Wochenlange Recherche und zwei Tage intensives Testen liegen hinter uns. Das Ergebnis: ein Dampfgarer, den wir guten Gewissens empfehlen können. Der Russell Hobbs Cook@Home hat sich in unserem Dampfgarer Test trotz des geringen Preises sehr gut bewährt. Lesen Sie in diesem Testbericht, warum wir das Gerät empfehlen (hier können Sie den Testsieger bestellen).
So lesen Sie diesen Artikel
Schnell den Artikel lesen? Hier erklären wir kurz, warum der Russell Hobbs Testsieger ist: Zum Testsieger.
Ein wenig mehr Zeit? Sie wollen wissen, wie wir recherchiert und getestet haben? Dann ab hier lesen.
Inhaltsverzeichnis
- So lesen Sie diesen Artikel
- Der beste Dampfgarer – Russell Hobbs Cook@Home 19270-56
- Darum können Sie uns vertrauen
- So haben wir die Dampfgarer ausgewählt
- Vor- und Nachteile des Dampfgarens
- BPA bei Dampfgarern
- So haben wir die Dampfgarer getestet
- Der Testsieger im Detail
- Die anderen Dampfgarer im Test
- Methodik des Dampfgarer Tests
- Zusammenfassung
Der beste Dampfgarer – Russell Hobbs Cook@Home 19270-56
Wirklich gesundes Dampfgaren, das ist mit dem Russell Hobbs Cook@Home 19270-56 möglich. Er war der einzige Dampfgarer im Test, der BPA frei ist.
Außerdem garte er die meisten Gerichte schneller als die Konkurrenz und erzeugte leckere Ergebnisse.
Dass wir das günstigste Gerät zum Testsieger erklären können, war auch für uns eine Überraschung. Also: klare Kaufempfehlung von kitcheneers.de für das Gerät!
Wenn Sie allerdings eher für zwei als für vier Personen kochen, sehr oft dampfgaren wollen und ein Gerät mit mehr Funktionen haben wollen, empfehlen wir Ihnen den Morphy Richards Intellisteam. Mehr zu diesem Gerät hier.
Darum können Sie uns vertrauen
Wie unterscheidet sich unser Dampfgarer-Test von anderen Tests? Wir testen unsere Produkte im normalen Küchenalltag und nicht im Labor. Dabei gehen wir aber trotzdem methodisch vor (mehr dazu finden Sie in den Abschnitten „So haben wir getestet“ und „Methodik“).
Vor jedem Test befragen wir Experten zum jeweiligen Thema. Für das Thema Dampfgaren waren das: Dr. Michaela Schlich, Akademische Direktorin an der Universität Koblenz-Landau mit Fachgebiet Ernährungs- und Verbraucherbildung; Catrin Neumayer, Betreiberin des bekannten Foodblogs cookingcatrin.at und großer Fan des Dampfgarens sowie Susanne Kuttnig-Urbanz, Autorin der Bücher „Die Dampfgar Bibel“ sowie „Das neue 1×1 des Dampfgarens“. Die vollständigen Interviews können Sie hier lesen.
Alle Geräte werden zu 100 % von uns selbst finanziert. Es bestehen keinerlei Verbindungen zu Herstellerfirmen. Mehr über unsere Arbeit finden Sie auch hier.
So haben wir die Dampfgarer ausgewählt
Schaut man sich bei den gängigen Online-Shops nach Dampfgarern um, stößt man auf eine große Auswahl. Neben den gängigen Herstellern drängen mittlerweile auch viele neue Hersteller in den Markt. Um nicht dutzende von Dampfgarern zu testen, mussten wir eine Vorauswahl treffen. Dabei sind wir wie folgt vorgegangen:
Von vornherein ausgeschlossen haben wir Dampfgarer, die zum Einbau gedacht sind. Das sind Geräte, die mehrere hundert Euro kosten und nicht einfach mal so aufgebaut werden können. Susanne-Kuttnig Urbanz, Autorin mehrerer Dampfgar-Bücher, zu der Frage, ob ein Tischdampfgarer ausreicht: „Absolut. Es ist dies eine Investition, die sich auszahlt und ein wichtiger Schritt zur bewussten und gesunden Ernährung.“
Außerdem haben wir nur Dampfgarer für den Test in Betracht gezogen, die mindestens drei Kammern haben, damit ein Essen aus drei Bestandteilen komfortabel gekocht werden kann.
