Obwohl Philips seit 2020 keinen neuen Vollautomaten auf den Markt gebracht hat, haben wir ein Modell bis dato noch nicht einmal getestet. Warum der Philips 4300 Series EP4346/70 erst nach über drei Jahren einen Platz in unserem Kaffeevollautomaten Test 2025 findet?
Die Kaffeevollautomaten von Philips sehen alle sehr ähnlich aus und haben sperrige Namen. Zwar punkten die Maschinen mit einem vergleichsweise günstigen Preis, dennoch war die Qualität von Kaffee und Milchschaum noch nie so herausragend, als dass uns die Geräte lange in Erinnerung geblieben wären.
Wir wollen dem 4300 allerdings nichts vorwegnehmen. Nach der Überarbeitung des Milchsystems in Bezug auf die Lautstärke beim Philips LatteGo 3200 Serie 3246/70 wurde bei diesem Modell an der Schaum-Qualität gearbeitet. Ein großer Pluspunkt für das LatteGo-System.
Alles in allem: Es wird Zeit für den Test des Philips 4300 Serie EP4346/70
Inhaltsverzeichnis
Der Philips 4300 Series EP4346/70: Der erste Blick auf die Bedienungsanleitung
Abgesehen vom Preis unterscheiden sich die verschiedenen Hersteller-Modelle nur in Nuancen, etwa der Anzahl der Getränke und Benutzerprofile. Auch die Kaffeemenge und Stärke können Sie verschieden regulieren, wobei Sie mit unterschiedlichen Mahlgraden im Endeffekt ähnliche Ergebnisse erzielen können.
Die Funktionen und Einstellungen, über die alle Philips Modelle und somit auch der EP4346/70 verfügen:
- Hochwertiges Mahlwerk aus Keramik
- 12 Stufen zur Mahlgradeinstellung
- Extrem einfache Bedienbarkeit auf Knopfdruck
- Einfacher Aufbau von der Kaffeemaschine bis zum Milchbehälter
- Schnell in der Zubereitung
- Hygienische Reinigung & Entkalkung
- Kräftiger Espresso, dafür weniger Aromastärke beim Kaffee
- Lautstärke immer über 70 Dezibel
Bei einem vorangegangenen Testbericht haben wir den altbackenen Milchschaum des LatteGo-Systems kritisiert. Aus unserer Erfahrung fehlte es an Cremigkeit und der Schaum wirkte sehr blasig.
Der Kaffeevollautomat EP4346/70 überrascht uns in diesem Punkt positiv – die Getränke mit Milch enthalten viel und wunderbar modernen, cremigen Schaum.
Bemängeln müssen wir bei Philips die fehlende Kapazität für Innovationen und neue Features. In dieser Hinsicht passiert bei der Marke nicht viel. Allerdings gehört Philips zum gleichen Konzern wie Saeco, wo mit Modellen rund um den Saeco Xelsis alle Register gezogen werden. Womöglich überrascht uns auch Philips bald mit vielversprechenden Neuigkeiten.
Im Vergleich: Philips Kaffeevollautomaten nach Serie
Die Einordnung von Philips Kaffeevollautomaten ist denkbar einfach: Je höher die Modellnummer, desto mehr kann die Maschine.
Was bei anderen Herstellern üblich ist und nicht selten zu Wirrungen führt, kommt auch bei Philips in aller Regelmäßigkeit vor – eine weitere Unterteilung der Varianten. Auch wenn diese überschaubar ausfallen, so gibt es eine große Reihe an Nummernkombinationen.
- Das Einsteiger-Modell EP2220/10 Sensor Tour gibt es mit Dampflanze und mit LatteGo-Milchschaumsystem.
- Bei der 5400-Serie wählen Sie zwischen Kunststoff in der Farbe Chrom (Silber) oder in Schwarz – in diesem Fall unterscheiden sich auch die Nummern.
Ansonsten reduzieren sich die Unterschiede auf Einstellungsmöglichkeiten, wie die Möglichkeit zur Zubereitung von acht oder zwölf Getränken. Das macht die Auswahl überschaubar, die Benennung ist und bleibt aber kompliziert.
Alle Modelle der Marke teilen das Ziel einer einfachen Bedienung und Zubereitung der Kaffeespezialitäten sowie einer schnellen Reinigung. Ebenso enthalten alle Vollautomaten:
- ein qualitativ hochwertiges Keramikmahlwerk
- 12 verschiedene Mahlgrade
- 3 Temperaturstufen
- eine praktische 2-Tassen-Funktion
Kleiner Nachteil: Milchgetränke rund um Cappuccino und Latte Macchiato müssen Sie einzeln beziehen. Die 2-Tassen-Funktion ist bei der Zubereitung dieser Produkte nicht nutzbar.
