diese Kaffeebohnen haben ein mittel kräftiges Aroma und sind für eine Omniröstung geeignet. Die Sorte Happy Coffee Puno, ob gemahlen oder als ganze Bohne, ist eine gelungene Röstung für jede Zubereitung.
Der Kaffee aus Guatemala fällt durch ein kräftiges und beinahe rauchiges Aroma auf – entweder Sie mögen es oder eben nicht, das ist eine reine Geschmackssache. Beim „Martermühle Kaffee Guatemala“ ist diese charakteristische Note für uns überzeugend. Ohne Rauch, aber dennoch ausgewogen kräftig ist der Green Cup Tempixque Antigua Guatemala.
Bei unserem Kaffeebohnen Test können wir unmöglich alle berühmten Länder auf einmal behandeln. Weitere Länder wie beispielsweise Kenia, Indien und Costa Rica zählen zwar ebenfalls zu wichtigen Kaffeelieferanten – erwähnen wir aber trotzdem nur am Rande, da wir uns durch Kaffee aus diesen Ländern erst einmal durchtesten müssen.
Unsere ersten Ergebnisse zeigen aber auf, dass wir den Kaffee aus Kenia mit ihren landestypischen Röstungen unbedingt näher kennenlernen wollen. Den kenianischen hellen Filterkaffee Wikiendi von „Mehrwert“ fanden wir herausragend und einzigartig im Geschmack.
Mit Indien verbinden wir dagegen den nicht berechtigten Hype um den „Monsoon Malabar“ Kaffee, der angeblich von Tropenregen veredelt ist. Diese Behauptung ist häufig reines Marketing. In unserem Test hatten wir mit dem Fortezza Kaffee Indien geschmacklich gemischte Erfahrungen gesammelt: So richtig überzeugt hat uns der Länderkaffee nicht.
Kaffeebohnen aus Costa Rica dürften diejenigen Genießer erfreuen, die intensive Noten von Honig und Früchten mögen. Mithilfe des sogenannten Honey Processing – eines Trockenvorgangs der Kaffeekirsche in der Sonne – wird in Costa Rica viel mit diesen Geschmacksnoten experimentiert. Gelungenes Beispiel dafür ist der Monday Morning Blues von „Mare Kaffee“.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Coffeeness Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Aufbereitung der Bohnen: Nass, trocken oder halbtrocken?
Ähnlich wie bei der Herkunftsangabe verrät Ihnen die Methode der Kaffeeaufbereitung einiges über den Geschmack der Kaffeebohnen. Damit ist an sich das Verfahren gemeint, mit dem die Kaffeefrucht entfernt und ihr Kern bzw. die eigentliche Kaffeebohne getrocknet wird.
Dabei können die meisten Verbraucher mit den technischen Begriffen wie „washed“ oder „pulped“ nichts anfangen. Wir haben für Sie die wichtigsten drei Verfahren der Kaffeeaufbereitung in einer Übersicht zusammengefasst, ohne dabei stark in die Details abzudriften:
Bezeichnung | Bedeutung bzw. Verfahren | Aroma | Typisch für diese Herkunftsländer | Kaffeesorten als Beispiel |
---|---|---|---|---|
washed fully washed wet process | Nassaufbereitung: Kaffeekirschen werden fermentiert, gewaschen & erst dann getrocknet. | Intensiv, kräftig, körperreich, ausgeprägter Kaffeestil | Brasilien bzw. lateinamerik. Hochland | Huber Espresso |
natural | Trockenaufbereitung: Kaffeefrucht wird draußen getrocknet & dabei mehrmals gewendet. | Süß, fruchtig, blumig, komplex | Äthiopien bzw. Ostafrika | Wood Grouse Burtukaana |
pulped natural semi washed honey processed | halbtrockene Bohnenaufbereitung: Hybridverfahren mit kürzerer Trockenphase | Ein Mix der beiden, würzig, vollmundig, süß usw. | Costa Rica | Limu von Coffee Circle |
Röstprofil & Zubereitungsmethode: Light vs. Dark Roast
Mit der Angabe der Röstung will der Kaffeeröster Ihnen hauptsächlich mitteilen, welches Aroma Sie von seinen Kaffeebohnen erwarten können. Hier müssen Sie sich nur eins merken: Je heller die Bohnen, desto frischer der Geschmack und umso stärker sind sie auf die Zubereitung im Filter ausgelegt.