Wir haben uns die bestplatzierten Dampfgarer aus den Tests von Stiftung Warentest, ETM-Testmagazin und Co. angesehen und die Geräte, die am besten abgeschnitten haben, mit im Test aufgenommen. Zusätzlich haben wir Kundenrezensionen bei Online-Shops wie Amazon, Ebay oder Otto zurate gezogen.
Am Ende hatten wir eine Liste von 6 Dampfgarern, die dann von uns gekauft wurden.
Vor- und Nachteile des Dampfgarens
Das Dampfgaren ist eine sehr schonende Zubereitungsart. Schonend in diesem Zusammenhang bedeutet, dass beim Dampfgaren ein größerer Teil der Vitamine und Mineralstoffe erhalten bleibt als bei den meisten anderen Kocharten.1
Dampfgar-Expertin Dr. Schlich sagt dazu: „Aromen und Mineralstoffe (die für den Geschmack verantwortlich sind) verbleiben im Gargut, daher ist die sensorische Qualität der dampfgegarten Lebensmittel sehr gut.“ Auch Foodbloggerin Catrin Neumyer meint: „[…]toll, dass Gemüse nicht übergart wird.“Ein gutes Beispiel sind Karotten: kocht man diese im Wasser verlieren sie ihre natürliche Süße, da sich der enthaltene Zucker im Wasser löst. Beim Dampfgaren bleibt der Zucker in der Karotte, sie schmeckt dann wesentlich interessanter. Außerdem trocknet die Oberfläche der gedämpften Lebensmittel nicht aus.
Der Nachteil: Dampfgaren braucht länger als normales Kochen im heißen Wasser. Auf den ersten Blick komisch: Wasserdampf ist ja schließlich Wasser, das über 100 ° Celsius erhitzt wurde und damit deutlich mehr Energie enthält als Wasser in flüssigem Zustand.
Aber es gibt für dieses Phänomen eine Erklärung2:
Der Wasserdampf kondensiert an den Lebensmitteln und Energie wird frei (Kondensationsenergie). Dieses kondensierte Wasser erhöht die Temperatur des Garguts. Mit der Zeit formen die kondensierten Wassertröpfchen einen Film auf dem Gargut, der wie ein Hitzeschild wirkt.
Dazu kommt ein zweiter Faktor: die meisten Lebensmittel haben im Gewebe direkt unter der Oberfläche Ansammlungen von feuchter Luft. Steigt die Temperatur des Lebensmittels beim Garen, entweicht die Luft und bleibt unter dem oben genannten Wasserfilm gefangen. Das führt zu einer weiteren Isolationsschicht, die den Wärmefluss vom Wasserdampf zum Gargut verlangsamt.
Übrigens: der sichtbare weiße Nebel, der aus heißem Wasser aufsteigt, ist eigentlich kein Dampf. Der weiße Nebel entsteht durch kleine Wassertröpfchen, die in der Luft schweben. Da die Wassertröpfchen für das menschliche Auge zu klein sind, sieht der Nebel wie Gas aus. Der „echte“ Wasserdampf ist unsichtbar.
Das ist auch der Grund, warum Sie bei mehrstöckigen Dampfgarern, das am längsten zu garende Lebensmittel in den untersten Garkorb geben sollten: er ist am nächsten am Wasser und damit dort, wo der Wasserdampf ist.
BPA bei Dampfgarern
BPA, kurz für Bisphenol A ist ein Stoff, der in manchen Kunststoffarten enthalten ist. BPA findet sich zum Beispiel in Polycarbonat oder Epoxidharz.
