Beim Kaffeegenuss dreht sich alles um das perfekte Aroma. Deshalb schauen wir als Kaffee Liebhaber genauer hin, wo unser Kaffee herkommt, worauf es beim Kaffee Rösten ankommt und welcher Kaffeevollautomat das Beste aus den Bohnen herausholt. Natürlich haben wir uns auch schon genau angesehen, wie Sie Kaffeebohnen aufbewahren sollten.
Ein Glas mit Holzdeckel ist keine taugliche Kaffeedose
Ein Glas mit Holzdeckel ist keine taugliche Kaffeedose
Aber warum ist der richtige Aufbewahrungsbehälter eigentlich so wichtig für unseren Kaffee? Wie wirken sich unterschiedliche Kaffeebehälter auf die Qualität aus – und was genau passiert in der Kaffeebohne während der Lagerung? Wir beleuchten alle Aspekte der Kaffee-Lagerung genau.
Inhaltsverzeichnis
- Aromastoffe & Geschmack: Kaffeebohnen im Reifeprozess
- Sauerstoff: Frische Luft ist nicht immer gut
- Licht vs. Kaffee: Der Verfalls-Booster
- Feuchtigkeit im Kaffee: Nur Natur, bitte!
- Die optimale Lagerung: So bleibt Ihr Kaffee lange frisch
- Kaffee im Kühlschrank: Wie kühl ist kühl genug?
- Aromadicht aufbewahren: Unsere Tipps für die beste Kaffeedose
- Fazit: Kaffeedose, Aromadose, Vorratsdose – was braucht Kaffee wirklich?
Aromastoffe & Geschmack: Kaffeebohnen im Reifeprozess
Um zu verstehen, wieso die richtige Kaffeelagerung so wichtig ist, müssen wir wissen, wie Kaffeebohnen sich im Reifeprozess verhalten. Die Bohnen befinden sich ab der Röstung in einem ständigen Kampf gegen drei wesentliche Einflüsse:
- Sauerstoff
- Licht
- Feuchtigkeit
Jede einzelne Kaffeebohne besteht aus über 1.000 Bestandteilen und mehr als 800 einzelnen Nuancen, von denen sich jede auf das gesamtheitliche Aroma auswirkt. Einige davon sind besonders robust, andere extrem flüchtig. Sie alle haben etwas gemeinsam: Sie verändern sich nach dem Rösten stetig.
Kaum aus der Rösttrommel, fangen die Bohnen an, sich zu verändern
Kaum aus der Rösttrommel, fangen die Bohnen an, sich zu verändern
Zunächst entfaltet sich das Aroma, irgendwann beginnt der aromatische Abstieg. Deshalb sollten Sie eine Tüte Kaffee ohne aufgedrucktes Röstdatum gar nicht erst in Ihren Einkaufswagen legen. Denn zu junger Kaffee schmeckt genauso wenig wie zu alter.
Wieso ist gerösteter Kaffee nicht sofort genießbar?
Bevor Sie die Kaffeebohnen in eine Tasse aromatischen Kaffeegenuss verwandeln können, müssen diese nach der Röstung erstmal „ausgasen”. Der Kaffee gibt dabei CO2 ab und verdrängt damit den Sauerstoff aus der Umgebung.
Wird die Bohne gemahlen, bevor sie ihr CO2 loswerden konnte, macht sich das deutlich im Geschmack bemerkbar. Statt eines feinen Aromenspiels, erwartet Sie ein betäubender Kaffee-Hammer. Und der landet auch noch sprudelnd in Ihrer Tasse.
Gute Röster verpacken ihre Bohnen deshalb in Tüten mit einem CO2 Ventil. Dieser Aromaverschluss sorgt dafür, dass das ausgestoßene Kohlendioxid entweichen kann, ohne dass Sauerstoff an den Kaffee kommt.
Fünf kleine Löcher der Verpackung wirken Wunder
Fünf kleine Löcher der Verpackung wirken Wunder
Der ideale Zeitraum zwischen Röstung und Genusszeitpunkt lässt sich leider nicht pauschal bestimmen. Dazu sind die Unterschiede zwischen den Kaffeesorten, Röstvorgängen und anderen Faktoren zu groß.
Grundsätzlich gilt: Espresso verträgt eine längere Reifezeit als Filterkaffee. Ein Monat ab Röstdatum ist da durchaus angebracht. Wann Ihr Lieblingskaffee den perfekten Genuss für Sie bereithält, kann Ihnen der jeweilige Röster am besten beantworten.
Kaffee lagern: Wie lange geht das gut?