Typische Kaffeebohnen aus dem Handel eignen sich am besten für einen Handfilter, eine Chemex, eine Kaffeemaschine (mit oder ohne Mahlwerk) oder eine French Press. Espresso Kaffeebohnen bzw. dunkle Röstungen sind dagegen am besten in einem Vollautomat oder einer Siebträgermaschine aufgehoben.
Überzeugende Omni-Röstung mit süßen Nuss- und Fruchtnoten von „Coffee Circle“
Die goldene Mitte – die Omniroasts – können theoretisch für jede Art der Zubereitung verwendet werden. Eine erfolgreiche Omi-Röstung wie beim Coffee Circle Cerrado ist allerdings nicht selbstverständlich.
Zeitpunkt der Röstung: Je frischer, desto aromatischer!
Das Röstdatum ist bei Kaffeebohnen ein Qualitätsmerkmal: je kürzer der Abstand zwischen der Röstung und der Zubereitung, desto besser ist das Aroma für Ihren Kaffeegenuss. Wie Sie Ihre Kaffeebohnen aufbewahren ist in diesem Zusammenhang ebenfalls wichtig, dennoch sollten Sie bereits beim Kauf auf das angegebene Datum achten.
Etwas Verwirrung stiften viele Hersteller mit der angegebenen Mindesthaltbarkeit, denn daraus lässt sich nicht immer das explizite Röstdatum ableiten. Ist das letztere auf der Kaffeepackung nicht angegeben, gibt es von uns immer einen Abzug bezüglich der Kaffeebohnen-Qualität.
Kaffeebohnen Test: Welche Kaffeebohnen schmecken am besten?
Zweifelsfrei ist Kaffee immer eine Geschmackssache – und das wollen wir auch gar nicht abstreiten. Nichtsdestotrotz gibt es einige objektive Merkmale, die Ihnen helfen werden, Kaffeebohnen ganz nach Ihrem Gusto zu finden.
Außerdem schauen wir uns bei den Kaffeebohnen im Test genauer an, welche typischen Eigenschaften die grundsätzliche Qualität einer Kaffeebohne beeinflussen. Somit werden Sie zu Hause leicht erkennen, welche von den zahlreichen Herstellern und Online Shops Ihnen tatsächlich ein gutes Produkt anbieten.
Kaffeebohnen: Niemand ist perfekt, aber die Optik zählt trotzdem
Idealtypische Kaffeebohnen sollten von der Größe, Farbe, Form und Oberfläche im Vergleich so regelmäßig wie möglich sein. Das ist das Zeichen einer sorgfältigen Auswahl, sowie der besonders schonenden Röstung. Gleichzeitig ist Kaffee ein Naturprodukt und hat daher selten ein perfektes Erscheinungsbild in allen aufgelisteten Punkten.
Ob Arabica oder Robusta Bohnen: Ein gepflegtes Äußeres sorgt für den guten ersten Eindruck
Ob Arabica oder Robusta Bohnen: Ein gepflegtes Äußeres sorgt für den guten ersten Eindruck
Auf folgende Merkmale sollten Sie achten:
- Sehr trockene Bohnen sind vermutlich schon alt
- Löcher in den einzelnen Bohnen deuten Schädlingsbefall der Kaffeepflanze an
- Viel Bruch oder starke Unterschiede bei der Größe oder Farbe der Bohnen können auf schlechte Bedingungen bei der Ernte hinweisen
Geruch: Vertrauen Sie ruhig Ihrer Nase!
