Während Philips in unserem Kaffeevollautomat-Test gut vertreten ist, war es um Saeco Kaffeevollautomaten in letzter Zeit eher ruhig. Der Grund: hinter beiden Marken steckt derselbe Mutterkonzern. Dieser hat sich auf Philips Kaffeevollautomaten konzentriert und die einstige Flaggschiff-Marke Saeco stiefkindlich vernachlässigt.
Damit ist jetzt, zumindest vorübergehend, Schluss. Mit dem Saeco Xelsis Suprema meldet sich die Marke zurück – und katapultiert sich aus der Versenkung direkt an die Spitze des Testfelds.
Das liegt nicht nur an dem enorm großen Touchdisplay der Maschine. Denn genauso groß ist der Preis mit 1.375,68 Euro. Den rechtfertigt der neue Saeco Kaffeevollautomat unter anderem durch Benutzerfreundlichkeit, durchdachte Technologie und hervorragende Ergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Der Saeco Xelsis Modellnamen-Spießroutenlauf: Kennen wir uns?
- Saeco Xelsis Suprema SM8889/00 im Überblick: Großes Display – viel dahinter
- Bedienung & Einstellung des Xelsis Suprema: Für glückliche Kaffee-DJs
- Espresso & Kaffee aus dem Suprema: Volles Profil in der Tasse
- Reinigung des Saeco Xelsis Suprema: Die Liebe zum Wasserdampf
- Fazit zum Saeco Xelsis Suprema: Ein Kaffeevollautomat, der sich sehen lassen kann
Der Saeco Xelsis Modellnamen-Spießroutenlauf: Kennen wir uns?
Nun war es also an der Zeit für einen neuen Saeco Kaffeevollautomaten – nicht jedoch für einen neuen Namen. Bei der überschaubaren Anzahl an Xelsis-Modellen besteht daher akute Verwechslungsgefahr:
- Der Saeco Xelsis SM 7580 für 1.375,68 Euro ist bereits ein älteres, aber immer noch großartiges Modell.
- Der Saeco Xelsis Deluxe mit den Modellnummern SM 8780 (schwarz) oder SM8785 (edelstahl-schwarz) ist ein Mittelding zwischen dem Klassiker und dem Suprema. Er bringt dieselben Funktionen wie unser Testgerät mit, besitzt aber ein kleineres Display und kostet zum Testzeitpunkt knapp 1.300 Euro.
- Der Saeco Xelsis Suprema SM 8889/00 (Titan) für 1.375,68 Euro wurde von uns getestet.
Den Suprema in Edelstahl (SM 8885/00) gibt es zum Testzeitpunkt für 100 Euro* weniger. In dem Fall geht es allerdings nicht nur um die Farbe.
Das Titan-Modell besteht komplett aus Metall und sammelt damit direkt den ersten Pluspunkt in unserem Test. Saeco hat damit schon früher selbst in einer deutlich niedrigeren Preisklasse mit dem Modell „Incanto“ gepunktet.
Selbst die hochpreisigen Jura Kaffeevollautomaten setzen immer noch auf Kunststoff, obwohl Edelstahl zweifelsfrei robuster und langlebiger ist – von der gefühlten Hochwertigkeit ganz zu schweigen.
*Stand Dezember 2021
Saeco Xelsis Suprema SM8889/00 im Überblick: Großes Display – viel dahinter
Während bei Philips Kaffeevollautomaten Einfachheit im Vordergrund steht, hat der Mutterkonzern bei Saeco Geräten schon immer auf ein sehr sympathisches Konzept gesetzt: viele Funktionen zum vertretbaren Preis. Das ist erfreulicherweise auch beim neuen Suprema Programm.
Auf eine eigene App verzichten Saeco Vollautomaten zwar bis dato immer noch. Die neue Maschine hat aber immerhin eine WLAN-Anbindung an Bord und ist damit für eventuell kommende Bedienmöglichkeiten gewappnet.
