Sie spielen mit dem Gedanken, sich einen Kaffeevollautomaten zuzulegen? Sie träumen von Kaffeegenuss auf Knopfdruck, aber aufwendige Reinigung und Pflege schrecken Sie ab? Dann könnte der Philips Series 5000 LatteGo EP5335/10 die richtige Wahl sein.
Eine gründliche Überarbeitung des Milchschaumsystems verspricht große Erleichterung in Sachen Hygiene. Wir von kitcheneers haben den Kaffeevollautomaten für Sie auf Herz und Nieren geprüft und erstaunliche Entdeckungen gemacht.
Der Philips Series 5000 LatteGo EP5335/10 oder kurz Philips LatteGo verspricht Innovationen en masse. Welche Neuerungen tatsächlich hilfreich sind und welche eher dem dicken Preisschild dienen, erfahren Sie in diesem Artikel. Ebenso lesenswert für Sie als zukünftiger Kaffeevollautomaten-Besitzer ist unser großer Kaffeevollautomaten-Test 2025.



Design – stahlharte Fakten
Beim Auspacken des Testobjekts haben wir nicht schlecht gestaunt: Der Philips LatteGo ist ein hochwertiger Hingucker. Die Kombination aus strahlendem Edelstahlgehäuse, verchromten Elementen an der Front und einem schlanken Design machen die Maschine zu einer edlen Küchenhilfe mit Stil.

Das benutzerfreundliche Bedienfeld weist neben übersichtlichem Display und zentral platziertem On-/Off-Knopf sechs riesige Tasten auf, die Kaffeespezialitäten und eine einfache Menüführung versprechen.
Bis zu 250 Gramm Bohnen können Sie von oben ins Bohnenfach füllen und an der Stelle auch ganz einfach den Mahlgrad verstellen. Die Brühgruppe ist seitlich herausnehmbar, was eine einfache Reinigung unter fließendem Wasser ermöglicht.


Ein stufenlos verstellbarer Auslauf bietet genug Platz für Ihre Macchiato-Gläser.
Kennen wir uns irgendwoher?
So weit, so gut. Das klingt nach einem soliden Kaffeevollautomaten. Doch wo bleiben die versprochenen Innovationen? Bisher kommt uns das alles nämlich sehr bekannt vor. Des Rätsels Lösung: der Philips LatteGo ist eine genaue Kopie der Saeco Incanto. Sie wurde einfach in eine neue Hülle gesteckt.
Da kann man sich als Kaffeeliebhaber schon mal an der Nase herumgeführt fühlen. Saeco gehört zu Philips und all die versprochenen Neuerungen, die den gesalzenen Preis rechtfertigen sollten, scheinen Bauernfängerei zu sein.
Eine Innovation, immerhin
Doch Moment, wir finden tatsächlich eine Innovation, die uns noch dazu besonders gut gefällt: das Milchaufschäumsystem ist an der Front der Maschine einsteckbar. Wir sparen uns also Platz in der Breite und – noch wichtiger – die sonst üblichen Schläuche und damit eine Menge Reinigungsarbeit.

Benutzerfreundlich und durchschaubar
Wer kennt es nicht? Morgens (und erst recht vor dem ersten Kaffee!) fällt uns soziale Interaktion schwer. Bloß nicht ansprechen ist die Devise und dazu zählen auch langwierige Befehle und Rückfragen von Geräten.
Hier erleichtert uns der Philips LatteGo das Leben: Vier der sechs großen Tasten an der Front versprechen Ihnen schnelles Kaffeevergnügen. Angeboten werden „Espresso“, „Coffee“, „Cappuccino“ und „Latte Macchiato“, jeweils mit einer hübschen Zeichnung, die uns die Orientierung noch leichter macht. So bleibt mehr Energie für den Start in den Tag.