Sein wohliges Aroma ist sicherlich einer der Gründe, warum uns Kaffee immer wieder in seinen Bann zieht. Erst durch den Geruch kommt die Besonderheit von vielen Kaffeebohnen zum Vorschein. Bevor Sie den ersten Schluck nehmen, riechen Sie an den ganzen Bohnen, dann an dem gemahlenen Kaffeepulver und schließlich auch am fertigen Kaffee.
Mehr als nur ein Wachmacher: Die Aromen von Kaffee verraten viel über den Geschmack der Kaffeebohne
Mehr als nur ein Wachmacher: Die Aromen von Kaffee verraten viel über den Geschmack der Kaffeebohne
Das Kaffee-Aroma reicht meistens schon aus, damit Sie ein Urteil über das aufgebrühte Getränk fällen können. Interessant ist dabei die Tatsache, dass der Duft den Geschmack der Kaffeebohnen sogar noch hervorheben oder verbessern kann. Beim Elbgold Mischgold Kaffee sind es vor allem die unwiderstehlichen Aromen, die für gelungenen Genuss sorgen.
Das bedeutet aber auch: Riechen die Bohnen muffig oder gummiartig, sorgt allein dieser Duft dafür, dass Sie Ihre Tasse Kaffee oder Espresso erst gar nicht trinken wollen. Diese Erfahrung sammelten wir in unserem Testverfahren vor allem mit vielen Supermarktsorten. Den ersten Eindruck trübte für uns aber auch das staubige Aroma beim Solino Harar.
Geschmacksprofil & Sensorik: Kaffeegetränk auf der Zunge
Den Geschmacks- oder Geruchseindruck von verschiedenen Bohnen zu beschreiben, ist zugegeben keine einfache Sache. Schließlich können wir nicht davon ausgehen, dass eine sanfte Fruchtnote, die für uns nach Brombeere schmeckt, Sie ebenfalls als solche wahrnehmen.
Dennoch helfen Beschreibungen wie „frisch“, „samtig“ oder „fruchtig“, da unser Mundgefühl ähnliche Eindrücke im Gehirn auslöst, wie beim Berühren von Texturen. Wenn wir von einem nach dunkler Schokolade schmeckenden Kaffee sprechen, wissen Sie sofort, welchen Geschmackseindruck die Bohne erzeugt.
Geschmacksangaben wie diese vermitteln Ihnen einen generellen Eindruck über das Aroma der Bohnen
Geschmacksangaben wie diese vermitteln Ihnen einen generellen Eindruck über das Aroma der Bohnen
Dazu lösen elementare Inhaltsstoffe der Kaffeebohne – Bitterstoffe, Säure und Öle – bei der Zubereitung eine Reaktion der Mundschleimhaut aus. Unsere Zunge nimmt dabei verschiedene Geschmacksnoten unterschiedlich intensiv wahr: Diese bilden am Ende das geschmackliche Gesamtbild von Kaffee ab.
Ob Sie die Kaffeebohnen säurehaltig und spritzig mögen oder doch lieber mit süßen Kakao- oder Karamell-Noten, ist also tatsächlich eine Geschmackssache. Die Beschreibung auf der Packung oder in Online Shops hilft jedoch dabei, dass Sie das Aroma von unterschiedlichen Produkten besser einordnen und vergleichen können.
Bleibender Eindruck: Geschmack des Kaffees im Nachgang
Im Abgang sollte der Kaffee stets ausbalanciert sein. Bleibt der Geschmack vom Kaffee nach dem Trinken noch eine Weile auf der Zunge, bedeutet dies, dass der Kaffee einen vernünftigen Charakter hat. Zu lange möchte jedoch keiner von uns an seinen morgendlichen Kaffee erinnert werden. Die goldene Mitte ist hier die Kunst.
Die fairtrade Kaffeebohnen der „Tegernseer Kaffeerösterei“ sind ein Paradebeispiel, wie es im Idealfall schmeckt: kräftiger, aber angenehmer Abgang, fast wie bei einem guten schwarzen Tee. Ein Gegenbeispiel ist der „Fortezza Länderkaffee“ mit viel zu starken Bitterstoffen im Nachklang, der auch den grundsätzlichen Eindruck der Kaffeebohne beeinträchtigt.