Verschiedene Studien weisen daraufhin, dass BPA in größeren Mengen gesundheitsschädigend wirken kann.3
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat 2015 ein Gutachten zur Gefahr von BPA in Lebensmittelbedarfsgegenständen herausgebracht. Darin hat die EFSA einen t-TDI-Wert (temporary tolerable daily intake, vorläufige tolerier Tagesdosis) von 4 Mikrogramm pro kg Körpergewicht errechnet. Das bedeutet, dass die EFSA davon ausgeht, dass die Aufnahme dieser Menge pro Tag über das ganze Leben hinweg keine gesundheitlichen Auswirkungen hat.4
Die aktuelle EU-Verordnung erlaubt höhere Werte: Generell dürfen Produkte, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, nur eine geringe Menge BPA an die Lebensmittel abgeben. Dieser Wert liegt bei 600 Mikrogramm pro kg Lebensmittel.5 Dem Wert liegt eine tägliche Aufnahmemenge von 10 Mikrogramm pro kg Körpergewicht zugrunde.
Das Fazit daraus: eigentlich sollte der Kontakt mit BPA in Dampfgarern aufgrund der geringen Abgabemenge zu vernachlässigen sein. Wer aber auf Nummer sicher gehen möchte, sollte einen Dampfgarer ohne BPA kaufen.
Von den von uns getesteten Dampfgarern ist allerdings nur der Russell Hobbs an den relevanten Teilen komplett BPA frei.
So haben wir die Dampfgarer getestet
Zwei Tage lang haben wir die Dampfgarer auf Herz und Nieren in unserer Testküche verglichen. Dabei haben wir das Augenmerk vor allem die folgenden Dinge gelegt:
Dampfgaren
In jedem Dampfgarer wurden Reis, Kartoffeln, Brokkoli und Lachs gegart. Dabei haben wir besonderen Augenmerk auf Garzeiten sowie den Gargrad am Ende der Garzeit geachtet.
Handhabung und Konstruktion
„Wie leicht lässt sich das Gerät bedienen?“ war eine der Kernfragen unseres Tests. Bewertet haben wir in diesem Block die Nützlichkeit und Verständlichkeit der Anleitung, das Aufbauen und Verstauen sowie einige weitere Punkte. Wenn Sie sich für die Details interessieren, lesen Sie am besten den Abschnitt „Methodik des Dampfgarer-Tests“.
Reinigung
Durch das Erhitzen bilden sich schnell Kalkablagerungen in den Wasserreservoirs der Dampfgarer. Wir haben die Menge der Ablagerungen sowie die Einfachheit der Reinigung bewertet.
Sicherheit
Dampf ist gasförmiges Wasser mit einer Temperatur von über 100 ° Celsius und kann schwere Verbrühungen hervorrufen. Deshalb sollten Dampfgarer so aufgebaut sein, dass man nicht in Kontakt mit dem Dampf kommt. Teile des Dampfgarers, die man berühren muss, sollten nicht unangenehm heiß werden.
Diese sicherheitsrelevanten Aspekte haben wir während mehrerer Garvorgänge überprüft.
Der Testsieger im Detail
Der Russell Hobbs Cook@Home ist unsere Empfehlung, wenn Sie einen Dampfgarer kaufen wollen. Hauptgrund dafür ist, dass er einer der wenigen derzeit erhältlichen Dampfgarer ist, die BPA-frei sind.
Aber auch sonst hat er sich sehr gut geschlagen und das bei einem sehr guten Preis. Hier können Sie den Russell Hobbs Cook@Home Dampfgarer erwerben:
Dampfgaren
Der Russell Hobbs Dampfgarer war einer der schnellsten im Test. Reis war in 20 Minuten fertig, Kartoffeln in 22 Minuten und Brokkoli in 15 Minuten. Damit war er in allen Kategorien der schnellste Dampfgarer. Gleichzeitig erreichten alle Lebensmittel in dieser Zeit den richtigen Garpunkt. Lediglich beim Menü mussten wir die Zeiten etwas verlängern, da durch die Turmkonstruktion weniger Dampf an die oberen Körbe kam.
Generell ist es beim Dampfgaren so, dass Sie die Zeiten Ihrem persönlichen Geschmack anpassen sollten. Vielleicht mögen Sie ihn lieber noch mit etwas Biss oder doch etwas weicher? Die Werte in den Anleitungen der Dampfgarer geben unserer Erfahrung nach aber eine sehr gute Richtlinie ab.