Ab dem Reifezeitpunkt beginnt auch schon der stetige Verfall des Kaffees. Dann orientieren sich viele am Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Packung, um festzustellen, wie lange noch guter Kaffeegeschmack in der Kaffeedose wartet.
Ob der Geschmack in der Tasse gut sein wird, hängt nicht vom MHD ab
Ob der Geschmack in der Tasse gut sein wird, hängt nicht vom MHD ab
Dabei dürfen Sie aber nicht vergessen, dass Haltbarkeit und Lagerfähigkeit zwei verschiedene Paar Schuhe sind:
- Haltbarkeit verspricht noch keine Frische. Das Mindesthaltbarkeitsdatum sagt nur aus, dass der Kaffee jedenfalls noch genießbar – also nicht verdorben – ist.
- Die Lagerfähigkeit hingegen bezeichnet jenen Zeitraum, in welchem der Kaffee sein vollmundiges Aroma behält. Und das auch nur bei richtiger Lagerung, die wir uns gleich noch genauer ansehen.
Die Tüte spielt eine wesentliche Rolle bei der richtigen Lagerung Ihrer Bohnen
Die Tüte spielt eine wesentliche Rolle bei der richtigen Lagerung Ihrer Bohnen
Wir wollen den Kaffee natürlich trinken, solange er noch den vollständigen Genuss bietet. Das ist leider lange vorbei, bevor das Haltbarkeitsdatum überschritten ist. Auch hier können Sie bei Ihrem Röster genau nachfragen. Im Allgemeinen liegt die Obergrenze bei etwa acht Wochen nach der Reife.
Um das perfekte Aroma möglichst lange zu erhalten, müssen wir unsere Kaffeebohnen also im Schutz vor ihren natürlichen Feinden unterstützen.
Sauerstoff: Frische Luft ist nicht immer gut
Sie kennen den betörenden Duft, den eine Tüte Kaffee nach dem ersten Öffnen verströmt. Was Sie in diesem Moment riechen, sind Aromastoffe, die sich gerade aus dem Kaffee verabschieden – und somit niemals in Ihrer Tasse landen werden.
Dampfend in der Tasse – so wollen wir unser Kaffeearoma haben
Dampfend in der Tasse – so wollen wir unser Kaffeearoma haben
Das ist ein kleiner, merkbarer Beweis für den Prozess, der im Augenblick des Öffnens auf molekularer Ebene beginnt: die Oxidation. Sichtbar ist dieser Prozess beispielsweise bei Bananen, die im Obstkorb vor sich hin bräunen oder Kupfer, das nach und nach grün wird.
Den Kaffeebohnen sehen Sie die Oxidation nicht an, aber sie findet dennoch statt. Sie verändern die Verbindungen im Kaffee, lassen die enthaltenen Fette und Öle ranzig werden und vernichten das eigentliche Aroma.
Kaffeepulver wird noch schneller alt als ganze Bohnen
Kaffeepulver wird noch schneller alt als ganze Bohnen
Gegen diesen natürlichen Vorgang bringen die Bohnen ihren eigenen Schutzschild direkt aus der Rösttrommel mit. Während des Röstens entstehen Melanoidine, die den Kaffeebohnen ihre dunkle Farbe verleihen – wie der Hautfarbstoff Melanin bei uns Menschen.
Diese Melanoidine sind gleichzeitig Antioxidantien. Sie wirken dem Einfluss der Luft auf die Kaffeebohnen entgegen. Daher gilt: Je mehr Melanoidine, desto dunkler die Kaffeebohne – und umso länger kann sie dem Oxidationsprozess standhalten. Eine „blonde Röstung“ ist daher eine bessere Angriffsfläche als eine „Dark Roast”.
Licht vs. Kaffee: Der Verfalls-Booster
Licht ist der Sparring-Partner der Luft im Oxidationsprozess. Sobald Luft und Licht zusammen gegen den Kaffee antreten, beschleunigt sich der Verfall um ein Vielfaches. Das liegt vor allem an der Wärme, die jede Reaktion zusätzlich vorantreibt.
Zudem enthält die geröstete Kaffeebohne einen Restanteil Wasser, der wesentlich zum Aroma beiträgt. Verdunstet dieses, verschwinden mit der Feuchtigkeit auch wesentliche Aromastoffe.
Eine einzelne Bohne kann viel über das Alter des Kaffees aussagen
Eine einzelne Bohne kann viel über das Alter des Kaffees aussagen
Bei schlecht gealterten Bohnen ist das auch deutlich sichtbar: Sie sind glanzlos, stumpf und fühlen sich trocken und brüchig an.