Bohnensorte: Die richtige für verschiedene Gelegenheiten
Je nach Lust und Laune können bestimmte Sorten besser oder schlechter in unseren Alltag passen. Wenn Sie am frühen Morgen nicht unbedingt Ihren geliebten kräftigen Espresso trinken möchten, ist der Elbgold Mischgold mit weniger Intensität vielleicht die bessere Wahl. Entkoffeiniert können Sie Ihren Kaffee auch am späten Nachmittag genießen.
Andererseits unterteilen wir Kaffeesorten gern in Jahreszeitenkaffees: Im Sommer mögen wir leichte und erfrischende Cold Brews. Dafür eignet sich eine äthiopische Röstung wie etwa die Elephantbeans Shilicho Kaffeebohnen mit ihren intensiven und fruchtigen Aromen.
Unser Tipp: Im Sommer Äthiopier als Cold Brew aufbrühen: mild, aber mit hohem Koffeingehalt!
Unser Tipp: Im Sommer Äthiopier als Cold Brew aufbrühen: mild, aber mit hohem Koffeingehalt!
Im Herbst gibt es für uns keine bessere Variante als den Kushukuru Kaffee von „mehrwert“. Seine feinen süßen Brombeernoten kommen bei der Zubereitung in einer Filtermaschine am besten zur Geltung. Schokoladige und süße Espressobohnen für den Kaffeevollautomat – wie die von „coffeeness“ – sind für die kalte Jahreszeit für uns nicht mehr wegzudenken.
Nicht nur im Winter eine ausgezeichnete Wahl: Speziell für Kaffeevollautomaten entwickelte Bohnen von „Coffeeness“
Nicht nur im Winter eine ausgezeichnete Wahl: Speziell für Kaffeevollautomaten entwickelte Bohnen von „Coffeeness“
Nachhaltigkeit im Anbau: Wie verlässlich sind Fairtrade Kaffee, Bio Siegel & Direkthandel?
Der lange Weg der Kaffeebohne ist leider der Grund dafür, dass es vollkommen nachhaltigen Kaffee in Europa einfach nicht gibt – schließlich ist der regionale Anbau von Kaffee im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln wie Äpfel oder Wein bei uns nicht möglich.
Zwischen einem Massenprodukt aus dem Supermarkt und einem Kaffeeproduzenten, der sich um höchstmögliche Fairness und Ökologie bemüht, liegen dennoch Welten. Bedauerlicherweise können Verbraucher solche Kaffeebohnen nicht sofort erkennen – sind Auszeichnungen und Zertifikate auf dem Etikett womöglich eine Lösung?
Zertifikate & Bio Siegel: Hilfreich oder verwirrend?
Diese Siegel sind in Deutschland weit verbreitet und sehr bekannt:
Als Bio zertifiziert gelten in der EU nur Lebensmittel, die sich an bestimmte Vorgaben halten. Im Bio Kaffee dürfen keine Gentechnologien, keine chemischen Dünger oder Pestizide und nur spezifisch konventionelle Zusatzstoffe enthalten sein.
Kaffeebohnen, die unter sozial-ökologisch angemessenen Bedingungen produziert werden. Das bedeutet vor allem, dass der Kaffeebauer eine angemessene Bezahlung für seine Kaffeepflanzen und seine Ernte bekommt.
Dieses ist zwar nicht eingetragen, aber aus unserer Sicht die bessere Alternative zum fair trade. Aufgrund der kürzeren Beschaffungskette ist hier die Chance auf „fair gehandelt“ deutlich höher. Dazu ist das Direct Trade-Siegel für Bauern kostenlos und setzt auf Austausch und langfristige Beziehungen.
Grundsätzlich sollen verschiedene Siegel und Zertifikate den Verbraucher in erster Linie aufklären – sie können ihr Versprechen allerdings häufig nicht halten. Das liegt unter anderem an folgenden Faktoren:
- Fairtrade und Bio Siegel sind sehr teuer: Gerade kleine Hersteller, Röster und Bauern können sich diese nicht leisten, selbst wenn sie alle Anforderungen erfüllen.
