Miele steht für höchste Qualität „Made in Germany”. Miele-Geräte sind nicht nur ein Statusobjekt, sondern oft auch eine Investition in die Zukunft. Schließlich haftet den Maschinen der Ruf an, sehr lange Zeit zu halten.
Auch der Miele CM 7500 als Premium-Kaffeevollautomat des Herstellers will diesem Ruf gerecht werden. Dafür verlangt Miele einen echten Premium-Preis: Knapp 2.000 Euro kostet die Maschine derzeit auf Amazon. Und das, obwohl sie seit mehr als vier Jahren auf dem Markt ist und mit aktuellen Innovationsmodellen der jüngsten Generation (scheinbar) kaum noch mithalten kann.
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Im Test haben wir die Maschine jedoch auf Herz und Nieren untersucht und dabei immer noch feststellen dürfen, dass das Modell diesen hohen Preis wert ist. Im großen Kaffeevollautomat-Test liegen die Jura Z8 und der DeLonghi Maestosa preislich auf einem noch höheren Niveau. Sie bringen jedoch genau die Innovationen mit, an denen es beim Miele-Modell mangelt.
Dennoch gibt es keinen Grund, den Miele CM 7500 zu missachten. Er ist nicht nur sehr hochwertig, sondern liefert auch hervorragenden Kaffee. Gleichzeitig macht er es dem Nutzer bei der Bedienung sehr einfach.
Das bringt der Miele CM 7500 mit – Unterschiede zu anderen Miele-Kaffeeautoamten
Der Miele CM 7500 verfügt über ein riesiges Paket an Funktionen, Details und Ausstattungsmerkmalen. Zu den bemerkenswertesten Features gehören:
- Hochwertige Verarbeitung mit viel Edelstahl
- Zeitloses Design
- Automatisches Entkalken
- Automatische Spülung des Milchschlauchs
- Einige Teile sind spülmaschinenfest
- App-Steuerung
- Flexibler Auslauf, der sich automatisch an die Tassenhöhe anpasst
- Bis zu 10 programmierbare Nutzerprofile
- Tassenwärmer aus Edelstahl
- Zusätzlicher Espresso-Shot einfach einstellbar
- Touch-Display
- Thermo-Milchbehälter aus Edelstahl im Lieferumfang
Optisch und haptisch wirkt die Maschine selbst für Oberklasse-Verhältnisse außergewöhnlich hochwertig und solide. Der großzügig verbaute Edelstahl hat jedoch auch einen Nachteil: Insgesamt bringt der Kaffeevollautomat etwa 17 Kilogramm auf die Waage. Das entspricht dem Gewicht eines guten Einkreisers in der Siebträgerkategorie. Außerdem ist das Gerät sehr groß, was die Platzwahl in der Küche empfindlich einschränken kann.
Ein praktisches Extra, das wir bei vielen anderen Vollautomaten vermissen, ist die Möglichkeit, einen zusätzlichen Espresso-Shot mit einem einzigen Klick auszuwählen. Eines der wenigen Konkurrenzmodelle mit dieser Funktion ist der Melitta Caffeo Barista.
Neben dem CM 7500 hat Miele noch weitere ähnlich benannte Geräte im Angebot, die im Preisvergleich etwas günstiger sind, dafür jedoch nicht so viele Funktionen und Ausstattungselemente mitbringen.
Die Vor- und Nachteile des Miele CM7500 Kaffeevollautomaten
Vorteile
- Automatisch höhenverstellbarer Auslauf
- Viele Teile spülmaschinenfest
- Einfache Bedienung
- Brühgruppe unkompliziert entnehmbar
Nachteile
- Etwas schwer und sperrig
So kostet der Miele CM 6350 nur ungefähr die Hälfte. Dafür müssen Sie dann jedoch mit mehr Kunststoff, ohne Wasserfilter und ohne Touch-Display leben – der Kaffee ist aber immer noch hervorragend und erfüllt auch gehobene Ansprüche.
Eine weitere Preisklasse tiefer liegt der Miele 5500. Für einen dann nur noch dreistelligen Betrag gibt es zwar keinen Milchbehälter oder Edelstahl, dafür allerdings leckeren Kaffee und tollen Milchschaum für ein bis zwei Personen.
Bedienung – Etwas Geduld ist gefragt
Das edle Touch-Display des Miele CM 7500 ist nicht nur funktional, sondern auch optisch ein echtes Highlight. Alle wichtigen Einstellungen können Sie dort auf einen Blick sehen und direkt per Berührung verändern.
Sie können alle Getränke entsprechend Ihrer persönlichen Vorlieben sehr feingliedrig anpassen. Allerdings ist dafür etwas Geduld gefragt.
Für die Einstellung der Kaffeestärke müssen Sie in den „Expertenmodus“ wechseln. Auf einer Skala können Sie sowohl die Kaffeepulvermenge als auch die Wassermenge stufenlos verstellen. So viel Auswahl bieten nur wenige Automaten.
Doch alle Justierung beginnt auch hier zunächst mit dem Mahlgrad. Das funktioniert über einen Hebel an der Seite des Geräts, wo Sie auch die Brühgruppe entnehmen können.
Wie so oft macht die feinste Einstellung Probleme, weswegen wir eine Stufe gröber empfehlen. Sie sollten den Mahlgrad, wie bei allen Kaffeevollautomaten, nur verstellen, wenn die Kaffeemühle läuft. Danach dauert es ein paar Bezüge, bis sich die Änderungen in Ihrem Getränk bemerkbar machen.