Handhabung
Die Gebrauchsanleitung des Russell Hobbs ist schlicht gehalten, aber sehr gut verständlich. Bei den Zeiten für die einzelnen Zutaten sind nicht wie in den anderen Anleitungen Grammangaben enthalten. Dennoch kamen wir gut mit den angegebenen Zeiten zurecht.
Das Zusammensetzen und Auseinanderbauen ist sehr einfach. Zum platzsparenden Verstauen lassen sich die Garkörbe wie bei den anderen Turmdampfgarern in umgekehrter Reihenfolge stapeln. Die Körbe stehen dann einigermaßen stabil auf dem Dampfgarer. Besser konstruiert sind da nur die Geräte von Clatronic und Philips.
Ebenfalls positiv: das Kabel des Russell Hobbs lässt sich aufwickeln.
Das Wasser lässt sich sowohl vor als auch während des Garens problemlos einfüllen.
Der einzige Nachteil bei der Handhabung: Bei dem Gerät ist eine Zeitschaltuhr verbaut, die keine minutengenaue Einstellung zulässt. In der Praxis stellte das aber nicht wirklich ein Problem dar.
Reinigung
Nach mehreren Durchgängen hatte sich wie bei allen Dampfgarern im Russell Hobbs eine Kalkschicht gebildet. Vor allem um das Heizelement war doch einiges an Kalk zu finden. Leider lagern sich auch an der Füllskala Kalkreste ab, sodass nicht immer klar ersichtlich ist, wie viel Wasser sich gerade im Gerät befindet.
Die Kalkablagerungen sind natürlich von Region zu Region unterschiedlich. Wir haben mit Münchner Leitungswasser getestet, das eine durchschnittliche Wasserhärte von 16,6 ° dH (deutscher Härte) aufweist.6 Ab 14 ° dH gilt Wasser als „hart“.
Der größte Teil des Kalks lässt sich mit einem Schwamm und Wasser entfernen, für die hartnäckigeren Reste braucht es dann Essig.
Die Garkörbe lassen sich für eine Reinigung nicht auseinander bauen. Trotzdem war der Russell Hobbs Dampfgarer nicht unbedingt besser oder schlechter zu reinigen als die anderen Geräte im Test.
Sicherheit
Im Test hatten wir beim Russell Hobbs keinerlei Probleme, was die Sicherheit betrifft. Deckel und Griffe ließen sich auch nach längerer Garzeit problemlos anfassen und auch beim Entnehmen kamen wir nicht im Kontakt mit heißem Dampf.
Großer Vorteil auch bei den Materialien gegenüber den anderen Testobjekten: der Dampfgarer ist aus Polypropylen gefertigt, das kein BPA enthält. Mehr zu BPA erfahren Sie im Abschnitt „BPA bei Dampfgarern“.
Fazit
Günstig, schnell, BPA-frei – das sind die Kernmerkmale des Russell Hobbs Dampfgarers. Der einzige Nachteil bei diesem Gerät: die genaue Zeiteinstellung ist mit dem Drehrad schwierig. In der Praxis hat uns das aber gestört. Daher: klarer Sieg.
Hier finden Sie eine Liste mit Preisvergleich von Shops, die den Dampfgarer anbieten:
Die anderen Dampfgarer im Test
Morphy Richards Intellisteam
Der Morphy Richards Intellisteam war das teuerste Gerät in unserem Test, aber auch gleichzeitig das technisch fortgeschrittenste.
Er verfügt über drei Kammern, die mit jeweils einem einzelnen Heizelement betrieben und gesteuert werden.
Das macht das Dampfgaren deutlich komfortabler: Sie können drei unterschiedliche Lebensmittel in die drei Garkörbe legen und dann für jeden Garkorb einzeln die Garzeit einstellen. Der Intellisteam sorgt dann dafür, dass alles gleichzeitig fertig wird.
Bei den Turmdampfgarern müssen Sie manchmal einen Garkorb herausnehmen, um einen anderen dann darunterzusetzen.