- Viele Siegel wie z.B. „Rainforest Alliance“ sind von der Industrie für Marketingzwecke geschaffen: Sie unterliegen keiner staatlichen Regulierung und haben viele Schlupflöcher.
- Keine allgemeingültige EU-Regulierung für viele nicht offizielle Siegel: Verbraucher wissen nicht, was einzelne Siegel bedeuten und welche Maßstäbe sie verfolgen.
Als Verbraucher können Sie beim Kauf von Kaffee dennoch umweltfreundlich handeln. Aus unserer Sicht ist es allerdings nur möglich, wenn Sie den Siegeln nicht zu viel Vertrauen schenken und stattdessen auf die Transparenz bei der Produktion setzen. Wenden Sie sich am besten direkt an den Hersteller und schauen Sie sich die Beschaffungskette ganz genau an.
Ganze Kaffeebohnen & Zubereitungsarten: Unser Überblick
Nehmen wir einen Kaffeevollautomat oder doch lieber eine Chemex? Die richtige Kaffeezubereitung ist mindestens genauso wichtig wie die Qualität von Kaffeebohnen.
Handfilter: Langsam – aber mit viel Aroma
Die traditionelle Zubereitung mit einem Filter ist nicht umsonst eine der ältesten der Welt, denn damit können Sie besonders feine Aromen aus Ihren Bohnen heraus zaubern. Das ist auch der Grund, warum Barista diese Methode häufig bevorzugen.
Dank des Filters ist der fertige Kaffee mild und aromatisch
Ob Sie einen Keramikaufsatz für Ihre Tasse benutzen oder die schicke Chemex, bei beiden funktioniert das Pour-Over-Prinzip der Zubereitung gleich:
- Wasser aufbrühen und in langsam kreisenden Bewegungen auf mittel-körniges Kaffeemehl geben.
- Durch eine Filterung mit dem Medium Papier kommen solche Kaffee-Nuancen zur Geltung, die bei anderer Zubereitung untergehen.
French Press: Schnelle Alternative zu Pour-Over
Die Zubereitung in der French Press ist der zuvor beschriebenen Methode sehr ähnlich, mit nur einem Unterschied: da das Kaffeemehl direkt im Wasser quellen darf, erfolgt die Extraktion vom Röstaroma ohne Medium.
Das ist ein Full Immersion-Verfahren und läuft so ab:
- Grob gemahlene Kaffeebohnen in die French Press einfüllen und mit Wasser aufgießen
- Nach vier Minuten Ziehzeit ist das Getränk fertig: Schnell, aromatisch und unkompliziert.
- Jetzt müssen Sie den Stempel mit dem Sieb nur noch langsam herunterdrücken und den Kaffee aus der French Press in die Tasse gießen!
Filtermaschine: Automatisierter Handfilter
Wenn Sie keine Lust haben, in der Küche mit dem Handfilter zu stehen, ist eine Filtermaschine eine gute Variante. Allerdings müssen Sie beachten, dass viele solche Maschinen der geschmacklichen Qualität einer Chemex unterlegen sind.
In unserem ausführlichen Kaffeemaschine Test haben uns nur zwei Geräte in Bezug auf die Zubereitung und das Aroma im Vergleich zum Handfilter überzeugt. Der Klassiker und unser Testsieger Moccamaster sowie die zweitplatzierte Maschine Beem Basic Selection Pour Over haben alle anderen Geräte überholt.