Das Gehäuse der Automaten besteht immer aus Kunststoff. Trotz der übersichtlichen Maße punkten die Philips-Geräte mit einem großzügigen Kaffeeauslauf für große Tassen – ein tolles Extra für alle Kaffeetrinker mit hohem Bedarf.
Philips EP2220/10 SensorTouch | Philips LatteGo 3200 Serie 3246/70 | Philips 4300 Serie EP4346/70 | Philips 5400 Serie EP5447 | |
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Sternebewertungen | 4 von 5 | 4 von 5 | 4 von 5 | 4 von 5 |
Kaffeespezialitäten | 3 | 5 | 8 | 12 |
Bedienung | Touch-Tasten & LED-Skalen | Touch-Tasten & LED-Skalen | TFT-Display & Touch-Tasten | TFT-Farbdisplay & Touch-Tasten |
Milchschaum-system | Milchdüse | LatteGo | LatteGo | LatteGo |
Kaffeestärke | 3 Stufen | 3 Stufen | 5 Stufen | 5 Stufen |
Anzahl an Benutzerprofilen | Nein | 1 | 2 + Gast | 4 + Gast |
Ungefährer derzeitiger Preis | 270 Euro* | 500 Euro* | 600 Euro* | 650 Euro* |
Der Philips EP2220/10 als Einsteiger-Favorit
Für einen Preis von rund 270 Euro* punktet der Philips EP2220/10 mit feinen Getränken, intuitiver Bedienung und einem sehr guten Gesamtergebnis. Eine Heißwasserfunktion und die 2-Tassen-Funktion sind dabei ebenso inkludiert.
In unserem Test schrammt das Einsteiger-Gerät damit nur knapp am ewigen Testsieger DeLonghi ECAM Magnifica vorbei. Kleiner Tipp: Halten Sie nach Sonderangeboten Ausschau und schlagen Sie im richtigen Moment zu – so sparen Sie bares Geld und erleben dennoch besten Kaffeegenuss.
Der Philips 3200 Serie 3246/70 LatteGo
Der Philips LatteGo 3200 Serie 3246/70 verfügt mit fünf Kaffeespezialitäten und drei Stufen für die Stärke über einen begrenzten Funktionsumfang, aber eine einfache Bedienung und einen hervorragenden Espresso.
Einige Modelle der Serien 2200 und 3200 verfügen mit der Coffee+ App sogar über eine Art Smart Home Funktion, etwa der 3200 Serie EP3546 sowie der 2200 Serie EP2520. Damit können Sie von überall im Haus Ihre Kaffeemaschine steuern und diese mit Ihrem Tagesplan synchronisieren.
Größtes Manko des Gerätes war die Lautstärke bei der Zubereitung, insbesondere des Milchschaums. Der Hersteller reagierte auf die Bewertungen und Rezensionen. Das Milchsystem wurde überarbeitet und jeder Kunde durfte die Aufschäumkammer gegen die neuere Variante eintauschen.
Sehr fair und ein kluger Schachzug für die Gesamtbewertung! Das fand übrigens auch die Stiftung Warentest, auch wenn deren Meinung in keinem Zusammenhang mit unserem Test steht.
Philips EP4341/50 & Modellvarianten der 4300 Serie
Die Philips 4300 Serie umfasst eine Reihe an Varianten, die sich in aller Regel nur durch Nuancen unterscheiden. Der EP4341/50 kommt unserem Testgerät am nächsten. Beide verfügen über acht Getränkevariationen, das LatteGo-System und ein Touch-Display.
Andere Modelle der Serie, wie etwa der EP4321/50, bieten nur die Auswahl zwischen fünf Kaffeesorten und beinhalten statt des LatteGo-Systems einen klassischen Milchaufschäumer.
LatteGo 4300 vs. 5400
Der Philips 5400 Serie EP5447 ist der Vollautomat der Marke, der derzeit die meiste Leistung in sich vereint. Zu einem Preis von rund 650 Euro* erhalten Sie immerhin zwölf verschiedene Kaffeespezialitäten und fünf Benutzerprofile.
Für Ihre Wahl haben wir folgende Empfehlung: Da sich das Preis-Leistungs-Verhältnis bei allen Modellen ähnelt, entscheiden Sie sich für das günstigste Gerät. Achten Sie dabei auch darauf, dass das Gerät über ein modernes LatteGo-System verfügt – dann haben Sie schon vieles richtig gemacht
Philips Vollautomaten werden im Versandhandel und auch bei MediaMarkt und Co immer wieder im Zuge von Sonderaktionen angeboten. Ergattern Sie den 5400er günstiger als den 4300er, schlagen Sie zu – das gilt auch für die Wahl zwischen 3200 und 4300.
