Für unseren Kaffeevollautomaten Test haben wir eine Reihe von Philips Geräten auf den Prüfstand gestellt. Dabei ist uns vor allem eines aufgefallen: Das niederländische Traditionsunternehmen hat seine Einsteiger- und Mittelklassesparte gründlich aufgeräumt und neu ausgerichtet.
Das Ergebnis sind Kaffeevollautomaten, die vor allem mit Einfachheit überzeugen. Die besten Beispiele hierfür sind der Philips LatteGo 3200 Serie EP3246/70 und der Philips 5400 Serie EP5447/90.
Inhaltsverzeichnis
- Die Evolution der Philips-Automaten: Einmal Saeco & zurück
- Die Philips-Modellreihen: Von EP über HD bis LatteGo
- Merkmale von Philips Kaffeevollautomaten: Vom Mahlwerk bis zum Schaumsystem
- Philips Kaffeevollautomaten im Vergleich mit anderen Marken: Wer schneidet am besten ab?
- Fazit: Die überzeugende Einfachheit von Philips Kaffeevollautomaten
Die Evolution der Philips-Automaten: Einmal Saeco & zurück
Unter dem Namen Philips wurden lange Zeit eher mittelmäßige Einsteiger-Automaten vertrieben. 2009 kauften die Niederländer den italienischen Haushaltsgeräte-Hersteller Saeco und entwickelten mit dieser Marke einige sehr gute Mittel- und Oberklasse-Automaten. Der Saeco Xelsis etwa überzeugte uns im Test unter anderem mit hochwertiger Verarbeitung und sehr gutem Espresso.
Als der Trend aber zu kompakten und einfachen Automaten ging, hatten die wenigsten Kaffeeliebhaber den Hersteller des Xelsis auf dem Schirm. Die Kunden interessierten sich weniger für das Angebot von Philips, sondern kauften stattdessen Kaffeevollautomaten von DeLonghi, Melitta oder Siemens.
Die Reaktion der Niederländer darauf fiel konsequent aus: Sie fokussierten sich auf eine Neuausrichtung der Marke Philips – und verkauften Saeco schließlich an das italienische Unternehmen Evoca.
Es hat sich gelohnt – wie wir immer wieder feststellen, wenn wir einen neuen Philips Automaten testen.
Die Philips-Modellreihen: Von EP über HD bis LatteGo
Zu Saeco-Zeiten haben die niederländischen Kaffeeprofis ihre Produktpalette sehr übersichtlich gestaltet. Geräte wie den Saeco Incanto, den Moltino und den Saeco SM 7580/00 Xelsis konnten wir einfach auseinanderhalten. Bei Philips Automaten wie dem EP2235/40 oder dem EP 2220/10 fällt uns das nicht mehr so leicht.
In dieser Hinsicht hat es Philips mit seiner Kurskorrektur ein wenig übertrieben. Die Bezeichnungen der vielen Kaffeemaschinen unterscheiden sich häufig nur minimal. Die Auswahl des richtigen Geräts wird dadurch nicht einfacher.
Wir möchten Ihnen die Suche nach dem besten Philips-Automaten erleichtern. Grundsätzlich finden Sie hier zwei Modellsparten:
- Die HD-Reihe: Hinter Modellbezeichnungen wie HD8821/01 und HD8827/01 verbergen sich Automaten der Einstiegsklasse. Sie zeichnen sich durch ein etwas kastiges Äußeres, ein Bedienfeld ohne (Touch-)Display und ein Milchsystem mit Dampflanze aus.
Wir vermuten, dass die HD-Geräte Auslaufmodelle sind – so auch der HD8652/91. Sie können diese, genau wie deren Ersatzteile, zwar noch bei Dritthändlern kaufen – für den Kaffeegenuss aus frisch gemahlenem Kaffeepulver für zu Hause finden Sie allerdings inzwischen modernere Kaffeeautomaten. - Die EP-Reihe: Auch hier finden Sie günstige Vollautomaten. Diese wirken dank ihres SensorTouch-Bedienfelds und des LatteGo-Milchschaumsystems deutlich moderner. Allerdings gibt es auch in dieser Reihe Automaten mit Dampflanze.
Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, konzentrieren wir uns in unserem Test hauptsächlich auf die aktuelle EP-Serie.
Die Philips EP-Reihe: 5 Serien & ein LatteGo-System
Bei den EP-Automaten lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die Klassifizierung zu werfen. Denn hier erfahren Sie, welche Funktionen Sie erwarten – und welche Preisklasse.