Stiftung Warentest bestätigt unsere hervorragenden Testergebnisse
Stiftung Warentest bestätigt unsere hervorragenden Testergebnisse
Bei dieser Produktkategorie gilt jedoch auch, dass auf dem Markt viele Modelle noch nicht ausgereift sind. In unserem Kaffeemaschinen mit Mahlwerk Test hatte die Beem Fresh Aroma Perfect Superior mit Abstand das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
Siebträgermaschinen: Für Kaffeeliebhaber mit Fingerspitzengefühl
Sie lieben Espresso sowie typisch italienischen Röstkaffee mit einem Robusta Anteil? Dann bietet sich die Zubereitung mit der Siebträgermaschine an. Allerdings ist diese Art der Kaffeezubereitung nicht unbedingt für Laien geeignet und setzt Geduld und Fingerspitzengefühl voraus.
Viele Baristas setzten auf die Zubereitung mit der Espressomaschine
Bevor Sie in den Genuss eines Espresso kommen, müssten Sie die Espressomaschine aufheizen, den Kaffee fein mahlen und das Kaffeepulver in den Siebträger drücken.
Kaffeevollautomat: Barista-Qualität mit wenig Aufwand
Ein Kaffeevollautomat arbeitet nach dem Siebträgermaschinen-Prinzip und brüht Espresso mithilfe eines Druckverfahrens. Im Vergleich zum Siebträger haben Sie mit einem Kaffeevollautomat jedoch deutlich weniger Arbeit.
Die Zubereitung mit einem Kaffeevollautomat ist unkompliziert, aber geschmacklich anspruchsvoll
Sie haben unter anderem die Wahl zwischen einem aromatischen Espresso, Latte Macchiato, Caffè Crema oder einem Cappuccino – das kann der Siebträger nicht! Wenn Sie keine Lust haben, die Kenntnisse eines Barista aus Italien zu erlernen und trotzdem bei Ihrem Espresso anspruchsvoll sind, ist ein Kaffeevollautomat eine gute Wahl.
Ob Sie Arabica oder doch Robusta Kaffee bevorzugen, für einen Kaffeevollautomaten empfehlen wir Espressobohnen bzw. Bohnen mit einem dunkleren Röstgrad. Das liegt daran, dass helle Kaffeebohnen oder auch Omiroasts in einem Vollautomat ihr facettenreiches Aroma verlieren.
Grundsätzlich gilt aber auch: Je heller die Röstung, desto gröber sollten Sie Ihren Kaffeevollautomat einstellen.
Espressobohnen oder Kaffeebohnen: Unterschied im direkten Vergleich
Wenn wir Kaffee- oder Espresso-Kaffeebohnen in unserem Test vergleichen, entsteht der größte Unterschied vor allem beim Röstvorgang. Rösten die Bohnen länger, werden sie geschmacklich stärker als Espressobohnen wahrgenommen. Viele andere Eigenschaften, wie zum Beispiel der Gehalt von Koffein, ist bei beiden Arten gleich.
In Bezug auf die Zubereitung können Sie in den meisten Fällen der Empfehlung der Kaffeerösterei vertrauen. Die Röstung von Robusta Bohnen oder einer Robusta-Arabica-Mischung funktioniert allerdings für einen Espresso immer am besten. Für eine klassische Zubereitung im Filter sind Robusta-Bohnen zu kräftig.
Kaffee vs. Espresso: Welche Bohnensorte ist gesünder?
Die Diskussionen rund um die Frage, ob Kaffee gesund ist, hat jeder Kaffeegenießer schon öfters geführt. Dabei gehen die Meinungen ebenfalls auseinander, ob nun normale Kaffeeröstung im Vergleich zu einer Espressoröstung gesünder ist – oder umgekehrt.
Unzählige Verfechter beider Lager können zahlreiche Studien zitieren, die Kaffeebohnen als gesund oder eben ungesund einstufen. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen, denn eindeutige Befunde konnte die Wissenschaft bisher nicht liefern. Dazu liegt der Unterschied zwischen Kaffee- und Espressobohnen nur beim Grad der Röstung.
Vor allem diese Inhaltsstoffe, die in allen Kaffeebohnen – sowohl bei hellen als auch bei dunklen Röstungen – enthalten sind, lösen gesundheitliche Vorbehalte aus:
- Chlorogensäure: Kann bei manchen Menschen Magenschmerzen auslösen. Je länger die Kaffeebohne geröstet wird, desto weniger Chlorogensäure enthält sie. Daher können Sie im gewissen Grad davon ausgehen, dass Espressobohnen im Vergleich minimal weniger Chlorogen enthalten als heller geröstete Kaffeebohnen.