VORTEILE
- Intuitive Bedienung
- Benutzerfreundlicher Touchscreen
- Sehr guter Espresso & Milchschaum
- Viele Einstellmöglichkeiten
NACHTEILE
- Kleine Abtropfschale
Bis dahin dürfte aber kein Nutzer die App so wirklich vermissen. Denn das gigantische Bedienfeld punktet nicht nur mit bequemer Handhabung, es beherbergt auch die für Xelsis typischen, umfangreichen Einstellungen und Extras:
- 22 vorprogrammierte Kaffeevarianten
- Gelungene Kaffeerezepte – individuell einstellbar
- Zahlreiche Einstellmöglichkeiten bei jeder Zubereitung – Kaffeetemperatur, Kaffeestärke, Aroma, Kaffeemenge, Milch- & Milchschaummenge, Mischverhältnis, Reihenfolge von Kaffee & Milch wählbar
- Selbsterklärende „Coffee Equalizer“-Menüführung
- 7,8 Zoll Touchdisplay
- Acht Benutzerprofile
- Keramik-Scheibenmahlwerk
- Mahlgrad in 12 Stufen verstellbar
- „Coffee Maestro“ – Drei Varianten für den Kaffeegeschmack („Delicato“, „Intenso“, „Forte”)
- „Bean Maestro“ – Zubereitung wird automatisch an die Röstung der Bohnen angepasst
- Milchsystem – Cappuccinatore mit eigener Milchkaraffe
- „HygieSteam Technologie“ – für einfache Reinigung von Maschine & Milchdüse
Schon bevor wir jedem Feature konkrete Bewertungen verpassen, kommt das Preis-Leistungs-Verhältnis durch diese ansehnliche Liste in die Waage. Andere Kaffeevollautomaten aus dieser Preisklasse, etwa von Jura, bringen deutlich weniger Funktionen mit.
Bedienung & Einstellung des Xelsis Suprema: Für glückliche Kaffee-DJs
Wenn Sie schon einmal ein Smartphone in der Hand hatten, wird Ihnen die Bedienung des Saeco Xelsis Suprema leicht fallen. Auch Nutzer ohne viel Touchdisplay-Erfahrung werden mit deutlichen, bunten Ansagen an die Hand genommen und zu vollen Tasse geführt.
Die Größe des Touchscreen ist dabei ein echtes Upgrade in Sachen Bedienkomfort. Um die Schieberegler des Saeco-eigenen „Coffee Equalizer“ einzustellen, brauchen Sie daher wenig Zielgenauigkeit.
Diese Regler erlauben Ihnen feinteilige Änderungen Ihrer Kaffeegetränke. Alle wichtigen Parameter rund um Kaffee und Milchschaum sind hier stufenweise verstellbar und wirken sich deutlich auf den Geschmack in der Tasse aus.
Ebenfalls im Programm des Suprema ist der „Bean Maestro“. Dieser passt Temperatur, Stärke und andere wichtige Eigenschaften automatisch an die Röststufe der Kaffeebohnen an. Dazu müssen Sie dem Gerät nur mitteilen, welche Röstung sich gerade im Bohnenbehälter befindet.
Das ist die Xelsis-eigene Variante der „Bean Adapt Technologie“, die wir von neueren DeLonghi Kaffeevollautomaten kennen – und auch dort schon angesichts anderer Einstellmöglichkeiten für einigermaßen sinnlos befunden haben.
Absolut sinnvoll hingegen ist das 12-stufig verstellbare Mahlwerk aus Keramik. Erfreulicherweise kommt der Saeco Xelsis Suprema auch mit den feinsten Mahlstufen problemlos zurecht. Die Lautstärke ist dabei hörbar, aber nicht unangenehm.
Espresso & Kaffee aus dem Suprema: Volles Profil in der Tasse
Seit einiger Zeit testen wir alle Kandidaten in unserem Kaffeevollautomat-Test mit denselben Bohnen. Damit ist es für uns einfacher, die Qualität von Espresso, Cappuccino & Co zu vergleichen.
Selbst der beste Kaffeevollautomat kann aus einer schlechten Bohne keinen guten Kaffee machen. Wenn Gutes aus dem Kaffeeauslauf kommen soll, muss also auch Gutes im Bohnenfach liegen.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Coffeeness Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
In unserem Test konnte der Saeco Xelsis Suprema alle Noten aus den aromatischen Kaffeebohnen in einen vollmundigen Espresso übersetzen. Auch die Kaffeetemperatur hat uns überzeugt, wobei Sie diese mit dem entsprechenden Regler ganz einfach Ihrem individuellen Geschmack anpassen können.
Erstaunlich, mit welcher Geschwindigkeit der Suprema diese hervorragenden Ergebnisse in die Tasse bringt. Meist geht bei jedem Kaffeevollautomat – sogar jeder Kaffeemaschine – Geschwindigkeit zulasten der Qualität. Das ist in diesem Fall erfreulich anders.
Nur der lange Kaffee konnte uns nicht ganz überzeugen. Er ist etwas zu mild und kratzt schon fast an der Wässrigkeit. Unser Tipp für Kaffee aus dem Suprema ist daher: Bereiten Sie sich lieber einen Espresso zu und verlängern Sie diesen selbst.