Bedienung & Einstellung: Kaffeevollautomat mit Hang zur Einfachheit
Der Philips 4300 Serie EP4346/70 verfügt über ein simples TFT-Farbdisplay mit Touch-Tasten. Die verschiedenen Kaffeespezialitäten sind übersichtlich aufgereiht und die Skalen für Kaffeestärke, Füllmenge und Tassenanzahl verstehen Sie ganz sicher auch ohne den Blick in die Betriebsanleitung.
Die Füll- und Milchmenge wählen wir in der Regel folgendermaßen:
- Espresso: 40 ml
- Kaffee: 120 ml
- Latte Macchiato: 210 ml
Dass wir als Liebhaber und Vieltrinker bei der Kaffeestärke die höchstmögliche Einstellung wählen, können Sie sich wahrscheinlich denken.
Der EP4346/70 hat unter anderem auch einen Ristretto und einen Caffè Crema im Programm. Der Unterschied zwischen diesen beiden Varianten und normalem Kaffee erschließt sich uns allerdings leider nicht.
Bei der Lieferung ist uns übrigens positiv aufgefallen, dass der Vollautomat trotz Kunststoffgehäuse kein bisschen nach Plastik riecht. Häufig müssen wir die Geräte erst lange auslüften lassen, bevor Sie bei uns zum Einsatz kommen können.
Mahlgrad einstellen & Lautstärke
Kaffeezubereitung und Milchaufschäumer waren bei Philips noch nie sonderlich leise – im Gegenteil. In unserem Test erreicht der EP4346/70 eine Lautstärke von über 73 Dezibel und ist dabei sicherlich kein Testsieger in dieser Kategorie.
Ältere Modelle erzeugen aber einen deutlich höheren und unangenehmeren Geräuschpegel. Demnach geben wir uns mit diesem Ergebnis zufrieden.
Die Bauart des Mahlwerks ist im Hinblick auf die Lautstärke wiederum unbedeutend, denn auch das angeblich leise Keramikmahlwerk schafft keine Reduzierung der Lautstärke.
Zu unseren Favoriten-Features zählt unter anderem die Anzahl an Mahlgraden – zwölf Stufen ermöglichen Ihnen eine punktgenaue Einstellung für ein besonders feines Aroma.
Diese Menge an Mahlstufen zu diesem Preis finden wir ansonsten nur bei DeLonghi Kaffeevollautomaten. In dieser Hinsicht ist der Vollautomat von Philips also ein absoluter Preis-Leistungs-Sieger. Und wenn wir Philips schon mit den Italienern vergleichen, ist die drittfeinste Stufe bei beiden Marken unsere Empfehlung.
Espresso & Kaffee: Feiner Geschmack trifft auf altbekanntes Problem
Bei der Zubereitung von Espresso und Kaffee im Philips EP4346/70 müssen wir streng differenzieren. Zunächst die gute Nachricht: Ob aus den Bohnen unseres Partners Coffeeness oder einer anderen Qualitätsrösterei – der Espresso schmeckt wunderbar schokoladig, kaum bitter und einfach erstklassig.
Bei einem simplen Kaffee fällt die Bewertung leider nicht so eindeutig aus. Insgesamt fehlt es dem Kaffee an Aroma und er kommt etwas zu wässrig aus dem Auslauf – was mit dem Pumpendruck zu tun haben könnte. Ein noch feinerer Mahlgrad vermag dieses Problem zwar zu lösen, allerdings würde dies auf Kosten des Espressos gehen.
Ein simpler, aber wirksamer Trick für Ihren Kaffeegenuss: Verlängern Sie einen Espresso mit heißem Wasser zu einem Americano. Das ausbalancierte Aroma wird dadurch einfach in die Länge gezogen.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Coffeeness Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Milchschaum: Erstklassige Ergebnisse aus dem LatteGo-Milchsystem
Das LatteGo-System ist das absolute Alleinstellungsmerkmal und Highlight der Ausstattung bei den Kaffeevollautomaten von Philips. Die Benutzerfreundlichkeit kann dem Milchsystem wahrlich niemand absprechen. Ohne Schlauch-Einsatz geht es hier zwar vorrangig um die Optik, aber sowohl Bedienung als auch Zusammenbau, Wartung und die Milchreinigung sind besonders nutzerfreundlich.
Aus diesem Grund entwickelt der Hersteller das System auch ständig weiter. Noch vor Kurzem hätten wir die Qualität des Milchschaums infrage gestellt, war er in der Vergangenheit einfach zu fest. Für den EP4346/70 wurde ordentlich optimiert und die Schaumkonsistenz deutlich verbessert.