- Acrylamid: Entsteht in allen Lebensmitteln bei starker Erhitzung und hat den Ruf, krebserregend zu sein. In allen Kaffeebohnen wird Acrylamid durch Röstung gebildet, die Menge bei einer schonenden Röstung ist allerdings in der Regel gering. Die Dosis macht hier das Gift, wie auch bei allen anderen Genussmitteln.
Bedenken Sie, dass auch in diesem Aspekt die Qualität der Röstung ausschlaggebend ist. Mit einem schonenden Trommelröstverfahren sind gesundheitliche Bedenken bei einer Kaffee- oder einer Espressoröstung nicht unbedingt notwendig.
Bohnen richtig aufbewahren: Die wichtigsten Tipps für mehr Aroma
Selbst Premium Kaffee verliert schnell sein Aroma. Dagegen können Sie nur folgendes unternehmen: Eine möglichst frische Röstung kaufen und anschließend für gute Lagerung sorgen. Wie Sie Ihre Kaffeebohnen aufbewahren hat einen direkten Einfluss darauf, wie lange Ihr Kaffee genießbar bleibt:
- Kaffee in der Original-Aromaverpackung lassen
- Kaffeetüte luftdicht in einer Kaffeedose verschließen
- Das Gefäß mit Kaffee im dunklen Schrank bei Zimmertemperatur aufbewahren
- Nicht im Kühlschrank lagern
- Ganze Kaffeebohnen kaufen
- Nur nach Bedarf mahlen & sofort aufbrauchen
Kaffee verliert mit der Zeit sein Aroma, kaufen Sie daher lieber keine großen Mengen auf einmal
Kaffee verliert mit der Zeit sein Aroma, kaufen Sie daher lieber keine großen Mengen auf einmal
Der Preis für guten Kaffee: Wie viel darf ein Qualitätsprodukt kosten?
Um der Frage nach den angemessenen Kosten gerecht zu werden, müssen wir uns zuerst anschauen, wie die Preise von Kaffee zustande kommen. Täglich werden mehr als zwei Milliarden Tassen Kaffee weltweit getrunken, dabei steigt die Nachfrage jährlich um zwei Prozent.
Die Kaffeepflanzen sind durch den Klimawandel in vielen Ländern vom Aussterben bedroht
Die Kaffeepflanzen sind durch den Klimawandel in vielen Ländern vom Aussterben bedroht
Der Weltmarktpreis für Kaffee ist im September 2018 erstmals seit 10 Jahren auf unter einem US-Dollar pro Pfund gefallen, was nicht einmal die Herstellungskosten decken würde. Die liegen nach dem Stand von 2007 bei 1,40 US-Dollar.
Schauen wir uns diese Zahlen an, müssen wir uns fragen, wie eine Packung „Dallmayr Prodomo“ vier Euro kosten kann. Die Antwort: Gar nicht – es sei denn, irgendwo am Ende der Lieferkette bleibt nichts mehr vom Geld übrig. Dabei sind es nur wenige Großkonzerne, die den Hauptteil der Gewinne teilen: Dazu gehören „Lavazza“, „Nestlé“ und „Starbucks“. Währenddessen ist die ökonomische Situation der kleinen Bauern durch die Klimakrise noch schlimmer geworden.
Im Kontrast dazu hat das Institut der deutschen Wirtschaft ausgerechnet, dass jeder Deutsche noch in den 1960ern dreieinhalb Stunden für ein Pfund Kaffee arbeiten musste. Heutzutage waren es nur noch 17 Minuten. Für viele Experten steht bereits jetzt fest: Der Kaffee wird in den nächsten Jahren teurer werden.