Milchschaum: Der Xelsis Suprema kommt schnell auf den Punkt
Auch die Milchschaumfunktion des Suprema hat vom Hersteller wohl einen Raketenantrieb mitbekommen. Der Vollautomat zaubert Milchschaum, Cappuccino und Latte Macchiato in erstaunlichem Tempo in die Tasse.
Der Milchschaum ist zudem wunderbar sämig, feinporig und besitzt eine angenehm hohe Temperatur. Zusatzfunktionen sind in Sachen Milch beim Suprema vergleichsweise Mangelware. Da das Ergebnis aber mehr als überzeugend ist, stört uns das nicht.
Erfreulicherweise hat Saeco dem Suprema ein Upgrade verpasst, das eine sehr lästige Macke ausbessert: Der Xelsis SM 7580 hat nach jedem Kaffeebezug extrem schnell gespült. So schnell, dass mit etwas Pech noch Wasser aus dem Spülvorgang beim Getränk in der Tasse landet. Das kann beim neuen Modell zum Glück nicht mehr passieren.
Reinigung des Saeco Xelsis Suprema: Die Liebe zum Wasserdampf
Saeco ist sehr stolz auf seine „HygieSteam Technologie“: Düsen und Leitungen des Kaffeevollautomaten werden mit Wasserdampf durchgepustet.
Für weitere Pluspunkte in Sachen Reinigung bringt der Saeco Xelsis Suprema eine herausnehmbare Brühgruppe und einen abnehmbaren Cappuccinatore-Schlauch mit. Beides können Sie ganz einfach von Hand spülen.
Auch beim automatischen Reinigungs- und Entkalkungsprogramm ist der riesige Touchscreen des Suprema ein dickes Plus. Sie wissen zu jederzeit, welchen Arbeitsschritt die Maschine gerade durchführt.
Anders als beim Reinigungsprogramm und Entkalken könnte die tägliche Reinigung des Saeco Xelsis Suprema allerdings auf Dauer lästig werden. Denn für einen Wassertank mit 1,7 Litern Fassungsvermögen bringt der Kaffeevollautomat eine auffällig kleine Auffangschale mit. Erfahrungsgemäß nervt es schnell, diesen Behälter ständig leeren zu müssen.
Außerdem braucht das Auseinandernehmen des Xelsis Suprema ein wenig Übung und noch mehr Platz. Auffangschale, Tresterbehälter und Wassertank sind von vorne zugänglich. Letzterer allerdings nur, wenn Sie die Auslaufhöhe ganz nach oben stellen. Das Milchsystem ist an der einen, die Serviceklappe mit der Brühgruppe an der anderen Seite verbaut.
Fazit zum Saeco Xelsis Suprema: Ein Kaffeevollautomat, der sich sehen lassen kann
Zu unserer Überraschung hat der Hersteller das Sortiment der Saeco Kaffeevollautomaten erweitert. Zu unserer noch größeren Überraschung ist ihm das ausgesprochen gut gelungen.
Der Saeco Xelsis Suprema bringt bereits auf dem Papier alles mit, was wir uns von einem Kaffeevollautomaten erwarten. Auch in der Praxis überzeugt er von hochwertiger Verarbeitung über durchdachte Funktionalität bis hin zu großartigen Getränken auf voller Linie.
Das alles steht kleinen, vertretbaren Mankos und einem Preisschild von 1.375,68 Euro gegenüber. In diesem Gesamtpaket kann sich der Suprema in unserem Kaffeevollautomat-Test in seiner Preisklasse nicht nur sehen lassen, sondern auch behaupten.
Der grundsätzliche Funktionsumfang der Xelsis-Reihe ist jedoch weitgehend unverändert, der Suprema bietet abgesehen vom Riesen-Touchscreen wenig Neues. Wenn Sie also schon einen der Vorgänger wie den SM 7580 oder den SM7685 besitzen, lohnt sich das Upgrade kaum.
Haben oder hatten Sie schon einen Saeco Kaffeevollautomaten? Wie sind Ihre Erfahrungen? Wir freuen uns über Ihre Kommentare.
Alle Fotos werden mit freundlicher Genehmigung von coffeeness.de verwendet
Edmund Gimber meint
Ich habe,hatte 😰 seit 2002 eine Saeco Magic Comfort. Leider hat sich nun die Platine verabschiedet. Hilfe welche Maschine kann dieses gute Stück ersetzen.
Kitcheneers Team meint
Hallo Edmund,
vielen Dank für deinen Kommentar! Um dir eine gute Empfehlung geben zu können, benötigen wir noch weitere Informationen (Preisspanne, welche Getränke trinkst du am meisten, wie viele Leute benutzen den VA etc.). Schau dir gerne mal den Saeco GranAroma an.
Viele Grüße
– Team Kitcheneers