Das italienische Unternehmen DeLonghi gibt auf dem Markt für Kaffeevollautomaten in vielen Bereichen den Ton an. Während die Marke lange Zeit vor allem das Niedrigpreissegment dominierte, überzeugt sie inzwischen in fast allen Preisklassen.
Die Frage lautet: Ist das Unternehmen bei günstigen Kaffeevollautomaten immer noch der Spitzenreiter? Wie sieht es ab Mittelklasse aufwärts aus? Und was macht DeLonghi überhaupt aus? Wir stellen Ihnen die verschiedenen Modelle genauer vor.
Inhaltsverzeichnis
Das zeichnet die Traditionsmarke DeLonghi aus
DeLonghi-Kaffeevollautomaten gibt es wie Sand am Meer, regelmäßig kommen neue Modelle hinzu. Zusätzlich setzt die Marke auf eher kryptische Gerätebezeichnungen, sodass Kunden schnell den Überblick verlieren.
In fast jedem Preissegment bietet das Unternehmen allerdings einen Modell-Favoriten, den wir Ihnen besonders ans Herz legen:
- Der DeLonghi Magnifica S ECAM 22.110 in der Preisklasse bis 300 Euro
- Der DeLonghi Dinamica ECAM 350.55 in der Preisklasse bis 600 Euro
- Der DeLonghi PrimaDonna Class in der Preisklasse um die 1000 Euro
- Der DeLonghi Maestosa in der Premiumklasse über 2000 Euro
Typisch für DeLonghi ist ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie erhalten hier oft eine bessere und hochwertigere Ausstattung als bei der gleich teuren Konkurrenz.
Zweitens ist DeLonghi fast unangefochtener Spitzenreiter in Sachen Mahlwerkfunktion. Denn hier erhalten Sie bei wirklich jedem Vollautomaten egal welcher Preisklasse mindestens 13 Mahlstufen und damit die Möglichkeit für sehr feinteilige Einstellungen. Selbst bei Premium-Modellen suchen Sie das meist vergeblich.
Drittens zeichnet sich DeLonghi durch eine Reihe weiterer ureigener Vorteile aus:
- Kompakte Maße
- Durchgehend guter Espresso und Milchschaum
- Einfache Handhabung und Reinigung
- Moderner Look mit dem speziellen „DeLonghi-Touch“
Dennoch erlaubt sich das Unternehmen einige Schnitzer, die in unserem Testlabor regelmäßig zu Punktabzügen führen.
So sind in vielen Modellen etwa die Wasserpumpe und das Mahlwerk nicht optimal auf die feinsten Mahlgradeinstellungen angepasst. In der Praxis führt das dazu, dass die technischen Bauteile mit dem feinen Kaffeemehl überfordert sind, verstopfen oder den Dienst verweigern.
Bei den günstigsten Geräten sehen die verwendeten Kunststoffteile zudem oft eher billig aus, statt Vertrauen zu erwecken. Einige Modelle besitzen aus unserer Sicht zudem keine wirkliche Existenzberechtigung und verlieren den hausinternen Konkurrenzkampf im jeweiligen Preissegment deutlich.
Mit den vielen Geräten stiftet das Unternehmen Verwirrung – vermutlich mit Absicht. Kommen ständig neue Geräte auf den Markt, haben die Kunden schneller das Gefühl, sich ein Upgrade zulegen zu müssen, um technisch auf dem neuesten Stand zu sein.
Haben Sie sich durch den Gerätedschungel gekämpft, bleiben am Ende dennoch vor allem die positiven Aspekte.
DeLonghi-Kaffeevollautomaten in verschiedenen Preisklassen
Ganz gleich, in welche Preiskategorien Sie schauen: DeLonghi spielt in praktisch jedem Segment weit vorne mit. Das ist eine „Ausnahmeerscheinung“ auf dem Markt und zeigt auch, wie sehr sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren entwickelt hat.