Für die Kommunikationsfreudigeren unter Ihnen gibt es noch jede Menge weitere Einstellungen: vom Mahlgrad, über die Intensität (ein bis fünf Bohnen) bis hin zu Brühtemperatur und stufenlos verstellbarer Bezugsmenge lässt sich hier je nach Geschmack einiges variieren.
Weniger Kalk, mehr Geschmack
Der Philips LatteGo hat noch ein Plus: ein Wasserfilter ist im Lieferumfang enthalten. Er soll bis zu 5.000 Anwendungen durchstehen, bevor er zu tauschen ist. Die Vorteile von gefiltertem Wasser sind der bessere Kaffeegeschmack und die längere Haltbarkeit der Maschine, da Kalk und andere Fremdstoffe herausgefiltert werden.
High-Society-Mahlwerk
Der Philips LatteGo ist aufgrund seiner einfachen Bedienung ein Einsteigergerät. Dennoch lässt sich der Hersteller beim Mahlwerk nicht lumpen. Es handelt sich um ein hochwertiges Scheibenmahlwerk aus Keramik.
Das Geräusch macht Sie wach, bevor Ihr Kaffee es tut
Während der Kaffeebezug aufgrund des hochwertigen Mahlwerks relativ leise ist, könnten Sie beim Milchschaumbezug denken, neben Ihnen landet eine Boeing. Schade, hier hat Philips all seine Kreativität in ein schlauchloses, praktisches Milchschaumsystem fließen lassen, ohne dabei etwas an der Lautstärke zu ändern – die war nämlich schon beim Saeco Incanto schwer zu ertragen.
Philips stellt Ihren Espresso auf ein Podest
Und das zurecht, denn der Espresso ist ein Highlight, da fehlt nicht viel bis zur Siebträgermaschine. Auch wenn das mitgelieferte Podest in Wahrheit da ist, damit der Kaffee vom Auslauf bis zur Tasse nicht spritzt, wäre das Siegertreppchen auch sonst gerechtfertigt.

Kein Milchschaum der besonderen Art
So sehr wir das neue Milchschaumsystem des Philips LatteGo auch loben müssen (und wollen), so wenig überzeugend ist leider das Ergebnis. Hier ist es vorbei mit der Kreativität. Vorbei mit High-Society. Heraus kommt einfach nur Milchschaum. Der ist in Ordnung aber nicht überzeugend und es mangelt an Festigkeit. Es gibt Luft nach oben.
Reinigung: Top!
Die eigentliche Innovation am Milchschaumsystem des Philips LatteGo (denn sonst wurde ja nicht wirklich etwas erneuert seit der Saeco Incanto) ist die spielend leichte Reinigung. Diese zieht sich durch das gesamte Konzept der Maschine: alle zu säubernden Teile, wie Brühgruppe, Wassertank, Tresterbehälter, Abtropfschale und eben Milchschaumsystem, können einfach ausgebaut und unter fließendem Wasser abgespült werden – ein Traum!




Der Preis – viel Moos, wenig los
Obwohl er ein Einsteigergerät ist, liegt der Philips LatteGo preislich mit rund 600 Euro in der Mittelklasse. Uns stört daran, dass es eine aufgehübschte, anders verpackte Version des Saeco Incanto ist. Die groß beworbenen Innovationen konnten wir – abgesehen vom Milchschaumsystem – nicht finden.
Unser Fazit
Sie werden mit dem Philips LatteGo Ihre Freude haben. Sein platzsparendes, schlichtes und doch edles Design, die einfache Reinigung, die kinderleichte Handhabung und der hervorragende Espresso-Geschmack stehen für eine klare Kaufempfehlung. Greifen Sie aber gleich zum aktuelleren Nachfolger Philips Series 3200 LatteGo.

Demgegenüber stehen die mittelmäßige Milchschaumqualität, der laute Milchschaumbezug und das nicht überzeugende Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenn Sie sich vor Augen halten, dass der Hersteller im Prinzip nur eine alte Maschine in ein neues Gewand geschummelt hat, entscheiden Sie sich möglicherweise doch gegen den Kauf.
In der gleichen Preisklasse ist der Melitta Caffeo CI zu empfehlen, der sich lediglich durch den Milchaufschäumer vom Philips LatteGo unterscheidet.
Stöbern Sie auch durch unseren umfangreichen Kaffeevollautomaten-Test 2025, um sicherzugehen, das richtige Gerät für Ihre Bedürfnisse zu finden. Hier haben wir für Sie die wichtigsten Informationen zusammengetragen.
Alle Fotos wurden uns mit freundlicher Genehmigung von Sonntagmorgen.com zur Verfügung gestellt.