Dafür hat der Intellisteam deutlich weniger Garraumvolumen als die Turmdampfgarer. Gleichzeitig ist seine Grundfläche deutlich größer, er nimmt ca. 1/3 mehr Fläche ein als die anderen Dampfgarer.
Für wen eignet sich der Dampfgarer dann? Der Dampfgarer eignet sich dann, wenn Sie ohne viel Mühe ein gesundes Abendessen kochen wollen. Während Sie bei anderen Dampfgarern bei mehreren Speisen immer wieder mit dem Dampfgarer hantieren müssen, befüllen Sie den Intellisteam einmal und er gibt Ihnen mit einem Signalton Bescheid, wenn alles fertig ist.
Auch ist er eher für 2 als für 4 Personen geeignet, zumindest wenn eine ganze Mahlzeit damit gekocht wird.
Wenn Sie also genug Platz in der Küche haben, gerne und oft dampfgaren möchten und eine komfortable Lösung suchen, ist dieses Gerät perfekt.
Unter diesen Voraussetzungen bekommt der Morphy Richards Intellisteam eine kitcheneers.de-Empfehlung.
Philips HD9140/91
Der Philips HD9140/91 macht einen hochwertigen Eindruck. Im Test garte er alle Lebensmittel schnell und auf den richtigen Garpunkt.
Die Anleitung besteht nur aus Bildern. Das ist dann ein wenig problematisch, wenn aus den Bildern in der Garzeitentabelle nicht genau klar wird, um welches Lebensmittel es sich wirklich handelt.
Beim Philips-Dampfgarer wird das Wasser nicht wie bei den anderen Geräten über ein Heizelement erwärmt, sondern mit einem Durchlauferhitzer. Im Test zeigte sich: dadurch wird sofort Dampf erzeugt. Im Wesentlichen war das Produkt von Philips aber nicht schneller als unser Testsieger von Russell Hobbs. Der Nachteil des Durchlauferhitzers? Für das Entkalken muss ein Kochvorgang mit Essigwasser gestartet werden, bei den anderen Dampfgarern reicht das Einweichen mit Essigwasser.
Beim Verstauen lag der Philips vorne: die Garkörbe passten in umgedrehter Reihenfolge perfekt auf den Sockel des Dampfgarers und wackelten auch nicht. Bei allen anderen Dampfgarern war das Verstauen deutlich wackliger.
Was uns allerdings an diesem Gerät gar nicht gefallen hat: Bei längeren Garzeiten ist es uns während des Tests mehrmals passiert, dass wir uns beim Entnehmen durch heißen Dampf verbrüht haben. Das war bei den anderen Geräten nicht der Fall.
Daher raten wir vom Kauf dieses Dampfgarers ab.
Gastroback Design 42510 Dampfgarer
Der Gastroback 45210 Dampfgarer verfügt über eine Digitalanzeige und kann so programmiert werden, dass er erst nach einer bestimmten Wartezeit mit dem Kochen anfängt. Praktisch, wenn man z.B. erst ein paar Stunden später essen möchte. Das eignet sich natürlich nur für Lebensmittel, die nicht schnell verderblich sind.
Ansonsten ist der Dampfgarer durchschnittlich. Die Garzeiten sind in Ordnung, die Gerichte erreichen den richtigen Garpunkt. Beim Reis verlangt die Anleitung eine Gardauer von 50 Minuten, mehr als bei jedem anderen Dampfgarer. Dennoch war der Reis danach sehr gut.
Warum können wir dieses Gerät nicht empfehlen? Der Deckelgriff des Gastroback-Dampfgarer wird extrem heiß und ist bei längeren Garzeiten kaum noch ohne Topflappen anzufassen.
Medion MD 14209 Dampfgarer
Der Medion MD 14209 hatte die größten Garkörbe unter den Testgeräten. Das erleichterte das Einfüllen und Entnehmen des Garguts.
Auch das Dampfgaren selbst ist einfach und erzielt gute Resultate. Wie beim Dampfgarer von Russell Hobbs gibt es zur Einstellung der Garzeit auch nur einen Drehregler. In der Anleitung finden sich diverse Rezepte und eine ausführliche Garzeitentabelle.