Feuchtigkeit im Kaffee: Nur Natur, bitte!
Im Gegensatz zum Restwasser von etwa fünf Prozent, das ganz natürlich in den Bohnen enthalten ist, hat Feuchtigkeit von außen nichts im Kaffee zu suchen. Schon ein Hauch davon löst eine Reaktion aus, bei der sich Aromen aus der Bohne lösen. Das wollen wir aber erst im Brühvorgang haben.
Erst beim Aufbrühen sollte der Kaffee mit Wasser in Kontakt kommen
Erst beim Aufbrühen sollte der Kaffee mit Wasser in Kontakt kommen
Dazu kommt, dass es sich dabei nicht um frisches, sondern um Kondenswasser aus der Luftfeuchtigkeit handelt. Das bringt allerhand andere Stoffe aus der Umgebungsluft mit, die im Kaffee nichts zu suchen haben.
Die optimale Lagerung: So bleibt Ihr Kaffee lange frisch
Fassen wir alle Erkenntnisse aus chemischen Reaktionen und Kaffee-Basiswissen zusammen, sieht die perfekte Lagerung so aus:
- Ganze Bohnen
- Kleine Mengen
- Mit Blick auf das Röstdatum
- Vor Licht geschützt
- Bei konstanter Zimmertemperatur
- Luftdicht/aromadicht verschlossen
- Möglichst kurz lagern/schnell verbrauchen
Das alles gilt unabhängig von der Kaffeesorte und davon, ob Sie die Bohnen anschließend mit einer Kaffeemaschine, einem Siebträger oder einem Kaffeevollautomaten zubereiten. Die richtige Lagerung ist genauso wichtig wie die vorherige Entscheidung, gute Kaffeebohnen zu kaufen. Schließlich haben diese auch ihren Preis – und das Geld wäre schlecht investiert, wenn der Genuss dann an Aufbewahrungs-Fehlern scheitern würde.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Coffeeness Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Kaffee im Kühlschrank: Wie kühl ist kühl genug?
Bei den Basis-Tipps für die richtige Kaffeelagerung wie kühl und dunkel, kommen viele Menschen auf die Idee, den Kaffee direkt im Kühlschrank aufzubewahren. Tatsächlich verlängert die Kälte die Haltbarkeit. Aber um die geht es uns schließlich nicht.
Nicht auf das Haltbarkeits-, sondern auf das Röstdatum kommt es an
Nicht auf das Haltbarkeits-, sondern auf das Röstdatum kommt es an
Außerdem dürfen wir nicht auf den dritten Aspekt neben Umgebungstemperatur und Licht vergessen: die Feuchtigkeit. Bei Temperaturschwankungen – also dem Wechsel zwischen Kühlschrank und Küche – entsteht automatisch Kondenswasser.
Dazu kommt, dass die hohe Reaktionsfreudigkeit des Kaffees nicht nur dafür sorgt, dass er seine eigenen Aromen besonders leichtfertig hergibt. Er nimmt auch hervorragend fremde Gerüche an. Davon gibt es in den meisten Kühlschränken reichlich – und diese landen dann allesamt in Ihrer Tasse.
In der Tasse wollen wir Kaffeegeschmack, keine Kühlschrank-Aromen
In der Tasse wollen wir Kaffeegeschmack, keine Kühlschrank-Aromen
Ein weiterer häufiger Fehler ist das Einfrieren von Kaffee. Im Tiefkühlschrank verlängert sich die Haltbarkeit über das Datum auf der Packung hinaus. Für die Aromen hingegen ist das Einfrieren ein Todesurteil. Sie lassen sich nicht konservieren. Zudem dehnt sich das Restwasser in der Bohne beim Gefrieren aus und zerstört die Zellwände. Beim Auftauen verflüchtigen sich die Aromen dadurch besonders schnell.
Aromadicht aufbewahren: Unsere Tipps für die beste Kaffeedose
Wie sehen die perfekten Kaffeedosen nun aus, die unseren Kaffee vor seinen Erzfeinden Sauerstoff, Licht und Feuchtigkeit schützen? Das Sortiment ist riesig und reicht von Vintage-Dosen aus Emaille bis hin zu Steingut-Behältern. Sie haben eine schier endlose Auswahl an Größen, Material, Design, Fassungsvermögen und Deckel, was die Kaffeedose angeht.
Dabei kaufen Sie den Kaffee schon im perfekten Vorratsbehälter ein. Die Originalverpackung ist bereits lichtgeschützt und aromaneutral – und sie besitzt vor dem ersten Öffnen eine Vakuumversiegelung.
