Bedeutet „mehr“ gleichzeitig auch „besser“? Für Hersteller von Kaffeevollautomaten und ihre Marketingabteilungen war dies lange Zeit das Gebot der Stunde. Viele Geräte wurden mit Features geradezu vollgestopft. Einen wirklichen Mehrwert besaßen diese jedoch nur in wenigen Fällen.
Philips besinnt sich mit dem Series 3200 LatteGo EP3246/70 stattdessen auf die Grundwerte von Vollautomaten: guten Kaffee und ein klares Bedienkonzept. Kein sinnloser Schnickschnack, sondern durchdachte Geradlinigkeit ist hier das Motto.
Das Endergebnis kann uns im Test voll überzeugen und steht auch im großen Kaffeevollautomat-Test 2024 gut da.
Was zeichnet den Philips 3200 aus?
Die Kaufargumente des Kaffeevollautomaten beziehen sich auf das Wesentliche der Kaffeezubereitung:
- 12-stufiges Scheibenmahlwerk aus Keramik
- Milchschaumsystem ohne Schlauch
- Hochwertige Verarbeitung
- Kompaktes Gehäuse
- Espresso ab 25 Milliliter
- Extrem einfache Bedienung
- Flexibler Auslauf für Gläser mit bis zu 15 Zentimeter Höhe
- Integrierter Wasserfilter
Das Scheibenmahlwerk aus Keramik ist in dieser Preisklasse eine echte Besonderheit. Es gilt als besonders hochwertig und leise. Ironischerweise ist der Philips jedoch relativ laut. Die vielen Mahlgradeinstellungen erlauben Ihnen dafür, Ihren Espresso sehr feingliedrig an Ihren persönlichen Geschmack anzupassen.
Ein weiteres großes Aushängeschild des Kaffeevollautomaten ist das „LatteGo“-System, das wir schon vom Philips Series 5000 LatteGo kennen. Dieses kommt komplett ohne Schläuche aus und besteht nur aus zwei Einzelteilen, die Sie sehr einfach reinigen können.
Auch die Verarbeitung verdient ein Sonderlob. Zwar müssen Sie auf Edelstahl verzichten, doch der eingesetzte Kunststoff ist von hoher Qualität und sieht trotzdem schick aus. Außerdem gibt es keinen störenden Plastikgeruch nach dem Auspacken.
Bedienung – Eindeutig und selbsterklärend
In puncto Bedienung kommen die Vorzüge des Philips 3200 LatteGo besonders stark zur Geltung. Jeder der fünf verfügbaren Kaffeevariationen ist eine Taste zugeordnet, die klar beschriftet ist.
Auch die Kaffeestärke, die Kaffeemenge, die Brühtemperatur und die Milchschaummenge können Sie jeweils in drei Stufen verstellen. Das Konzept ist komplett selbsterklärend, eine Anleitung brauchen Sie nicht.
Sie können Ihren Kaffee noch weiter individualisieren, indem Sie die Werte für die jeweils maximalen Einstellungen anpassen. Dies funktioniert jedoch leider nicht für die Minimaleinstellungen.
Zum Anpassen des Mahlgrads müssen Sie lediglich das Drehrad im Bohnenbehälter während des Mahlvorgangs auf die gewünschte Stufe stellen. Wir empfehlen Ihnen – wie bei allen Geräten – einen möglichst feinen Mahlgrad für den bestmöglichen Espresso.
Espresso und Milchschaum – Toller Espresso, fester Milchschaum
Beziehen Sie ein Getränk aus dem LatteGo, fallen zuerst die hohe Lautstärke von Mahlwerk und Milchschaumsystem auf. Der Espressobezug ist relativ schnell und liefert Ihnen ein leckeres und optimal temperiertes Getränk mit schöner Crema – klasse, Philips 3200 LatteGo!
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie gute Kaffeebohnen verwenden. Wir raten Ihnen zu eher dunklen Arabica-Röstungen, die in Kaffeevollautomaten traditionell besser gelingen als blumigere Varianten.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Der Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Philips 3200.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Der Milchschaum ist vergleichsweise fest und heiß, überzeugt aber auf einem ordentlichen Niveau. Leider lässt sich die Konsistenz nicht verstellen. Das Konkurrenzmodell DeLonghi Dinamica ECAM 350.55.B punktet im direkten Vergleich mit diesem Feature.
Ein winziger Makel ist, dass der Automat einen Cappuccino „falsch rum“ zubereitet. Der Espresso läuft wie bei einem Latte Macchiato erst nach der Milch ins Glas. Insgesamt sind wir mit den Ergebnissen des Philips aber zufrieden. Insbesondere der Espresso gefällt uns ausgesprochen gut.
Reinigung – Unkompliziert und ganz ohne Milch-Schläuche
Ähnlich wie die Bedienung ist auch die Reinigung des Philips 3200 sehr einfach. Größter Vorzug ist hier das schlauchlose Milchschaumsystem „LatteGo“, bei dem Sie lediglich zwei Kunststoffteile reinigen müssen.
Alle Teile, die mit Milch oder Kaffeepulver in Berührung kommen, können Sie schnell und unkompliziert entnehmen. Die meisten Teile können Sie über die Front oder die Seiten ausbauen, sodass Sie kaum an die Rückseite des Geräts müssen.
Die Reinigung gelingt unter fließendem Wasser spielend einfach. Wir empfehlen Ihnen, alle entnehmbaren Teile täglich sauberzumachen.
Der integrierte Wasserfilter an Bord des Philips sorgt außerdem dafür, dass Sie das Gerät weniger häufig entkalken müssen.
Unser Fazit: Das einfache Konzept geht auf
Das einfache Konzept des Philips Series 3200 LatteGo EP3246/70 geht absolut auf. Die Schnörkellosigkeit des Kaffeevollautomaten ist erfrischend, die einfache Bedienung ist in jeder Hinsicht eine willkommene Abwechslung.
Auch mit Kaffee und Milchschaum sind wir zufrieden, auch wenn wir uns eine Einstellmöglichkeit für die Milchschaumkonsistenz wünschen würden. Dass das Milchschaumsystem ohne Schläuche auskommt, ist dafür ein echtes Alleinstellungsmerkmal.
Neben dem recht festen Milchschaum ist nur das laute Scheibenmahlwerk aus Keramik für uns ein kleinerer Makel. Immerhin sind sowohl Bauform als auch Material hochwertiger als für diese Preisklasse üblich.
Alles in allem können wir Ihnen den Philips 3200 empfehlen. In unserem Kaffeevollautomaten-Test schafft es das Gerät jedoch nicht ganz, sich gegen das Spitzenmodell seiner Preisklasse – den Melitta Caffeo CI – durchzusetzen. Sind Ihnen ein einfaches Bedienkonzept und eine einfache Reinigung besonders wichtig, machen Sie mit dem Philips aber definitiv nichts falsch.
Alle Fotos zu diesem Test wurden uns mit freundlicher Genehmigung von Sonntagmorgen.com zur Verfügung gestellt.