So komfortabel auch das Entnehmen des Garguts ist, so unangenehm ist das Entnehmen der Tropfschale. Bei dieser wurden keine Griffe verbaut. Um sie herauszunehmen, muss man ins Wasser greifen und sie irgendwie herausfummeln. Dass das keine gute Idee, wenn das Wasser noch heiß ist, versteht sich von selbst. Wie man an so etwas nicht denken kann, ist uns schleierhaft.
Auch die Aufbewahrung ist nicht durchdacht: werden die Garkörbe zur Platzersparnis in umgedrehter Reihenfolge auf den Dampfgarer gesetzt, halten die Garkörbe überhaupt nicht stabil auf dem Sockel. Stellt man den Dampfgarer dann zum Verstauen ins Regal und möchte ihn hervorholen, passiert es schnell, dass einem die Garkörbe alleine entgegenkommen.
Daher bekommt der Medion MD 14209 auch keine Empfehlung von uns.
Clatronic DG 3547 Dampfgarer
Gut, aber nichts besonders: so lässt sich der Clatronic DG 3547 wohl am besten beschreiben. Er brauchte weder besonders lange um die Testlebensmittel zu garen, noch war er besonders schnell.
Die Anleitung enthält eine Garzeitentabelle, aber keine Rezepte. Sie ist aber sehr gut verständlich.
Die Garkörbe lassen sich relativ wackelsicher auf den Dampfgarer aufsetzen.
Bei der Reinigung fiel uns auf, dass die Böden der Garkörbe zwar entfernbar sind, aber viel Kraft vonnöten ist. Die Böden sind durch kleine Halterungen gesichert, die aber nicht sehr solide wirken. Unser Tipp daher: Boden und Garkorb lieber nicht auseinanderbauen.
Der Clatronic DG 3547 war der am schwersten zu reinigende Dampfgarer, den wir getestet haben. Um das Heizelement befindet sich ein Ring. Der sorgt dafür, dass immer nur eine kleine Menge Wasser zum Kochen gebracht werden muss und nicht das ganze Wasser im Behälter. Beim Clatronic ist dieser Ring fest mit dem Boden verbunden. Daher lässt sich das Heizelement nur sehr schwer reinigen.
Alles in allem können wir den Clatronic DG 3547 nicht empfehlen.
Methodik des Dampfgarer Tests
In diesem Abschnitt erklären wir Ihnen im Detail, wie wir die Dampfgarer getestet haben.
Dampfgaren
Jeder Dampfgarer hatte fünf Durchgänge zu meistern. Gegart wurde immer nach Anleitung. Waren Zeiträume angegeben (z.B. 15 – 17 Minuten) haben wir den Mittelwert genommen.
- Reis: In den Reisschalen, die jedem Dampfgarer beigelegt waren, wurden je 150 g Reis nach beigelegter Anleitung gegart.
- Brokkoli: In jedem Dampfgarer wurden 300 g Brokkoli zubereitet. Danach haben wir geschaut, ob der Brokkoli auch durch war. In jedem Durchgang waren kleine und große Röschen gemischt. Den Strunk haben wir nicht verwendet.
- Kartoffeln: 400 g kleingeschnittene Kartoffeln wurden nach Anleitung gegart. Die größte Kantenlänge betrug ca. 6 cm, die kleinste 2 cm. Wichtig war hier, dass die kleinen und großen Stückchen gut durchgegart waren, aber nicht matschig.
- Menü: Nur mit dem Dampfgarer wurde ein Menü aus drei Bestandteilen zubereitet: 300 g Brokkoli, 400 g Kartoffeln sowie zwei 100 g Lachsfilets. Dabei wurde bewertet, wie leicht sich die einzelnen Zutaten beigeben lassen und ob sie am Ende alle den richtigen Gargrad erreichen.
Handhabung
Unter Handhabung verstehen wir, wie einfach und komfortabel es ist, den jeweiligen Dampfgarer zu bedienen. Folgende Aspekte haben wir dabei bewertet:
- Gebrauchsanleitung: Wie leicht verständlich ist die Anleitung? Enthält sie Garzeiten?