DeLonghi-Kaffeevollautomaten bis 300 Euro – Unangefochtener Champion
Bei den günstigsten Kaffeevollautomaten bis 300 Euro führt praktisch kein Weg an DeLonghi vorbei. Wichtigster Grund dafür ist die enorme Kosteneffizienz der Italiener, die von keinem anderen Hersteller bisher erreicht wird: DeLonghi bietet die gleiche Qualität teurerer Vergleichsgeräte zu einem deutlich niedrigeren Preis.
Der strahlende Superstar in dieser Kategorie und gleichzeitig auch unsere Gesamtempfehlung im großen Kaffeevollautomaten-Test 2024 ist der DeLonghi Magnifica S ECAM 22.110. Ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis ist uns bei keinem anderen Modell im Einsteigersegment untergekommen.
Es liefert Ihnen nicht nur tollen Espresso, sondern lässt auch viel Raum zur Feinjustierung. Mit ein wenig Übung produzieren Sie per Dampflanze zudem tollen Milchschaum. Extrapunkte gibt es für das kompakte Äußere.
Lediglich das Plastikgehäuse trübt den Eindruck ein wenig, nimmt dem Gerät jedoch nichts von seinem Testsieg als bester Einsteiger-Vollautomat. Alle Infos zu unserer Gesamtempfehlung finden Sie im detaillierten DeLonghi ECAM 22.110 Test.
Zu den anderen DeLonghi-Modellen bis 300 Euro gehören:
- ESAM 3200
- ESAM 3000
- ESAM 2900 (Nachfolger des ESAM 3000)
Jedes dieser Geräte kann gute Argumente ins Feld führen – wie etwa die toll gelöste Bedienung und das durch die Bank herausragende Preis-Leistungs-Verhältnis. Jedoch kann es keiner dieser Vollautomaten mit dem ECAM 22.110 aufnehmen, der alle dieser positiven Aspekte und noch mehr in sich vereint.
DeLonghi-Kaffeevollautomaten bis 600 Euro – Frischer Wind in der Mittelklasse
Das Mittelklasse-Segment bei Kaffeevollautomaten galt lange Zeit als Innovations-Grab ohne echte Highlights. DeLonghi ist einer der Gründe, weshalb diese Preisklasse neuerdings so spannend ist.
Stellvertretend dafür steht der DeLonghi Dinamica ECAM 350.55, DeLonghis bester Vollautomat bis 600 Euro.
Seine größten Stärken sind DeLonghi-typisch: exzellenter Espresso, einfache Handhabung und ein grandioses Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie müssen sich lediglich mit viel Kunststoff abfinden.
Damit schafft es der Dinamica fast zum Testsieg in der Mittelklasse. Am Ende liegt er nur mit hauchdünnem Abstand hinter unserem Sieger, dem Melitta Caffeo CI. Alle Stärken und Schwächen können Sie im großen DeLonghi ECAM 350.55 Test entdecken.
Ähnlich wie im Einsteigersegment hat DeLonghi auch bei den Kaffeevollautomaten bis 600 Euro noch weitere Eisen im Feuer. Die „Probleme“ sind jedoch dieselben: Die Modelle sind zwar oft gelungen, bieten jedoch kaum einen Mehrwert gegenüber dem Dinamica und liefern insgesamt weniger Kaufargumente.
Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang der DeLonghi ECAM 23.420 sowie der ECAM 23.466. Beide liefern sehr guten Espresso und erlauben Ihnen vielfältige Einstellmöglichkeiten.
DeLonghi-Kaffeevollautomaten ab 1000 Euro – Gut, aber noch nicht Spitze
Jenseits der 1.000 Euro war DeLonghi für lange Zeit überhaupt nicht vertreten. Mittlerweile schicken sich die Italiener aber auch hier an, den Markt aufzumischen. Für eine Spitzenplatzierung reicht es jedoch (noch) nicht.
Das Aushängeschild von DeLonghi in der Oberklasse ist zweifellos der DeLonghi PrimaDonna Class. Der Name spiegelt die Hochwertigkeit des Geräts hervorragend wider. Gleichzeitig bleibt die Marke ihren Stärken treu: überragender Espresso, hervorragende Bedienbarkeit bei vielen Einstellmöglichkeiten und eine sehr leichte Reinigung.