Die kleinsten Philips-Automaten bis etwa 300 Euro beherrschen lediglich Espresso, Kaffee und heißes Wasser per Knopfdruck. Milchschaum können Sie mit einer Schäumdüse zubereiten. Automaten wie der Philips EP1220/00 und der EP1222/00 verfügen bereits über ein Keramik-Scheibenmahlwerk mit ganzen 12 Mahlgrad-Stufen. Der Hersteller selbst hat diese Modelle nicht mehr gelistet, Sie können diese aber über Drittanbieter noch erwerben.
In dieser Serie finden Sie teilweise Automaten mit dem LatteGo-Milchsystem, das Milchschaum für Cappuccino, Milchkaffee und Latte Macchiato automatisch zubereitet. Der Funktionsumfang ist ebenso wie die Getränkeauswahl recht eingeschränkt. Dafür sind die 2200er-Automaten mit einem Preis von maximal 500 Euro recht günstig.
Kaffeeautomaten dieser Serie bereiten Ihnen vier bis fünf Kaffeevariationen zu. Je nach Modell wird der Milchschaum mit dem neueren LatteGo-System oder einer Schaumdüse produziert. Dass Sie mit bis zu 550 Euro einen höheren Preis bezahlen müssen, liegt unter anderem an der Gehäusefarbe.
Es ist typisch für Philips, dass Design und Farbe den Gerätepreis in die Höhe treiben.
Die Modelle der 4000 Serie bieten Ihnen fünf bis acht Kaffeespezialitäten. Den Milchschaum bereiten Sie je nach Gerät mittels Milchdüse oder LatteGo-System zu. Das Bedienpanel wird durch ein TFT-Display ergänzt.
Automaten dieser Serie sind im Handel kaum noch zu finden. Aktuell erhältlich sind die Modelle der 4300 Serie, die rund 600 Euro kosten.
Auch wenn der Gedanke nahe liegt: Die höhere Seriennummer steht nicht unbedingt für einen größeren Funktionsumfang. Mehr als fünf oder sechs Kaffeevarianten können Sie hier nicht zubereiten. Die älteren Modelle zeichnen sich durch die Saeco-Incanto-Front mit zentralem Display und seitlichen Knöpfen aus. Die neueren Modelle hingegen ähneln – äußerlich – denen der 1200 Serie.
Gut zu wissen: Das neue Milchschaumsystem „Philips LatteGo“ können Sie bei Automaten jeder Serie finden, nicht nur bei den „größeren Modellen“.
Die aufgelisteten Serien decken längst nicht das gesamte Angebot ab. Geräte wie den EP3360/00 und den EP3362/00 aus der 3100-Serie haben wir außen vor gelassen, da sie von Philips nicht mehr vertrieben werden.
Sie sind nicht sicher, welche Automaten-Reihe die richtige für Sie ist? Um die verschiedenen Geräte in Aktion zu sehen, werfen Sie einen Blick in dieses Video, das uns freundlicherweise von Coffeeness zur Verfügung gestellt wurde.
Merkmale von Philips Kaffeevollautomaten: Vom Mahlwerk bis zum Schaumsystem
Das überzeugende LatteGo-Milchsystem spielt bei der Vermarktung der Philips-Automaten eine tragende Rolle. Nicht zu Unrecht, denn das System ohne Milchschlauch hat einige Vorteile.
Der Milchaufschäumer besteht nur aus zwei Teilen: Dem Behälter samt Deckel und einem Anschluss an die Maschine. Hier gibt es keine Schläuche und engen Windungen, die Sie säubern müssten.
Damit geht die Reinigung des Automaten deutlich zügiger von der Hand. Allerdings hat das LatteGo-System auch kleine Schwächen:
- Der Geräuschpegel des Milchaufschäumers war sehr hoch.
- Sie haben keine Möglichkeit, die Konsistenz der Milch zu beeinflussen.
Das Lautstärke-Problem ist Philips inzwischen erfolgreich angegangen. Mit dem Philips 5400 Series Kaffeevollautomat EP5447/90 ist eine neue Version auf den Plan getreten, deren Schaumsystem ganze 20 Dezibel leiser bei der Zubereitung ist.
Auch wenn der Milchaufschäumer ein wichtiges Element an einem Kaffeevollautomaten ist, er ist nicht alles, was zählt. Wichtiger ist, was die Maschine aus frisch gemahlenen Bohnen mit der richtigen Wassermenge zubereiten kann. Alles dreht sich um die Frage: Wie nah kommt der Automat an die Qualität einer Espressomaschine heran?