Wenn Kaffee unter 10 Euro pro Kilo kostet, können Sie von unfairer Bezahlung auf dem Feld ausgehen
Wenn Kaffee unter 10 Euro pro Kilo kostet, können Sie von unfairer Bezahlung auf dem Feld ausgehen
Aus ethischer Sicht muss der Kaffee teurer werden! Bereits jetzt zahlen Röstereien der Initiative „The Pledge“ aus dem Transparenzbericht von 2018 im Durchschnitt sechs Dollar pro Kilo Rohkaffee. Ein Großteil davon kommt beim Kaffeebauer direkt an!
Betrachten wir die komplette Wertschöpfungskette, halten wir den Kilopreis von mindestens 22 bis 30 Euro für einen Wert mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Für diesen Preis bekommen Sie frische und aromatische Kaffeebohnen von Herstellern, die sich stark um fairen und ökologischen Handel bemühen.
Discounter Kaffee: Was kann die Kaffeebohne aus dem Supermarkt?
Wie bereits an vielen Stellen angedeutet, gibt es für uns viele Gründe, warum wir Ihnen keine Kaffeebohnen aus dem Supermarkt empfehlen können. Ausgerechnet Großkonzerne wie „Mövenpick“, „Eilles“, „Dallmayr“ oder „Idee Kaffee“ übernehmen keinerlei ökologische oder ökonomische Verantwortung für die Situation in den Herkunftsländern.
Diese Kaffeesorten können Sie getrost im Regal stehen lassen
Diese Kaffeesorten können Sie getrost im Regal stehen lassen
Laut der Öko Test 11/2021 haben zudem viele dieser Anbieter die größten Probleme mit Schadstoffen, weil die Bohnen in der Großindustrie zu stark geröstet werden. Kleine Röstereien verzichten dagegen bewusst auf Heißluftverfahren aus der Großindustrie, um zum Beispiel die Acrylamid-Belastung nachweislich gering zu halten.
Die tot-gerösteten Supermarkt-Bohnen haben einen weiteren Nachteil – sie verlieren viel Wasser. Damit die Gewinne durch weniger Gewicht nicht zu gering ausfallen, wird den Bohnen einfach mal extra Wasser zugesetzt. Solche Praktiken haben direkt negative Auswirkungen auf den Geschmack. Wir sagen: Nein, Danke!
Fazit: Die besten Kaffeebohnen glänzen mit Geschmack & Transparenz
Bei Kaffeebohnen haben wir eine wichtige Grundvoraussetzung: Wir wollen nicht nur, dass Ihnen der Kaffee hervorragend schmeckt, sondern möchten auch wissen, wo er herkommt. Nach wie vor beziehen viele Plantagenarbeiter kein existenzsicherndes Einkommen – nur damit Großunternehmen noch mehr Gewinn erzielen können.
Gute Kaffeebohnen sind nicht nur aromatisch, sondern auch fair gehandelt
Gute Kaffeebohnen sind nicht nur aromatisch, sondern auch fair gehandelt
Ein wichtiger Teil von unserem Kaffeebohnen Test waren daher auch die Fragen nach Transparenz:
- Können die Anbieter ihre Lieferkette nachvollziehen und offen legen?
- Geben sie Angaben zur Herkunft der Bohnen, zu ihrem Röst- und Aromaprofil?
All diese Faktoren sind auch entscheidend, wenn es um das Aroma von Kaffee geht.
Die kleineren Bio Röstereien, die sich um nachhaltigen Handel bemühen, machen den Großen vor, wie es geht. Solche unabhängigen Hersteller wie „Flying Roasters“, „mehrwert“ oder „Elephantbeans“ punkten mit kompletter Transparenz und überzeugenden Kaffeesorten. Dort bekommen Sie guten Kaffee zu fairen Preisen!
Was ist Ihre Meinung dazu: Wie viel dürfen Kaffeebohnen kosten und welche Argumente sind dabei für Sie ausschlaggebend? Haben Sie eine Lieblingssorte von Kaffeebohnen, die wir in unserem Test nicht erwähnt haben? Wir freuen uns auf Ihre Empfehlungen!