Den perfekten Kaffeebehälter gibt es gratis zu den Bohnen: die Tüte
Den perfekten Kaffeebehälter gibt es gratis zu den Bohnen: die Tüte
Wenn Sie den Kaffee in der mitgelieferten Verpackung aufbewahren, sparen Sie sich zudem das Umschütten. Dieser Vorgang kostet den Bohnen nämlich einen Großteil ihres Schutzschildes, das sie sich in der Tüte durch das „ausgasen“ mühsam aufgebaut haben. Beim Umschütten kommen Sauerstoff und Licht an den Kaffee und reißen direkt etwas von seinem Aroma an sich.
Für die Lagerung der Tüte samt Kaffee reicht haushaltsübliche Tupperware. Die Bohnen direkt in einem Gefäß aus Kunststoff zu lagern wäre dagegen keine gute Idee. Die Oberfläche wird durch das Reinigen und Benutzen nach und nach aufgeraut. Dadurch können sich Rückstände ablagern, die wiederum auf den Kaffeegeschmack einwirken.
Sind die Bohnen erstmal ausgepackt, müssen wir sie vor äußeren Einflüssen schützen
Sind die Bohnen erstmal ausgepackt, müssen wir sie vor äußeren Einflüssen schützen
Zudem hat auch der typische Plastik-Eigengeruch, wie wir ihn beispielsweise immer wieder bei Standmixern mit Kunststoff-Krug bemerken, nichts im Kaffee zu suchen.
Geruchsneutraler wäre Metall. Die typische Metalldose mit Bügelverschluss hat allerdings immer noch den Nachteil, dass mit jedem Schließen zusätzlicher Sauerstoff an den Kaffee gelangt. Noch schlimmer sind da Modelle mit Drehverschluss – denn das Schließen dauert so lange, dass die Luft alle Zeit hat, mit in die Kaffeedose zu kriechen.
Unabhängig vom Material braucht der Deckel jeder guten Kaffeedose eine Gummidichtung. So verhindert der Verschluss immerhin das Eindringen von Luft während der Lagerung. Auch das Eindringen von Licht sollte verhindert werden.
Das ist zwar durch die Original-Tüte schon unwahrscheinlich, aber doppelt hält bekanntlich besser. Als Umverpackung eignet sich ein Bohnenbehälter aus Porzellan bzw. Keramik hervorragend. Dieses Material loben wir nicht umsonst auch immer in den Himmel, wenn es im Mahlwerk von Kaffeevollautomaten verbaut ist.
Diese Keramikdose hat sogar einen im Deckel integrierten Dosierlöffel
Diese Keramikdose hat sogar einen im Deckel integrierten Dosierlöffel
Es ist von Natur aus hygienisch, leicht zu reinigen (ohne viel Spülmittel), geschmacksneutral und absolut lichtundurchlässig. Außerdem isoliert es gut, wodurch die Temperaturschwankungen, die naturgemäß in jeder Küche vorkommen, dem Kaffee nichts anhaben können. Edelstahl oder Holz sind da nicht so fit wie Keramik.
Hat die Porzellan-Kaffeedose dann auch noch einen Aromadeckel mit Gummiring, dann rein mit der Kaffeepackung und ab damit in den Küchenschrank!
Fazit: Kaffeedose, Aromadose, Vorratsdose – was braucht Kaffee wirklich?
Braucht also jeder gut sortierte Haushalt mit Kaffeemaschine auch eine Kaffeedose? Definitiv nicht. Haben Sie Ihren Liebling in unserem Kaffeebohnen Test gefunden, ist die anschließende Aufbewahrung ebenso wichtig wie simpel:
- Kaffee in der Originalverpackung lassen
- Tüte immer gut zusammenrollen
- Kaffeetüte in einen Behälter mit gutem Deckel geben
- Idealerweise in ein Keramikgefäß
- Gefäß im Küchenschrank aufbewahren
- Kaffee immer möglichst frisch mahlen
- Rasch aufbrauchen
Mit unseren Aufbewahrungstipps landet am Ende nichts als perfektes Kaffeearoma in der Tasse
Mit unseren Aufbewahrungstipps landet am Ende nichts als perfektes Kaffeearoma in der Tasse
Selbst mit all diesen Tipps ist der Kampf gegen den Verfall beim Kaffee eine aussichtslose Schlacht. Da hilft nur: Möglichst rasch genießen und neu kaufen!
Haben Sie die perfekte, nachhaltige Kaffeedose bereits gefunden? Wir freuen uns über Erfahrungsberichte in den Kommentaren!
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