- Dampfgarer zusammenbauen: Wie leicht lässt sich der Dampfgarer zusammensetzen? Gibt es dabei Probleme?
- Wasser einfüllen: Lässt sich das Wasser vor dem Garvorgang einfach ohne Kleckern einfüllen?
- Wasser nachfüllen: Bei längeren Garvorgängen kann das Wasser im Dampfgarer verdampfen und muss während dem Garen nachgefüllt werden. Wir haben überprüft, wie leicht das geht.
- Gargut einfüllen und entnehmen: Lassen sich Lebensmittel problemlos in die Garkörbe eingeben? Können Sie nach dem Garen einfach entnommen werden?
- Einstellen: Lassen sich die Garzeiten einfach und genau einstellen?
- Restwasser entleeren: Kann das Wasser nach dem Garen ohne Verschütten aus dem Sockel des Garers geleert werden?
- Aufbewahrung: Lassen sich die Einzelteile einfach, platzsparend und sicher verstauen?
Reinigung
Dampfgarer werden mit dem Gebrauch schmutzig. Zum einen sammeln sich Speisereste in den Speisekörben, zum anderen lagert sich im Wasserbehälter und besonders um die Heizelemente Kalk ab. Wir haben zum einen überprüft, wie stark die Verkalkung nach mehreren Durchgängen war und zum anderen wie leicht sich der Kalk entfernen lässt.
Ebenfalls bewertet haben wir, wie schnell und einfach sich die Garkörbe reinigen lassen.
Sicherheit
Mit Dampf ist nicht zu spaßen: er kann schlimme Verbrühungen hervorrufen. Daher haben wir untersucht, ob man beim Gebrauch mit dem heißen Wasserdampf in Verbindung kommt. Außerdem haben wir die Temperatur an relevanten Teilen wie dem Deckelgriff oder den Garkorbgriffen überprüft. Diese sollten auch nach längerer Garzeit so kalt bleiben, dass man sich an ihnen nicht verbrennt.
Zusammenfassung
Der Russell Hobbs Cook@Home ist unser favorisierter Dampfgarer. Das Gerät ist günstig und erfüllt die Anforderungen an einen Dampfgarer. Er kommt ohne Schnick-Schnack aus und enthält kein BPA, weshalb auch Babynahrung bedenkenlos damit zubereitet werden kann. Hier können Sie das Gerät günstig erstehen:
Wenn Sie genug Platz in der Küche haben, gerne etwas mehr Geld ausgeben und für nicht mehr als zwei Personen kochen, empfehlen wir Ihnen den Morphy Richards Intellisteam. Er lässt sich sehr komfortabel bedienen und vor allem die drei separaten Heizelemente sind sehr sinnvoll.
Quellen
- Georg Ferencsin. Dampfgaren – Kochen auf die sanfte Tour, AV Buch, 2011, S. 10
- Myhrvold, Nathan. Modernist Cuisine – Volume 2 Techniques and Equipment, The Cooking Lab, 2011, S. 70
- Umweltbundesamt(Hrsg.). BISPHENOL A Massenchemikalie mit unerwünschten Nebenwirkungen, 2010, S. 10, abrufbar https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3782.pdf
- EFSA (Hrsg.). Wissenschaftliches Gutachten zu Bisphenol A Factsheet, 2015, abrufbar unter http://www.efsa.europa.eu/sites/default/files/corporate_publications/files/factsheetbpa150121-de.pdf
- EU-Kommission. VERORDNUNG (EU) Nr. 10/2011 DER KOMMISSION vom 14. Januar 2011 über Materialien und Gegenstände aus Kunststoff, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen, 2011 abrufbar unter http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:32011R0010&from=DE Anmerkung: Der Grenzwert für Bisphenol A ist unter Punkt 151 mit dem Namen 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan zu finden.
- Trinkwasser-Analyse des Münchner Wassers kann hier eingesehen werden: https://www.swm.de/privatkunden/m-wasser/qualitaet.html
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