Einzig das Preis-Leistungs-Verhältnis begeistert hier nicht ganz auf demselben Niveau wie bei den günstigeren Modellen. Können die Italiener das in der Zukunft ändern, wird das die Konkurrenz jedoch mächtig unter Druck setzen.
DeLonghi Maestosa – Griff nach den Sternen mit elektronischen Mahlwerken
Wer 2.500 Euro für einen Kaffeevollautomaten verlangt, sollte das gut begründen können. Genau das ist DeLonghi mit dem DeLonghi Maestosa EPAM 960.75.GLM gelungen.
Das Gerät verfügt als derzeit einziger Vollautomat auf dem Markt über zwei komplett unabhängige, elektronisch gesteuerte Mahlwerke. Damit lässt DeLonghi eine bisher immer gewünschte, aber immer unmögliche Vollautomaten-Eigenschaft Wirklichkeit werden. Denn wer sein Mahlwerk elektronisch steuert, steuert es feinteiliger und komfortabler – selbst ohne jegliche Kenntnis.
Neben diesem innovativen Alleinstellungsmerkmal ist der Maestosa extrem hochwertig und einfach bedienbar. Espresso und Milchschaum begeistern ebenfalls auf höchstem Niveau. Gibt es überhaupt einen Makel, so ist das der Preis. Trotz seiner vielen Vorzüge spielt der Maestosa damit in einer Liga, die für viele zu abenteuerlich ist.
DeLonghi-Modellnummern erklärt
Wie eingangs erwähnt, ist die Geräte-Benennung bei DeLonghi ein Grund für den schwierigen Überblick über die Produktpalette. Eine offizielle Erklärung für diese Politik gibt es zwar nicht. Doch mit ein wenig Übung lassen sich die Namen dekodieren. Grundsätzlich „heißt“ ein DeLonghi-Kaffeevollautomat immer so:
E_AM XX(X).XX(X).YY
Beispiel: ECAM 22.110.B
Die Buchstabenkombination am Anfang verrät grob, ob es sich bei dem Kaffeevollautomaten um ein kompaktes (ECAM), schmales (ETAM) oder „normal großes“ (ESAM) Modell handelt.
Unserer Erfahrung nach sind Sie mit Modellen der ECAM-Reihe meistens am besten beraten, denn diese schneiden in unseren Tests durchweg besser ab.
Nach der Modellreihe folgt eine fünfstellige Zahlenkombination, die jeden Automaten eindeutig kennzeichnet. Sie ist nach zwei oder drei Ziffern durch einen Punkt getrennt. Je höher die Zahl vor dem Punkt, desto preisintensiver ist der Vollautomat in der Regel. Ist die Zahl vor dem Punkt nur zwei Ziffern lang, gehört das Modell außerdem mit hoher Sicherheit in das Segment unter 500 Euro.
Auf die Zahlenkombination folgen ein oder zwei Buchstaben, die die Farbe festlegen. So steht „B“ zum Beispiel für Schwarz (engl. „black“ ) oder „S“ für Silber.
Fazit: DeLonghi ist weit vorne dabei
Kaffeevollautomaten von DeLonghi gehören für uns zu den besten Geräten auf dem Markt. Vor allem im Niedrig- und Mittelpreissegment machen Sie hier nichts falsch. Insgesamt schneidet in unserem Test der DeLonghi Magnifica S ECAM 22.110 am besten ab. Er verdient zu Recht unsere Gesamtempfehlung im großen Kaffeevollautomaten-Test.
Daneben sind die Italiener aber auch in den anderen Preissegmenten mit sehr guten Kaffeevollautomaten vertreten, die häufig zu den Spitzen-Modellen zählen. Prangt das DeLonghi-Logo auf dem Gerät, erhalten Sie immer hervorragenden Espresso, viele Einstellmöglichkeiten und ein ausgezeichnetes Bedienkonzept.
Alle Fotos in diesem Test wurden uns mit freundlicher Genehmigung von Sonntagmorgen.com zur Verfügung gestellt.