Ob Caffè Latte oder Cappuccino, die Milchgetränke aus dem Kaffeeautomaten sind wunderbar cremig und fühlen sich beim Verzehr einfach herrlich im Mund an. Unser Test hat eine Schaumhöhe von über drei Fingerbreiten ergeben – damit hat die Maschine selbst vielen Geräten aus der Oberklasse etwas voraus.
Zudem ist jede Kaffeespezialität schön heiß. Die Getränkevielfalt mit Milch genießen Sie mit über 65 Grad. Philips wirbt mit der Zubereitung innerhalb weniger Sekunden. Diese Vorstellung müssen wir Ihnen aber nehmen. Ganz so schnell klappt es dann doch nicht. Dennoch gelingt der Bezug sehr flott und unser Testgerät sammelt hier einen weiteren Pluspunkt.
Ob EP4346/70 oder EP4349, ein kleines Manko hat das Milchsystem: Da die Ausläufe für Kaffee und Milch getrennt sind und die Milch über eine Art Schnabel ausgegeben wird, können Sie immer nur ein Milchgetränk einzeln zubereiten. Allerdings ist das nicht ungewöhnlich. Das gleiche Problem haben Sie nämlich auch bei den Teuer-Maschinen von Jura.
Reinigung: Von der Brühgruppe bis zum Milchsystem einfach zerlegen
Das geringe Gewicht und die kompakten Maße passen nicht nur in jede Küche, sondern erlauben Ihnen das einfache Auseinanderbauen des Philips 4300 Serie EP4346 – und zwar bis in sein Innerstes.
Da das Milchsystem lediglich aus zwei Teilen besteht, bauen Sie es mit einem Handgriff aus und spülen es mit Wasser und Seife. Die Brühgruppe müssen Sie sowohl bei diesem Gerätetyp als auch bei allen anderen von Hand abwaschen.
Beim Bohnenbehälter ist es ausreichend, wenn Sie ihn von Zeit zu Zeit trocken auswischen. Ein Großteil der weiteren Einzelteile darf in die Spülmaschine. Ob Sie den Wassertank, den Kaffeesatzbehälter und die Auffangschale von Hand oder in der Maschine waschen, bleibt Ihren individuellen Vorlieben überlassen.
Das Entkalken hält sich dank Wasserfilter mit Aquaclean-Technologie in Grenzen. Den Filterwechsel im Wasserbehälter erledigen Sie mit etwas Übung spielend.
Fazit: Philips 4300 Serie EP4346 als Espressomaschine mit Milchsystem?
Nach unserem Philips 4300 Serie EP4346/70 Test haben wir nun alle Modelle des Herstellers ausführlich probiert und die Ergebnisse unserer Kaffeevorlieben dokumentiert. Diese sind vielversprechend, da wir die Serie im internen Vergleich auf den ersten Platz setzen würden.
Selbstverständlich handelt es sich bei dem Modell um einen Kaffeevollautomaten, dennoch stechen die Zubereitung von Espresso und Milchschaum besonders hervor. Während die Lautstärke etwas zu sehr über die Stränge schlägt und der Kaffee oder Caffé Crema etwas zu dünn in die Tasse fließt, ist das Espresso-Aroma perfekt auf dem Punkt.
Gleiches gilt für den wunderbar cremigen Milchschaum. Neben dem gelungenen Design überzeugen auch die intuitive Bedienung und die einfache Reinigung. Der Preis von rund 600 Euro* ist in Bezug auf die reduzierten Funktionen unserer Meinung nach etwas zu hoch angesetzt und so vermuten wir, dass der EP4346/70 schon bald wieder in den Untiefen unseres Kaffeevollautomaten Test 2025 verschwinden wird.
Im Vergleich dazu überzeugen Kaliber, wie der DeLonghi Dinamica, DeLonghi Magnifica Evo und der Siemens EQ.500 integral mit deutlich mehr Funktionen. Philips hat sicherlich noch Luft nach oben, insbesondere in Bezug auf die Lautstärke und die Qualität des Kaffees. Dann hätten die Vollautomaten echte Bestseller-Qualitäten.
Teilen Sie uns gern Ihre Meinung zu dem Thema mit: Wer von Ihnen hat denn schon Erfahrungen mit den Kaffeevollautomaten von Philips? Was sind Ihre persönlichen Vor- und Nachteile und für welche Serie würden Sie sich für Ihren Lieblingskaffee entscheiden?
*Die Preise beziehen sich auf den Stand August 2023.
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