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Coffeeness Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Die Philips-Automaten der neueren Generationen bieten ideale Voraussetzungen für sehr guten Kaffee:
- Übersichtliches Menü & intuitive Bedienung für Tassenfüllmenge & Co
- Hochwertiges Scheibenmahlwerk aus Keramik (mit bis zu 12 Stufen)
- Jeweils drei Stufen für Aroma, Kaffeestärke & Brühtemperatur
- Herausnehmbare Brüheinheit
- Wasserbehälter mit hochwertigem Wasserfilter
- Einfach zu bedienendes Reinigungsprogramm
Beim Mahlwerk setzt Philips auch im niedrigeren Preisbereich auf die Kombination von Keramik und Scheibe. Damit werden die Automaten zu einer interessanten Alternative zu den beliebten De’Longhi Automaten. Diese bieten stolze 13 Mahlgrade – haben allerdings „nur“ Edelstahl-Kegelmahlwerke.
Zwar können wir keine pauschale Aussage zur Qualität der Automaten treffen – aber wir schauen uns an, was bei den verschiedenen Automaten aus dem Kaffeeauslauf kommt. In unserem Kaffeevollautomaten Test haben wir Mahlvorgang, Brühvorgang und das Aroma von Espresso und Kaffee genau unter die Lupe genommen!
Sichtbarer Wandel: Philips LatteGo 5400 Serie EP5447/90
Der Testbericht des stimmte uns wenig hoffnungsfroh. Der Automat wirkte wie ein (ziemlich alter) Saeco Incanto Automat, dem zur Modernisierung das neue Milchsystem verpasst wurde. Richtig stimmig war das nicht. Und damit meinen wir nicht nur das vorsintflutliche Design.
Heute finden Sie die ältere Modell-Version vereinzelt bei Händlern wie Amazon und Co. Dabei gibt es verschiedene Ausführungen:
- EP5330/10: in Klavierlack Schwarz
- EP5331/10: in Weiß
- EP5363/10: mit Milchkaraffe & Chrom-/Edelstahllook
- EP5365/10: im Chrom-/Edelstahllook
- EP5960/10: mit Milchkaraffe & Klavierlack
- EP5345/10: wurde von offizieller Seite eingestellt
Im Durchschnitt kosten diese Automaten etwa 500 bis 650 Euro. Das sind sie allerdings – abgesehen von ihrer Saeco-Qualität – nicht mehr wert. Denn inzwischen gehören nicht nur Features wie Abschaltautomatik und die optimale Temperatur, sondern auch eine Kannenfunktion, zwei Bohnenbehälter und eine App-Steuerung auch in der Mittelklasse zum guten Ton.
Diese Features finden Sie zwar auch beim EP5447/90 Kaffeevollautomaten noch nicht, dennoch zeigt Philips mit diesem Automaten, in welche Richtung die Reise gehen wird. Im Test überzeugte uns der leistungsfähige Automat mit einem modernen SensorTouch-Panel, Keramikmahlwerk mit feinen Mahlgradeinstellungen und einem fairen Preis.
Philips setzt auf leichte Bedienbarkeit: Den Wassertank des EP5447/90 können Sie bequem nach vorne entnehmen.
Vor allem aber waren Espresso und Kaffee aus dem EP5447/90 in unserem Test sehr gut. Der Milchschaum aus dem deutlich leiseren LatteGo-System reichte nicht an die Kaffeequalität heran, war für uns aber dennoch zufriedenstellend.
Philips EP2220/10 SensorTouch: Gelungenes Einsteigermodell
In der 2000 Serie von Philips tummeln sich so einige Geräte. Sie alle haben eines gemeinsam: den günstigen Preis zwischen 280 und 500 Euro und eine darauf abgestimmte Leistung. Wir haben uns den Philips EP2220/10 SensorTouch im Test genauer angesehen. Vor allem die einfache Bedienung und die Ergebnisse in unseren Tassen haben uns überzeugt.
Damit stößt der Philips Kaffeeautomat zwar nicht unseren Testsieger, den DeLonghi ECAM 22.110.B vom Thron, mischt aber die Einstiegsklasse ordentlich auf.
Auch diesen Automaten gibt es in weiteren Geräteversionen:
- EP2232/40: Milchbehälter statt Düse, etwas teurer (erhältlich bei Amazon)
- EP2231/40: Dasselbe in Klavierlack-Schwarz (seltener verfügbar)
- EP2236/40: Schwarz-Silber-Optik (seltener verfügbar)
Philips EP3246/70: Solide Mittelklasse zum fairen Preis
In der 3er-Serie geht es ein wenig unübersichtlich zu. Hier finden Sie neben den aktuellen EP-Automaten mit der 3200 Kennung auch noch ältere HD-Modelle (3100-Kennung). Dazu kommen noch einige Hybriden, wie etwa der Vollautomat EP3550/00 und der EP3551/10.
Bei antiquarisch angehauchten Versandhändlern können Sie das ein oder andere ältere Gerät noch finden. Die Produktion ist allerdings seit längerem eingestellt – und es gibt auch keine guten Gründe, nach einem HD7459/20 oder einem HD8834 Ausschau zu halten.
Die interessanten Modelle finden Sie unter der Bezeichnung Philips LatteGo 3200. Diese werden vom Hersteller in den Fokus gerückt – auch vor dem Hintergrund des erwähnten kostenlosen Austauschs des Milchsystems.
Der Philips EP3246/70 ist so etwas wie der Klassiker in der 3200 Serie und damit ein Konkurrent für den DeLonghi Dinamica. Er wurde von den Niederländern sogar neu aufgelegt – mit dem neuen Milchaufschäumer an Bord.
Erfreulicherweise wird der Automat dadurch tatsächlich deutlich leiser. Leider hat aber die Milchschaumqualität für Café au Lait und Co etwas unter der Erneuerung gelitten. Kaffee und Espresso gelingen dem Automaten aber nach wie vor sehr gut.
Wir sind nicht die einzigen, die vom EP3246/70 überzeugt sind: Den Test der Stiftung Warentest besteht der Automat als Preis-Leistungs-Sieger.
Bei der 3200er Serie finden Sie auch unterschiedliche Modell-Varianten:
- EP3241/50: in schwarz (Klavierlack)
- EP3243/50: in schwarz-weiß (nur noch selten erhältlich)
- EP3243/70: in weiß
Philips Kaffeevollautomaten im Vergleich mit anderen Marken: Wer schneidet am besten ab?
Noch vor wenigen Jahren spielte Philips keine besondere Rolle in unserem Kaffeevollautomaten Test. Das hat sich geändert. Die Niederländer haben einige überzeugende Geräte ins Rennen geschickt. Mit wem können sie mithalten – und wer ist außer Reichweite?
Jura Kaffeevollautomaten und Miele Kaffeevollautomaten spielen in einer anderen Liga. Das war schon zu den Saeco-Zeiten so und hat sich mit der Neuausrichtung von Philips nicht geändert. Siemens Kaffeevollautomaten waren eine Zeit lang ein guter Sparringspartner – heute sind beide Marken zu unterschiedlich.
Philips rückt die Einfachheit als wichtigstes Verkaufsargument in den Fokus. Damit kann sich die Marke selbstbewusst neben Nivona Kaffeevollautomaten positionieren. Auch, wenn diese höherwertig sind und einen besseren Kaffee zubereiten.
Direkte Konkurrenz sind die Vollautomaten von Krups, denn auch diese konzentrieren sich auf einfache Bedienung und einen günstigen Preis. Für unseren Geschmack haben die Niederländer in diesem Vergleich leicht die Nase vorn. Das SensorTouch Panel von Philips ist etwas leichter zu bedienen als der Krups EA8918 Evidence. Zudem können Sie bei ersterem die Brühgruppe entnehmen. Dafür gibt es von uns einen Punkt extra.
Milchschaum-Fans finden in Melitta Kaffeevollautomaten eine lohnenswerte Alternative. Allerdings sind diese etwas komplizierter in der Bedienung und zudem weniger auf den Kaffeegeschmack fokussiert.
Das interessanteste Duell liefern sich Philips und DeLonghi Kaffeevollautomaten. Wenn Sie großen Wert auf umfangreiche Funktionalität legen, sind die Italiener die bessere Wahl. Sind Ihnen aber einfache Bedienung und Reinigung wichtiger, sollten Sie auf Philips setzen. Die souveräne Kaffeezubereitung beherrschen beide.
Fazit: Die überzeugende Einfachheit von Philips Kaffeevollautomaten
Seit dem Verkauf der Marke Saeco konzentriert sich Philips vor allem auf die Einstiegs- und Mittelklasse. In diesem Preissegment bieten die Niederländer solide Automaten, die mit einfacher Bedienung und guter Kaffeequalität punkten. Besonders die Modelle mit LatteGo-System machen Ihnen auch das Reinigen und Entkalken besonders einfach.
In unserem Kaffeevollautomaten Test hat etwa der Philips EP2220/10 SensorTouch überzeugt, der mit starker Leistung und kleinem Preis das Einstiegssegment aufmischt. Auch der Mittelklasse-Automat Philips EP3246/70 erhält von uns eine Empfehlung. Er ist eine gute Wahl für alle, die ein alltagstaugliches Gerät ohne Schnickschnack suchen.
Haben Sie Erfahrungen mit Espresso und Milchschaum aus Philips Vollautomaten? Gefällt Ihnen die simple Solidität der Geräte oder möchten Sie etwas mehr Luxus? Schreiben Sie uns Ihre Meinung gerne in die Kommentare!
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