Ein ähnliches Maß an Geduld müssen Sie auch für das Feinjustieren der Bezugsmenge mitbringen. Das funktioniert, indem Sie den Bezug per Knopfdruck im richtigen Moment stoppen. Der Automat merkt sich das zubereitete Kaffee-Volumen als Standardeinstellung für alle weiteren Bezüge in Ihrem Profil.
So erreichen Sie einen idealen Wert von 25 ml pro Single-Shot Espresso, was jedoch nicht immer beim ersten Versuch klappt.
Beim Bezug eines Latte Macchiato können Sie den Milchbezug individuell abbrechen. Bei den meisten anderen Geräten wird stattdessen gleich der gesamte Bezug abgebrochen.
Darüber hinaus können Sie auch die Brühtemperatur einstellen. Wir finden die Werkseinstellung jedoch bereits sehr gut.
Ein weiteres Extra ist die Steuerung per App, die ihren Job ordentlich macht. Wir haben diese jedoch nicht ausgiebig getestet, da sie zum Abholen Ihres Kaffees sowieso den Gang zum Kaffeevollautomaten antreten müssen.
Zwar funktioniert hier nicht alles auf Anhieb perfekt. Doch hat man sich einmal an die Steuerung gewöhnt, gibt es keine Fragezeichen. Wir verstehen alle Einstellungsmöglichkeiten fast ohne Hilfe der Bedienungsanleitung, die aber alles noch einmal hilfreich erklärt.
Kaffee & Milchschaum – Der Oberklasse würdig
Mit den richtigen Einstellungen für Ihren Lieblings-Kaffee dürfen Sie sich beim Miele CM 7500 auf praktisch perfekte Ergebnisse in der Tasse freuen. Der Kaffeevollautomat holt auch feine Geschmacksnuancen aus den Bohnen heraus und überzeugt mit einer schönen Crema.
Sehr wichtig dafür sind die richtigen Bohnen. Miele selbst legt dem Gerät bereits einen Supermarkt-Kaffee bei. Mit frisch gerösteten Kaffeebohnen aus einer handwerklichen Rösterei, die einen etwa 25-prozentigen Robusta-Anteil haben, erhalten Sie aber bessere Ergebnisse.
Die Erfahrung zeigt, dass vor allem dunklere Röstungen mit schokoladigeren Noten aus Kaffeevollautomaten am besten schmecken.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Der Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Miele CM 7500.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Der Espresso kommt erstaunlich nahe an den aus einem Siebträger heran – die richtigen Einstellungen für die Zubereitung vorausgesetzt. Etwas Besseres können wir über einen Vollautomaten-Espresso kaum sagen.
Lediglich bei der Kannen-Funktion raten wir Ihnen stattdessen weiterhin zum klassischen Filterkaffee. Das Ergebnis von Miele ist zwar nicht schlecht, aber auch nicht großartig.
Der Milchschaum rangiert ähnlich wie der Espresso auf höchstem Niveau. Vor allem das Tempo bei der Zubereitung ist beeindruckend.
Es führt zwar zu teilweise größeren Blasen auf der Schaum-Oberfläche, doch diese sind nur ein optischer Makel. Es gibt hier praktisch kaum etwas auszusetzen, zumal die Temperatur bereits ideal voreingestellt ist. Getränke mit Milchschaum – wie zum Beispiel Cappuccino oder Latte – gelingen dem Gerät damit überragend.
Reinigen & Entkalken – Komfort pur statt Probleme
Die Miele CM 7500 schafft es, die Standards für die einfache und gründliche Reinigung einer Maschine nach oben zu verschieben.
Alle Geräteteile, die mit Wasser oder Kaffeemehl in Berührung kommen, können Sie einfach ausbauen und unter fließendem Wasser abspülen. Ein besonderer Service: Auf jedem Einzelteil steht, ob es für die Spülmaschine geeignet ist. Gerade im Fall des Wassertanks ist das für Kaffeevollautomaten sehr unüblich, aber äußerst praktisch.
Auch die Brühgruppe können Sie einfach ausbauen und, falls nötig, unkompliziert ersetzen. Denn als Ersatzteil können Sie diese im Internet problemlos nachkaufen. Sie sollten die Brühgruppe einmal am Tag unter fließendem Wasser gründlich abspülen, um es Schimmel schwerer zu machen.
Für die Spülung von innen sorgt die integrierte Reinigungsautomatik. Miele verdient sich ein Sonderlob, denn der Hersteller liefert die dazu nötigen Reinigungstabletten gleich mit.
Eine besondere Erwähnung gibt es auch für die Reinigung von Milchschlauch und -düse, der Kaffeevollautomat kann beides selbstständig spülen. Zwar raten wir Ihnen dazu, trotzdem noch per Hand (und mit Spülmittel) nachzuhelfen, doch für die Hygiene im Alltag ist diese Funktion äußerst hilfreich.
Die wohl mit Abstand größte Neuerung in puncto Reinigung ist die automatische Entkalkungsfunktion. Mithilfe einer Entkalkungskartusche kann der Kaffeeautomat alle Schritte im Tagesintervall selbstständig ausführen. Komfortabler geht es kaum.
Wenn Sie sich die Kosten für die Kartuschen sparen möchten, können Sie das Gerät auch per Hand entkalken. Das funktioniert ebenfalls problemlos.
Nur ein kleiner Makel trübt den Gesamteindruck: Es ist beim CM 7500 leider nicht möglich, einen Wasserfilter zu verwenden. Dieser würde die Zeit zwischen den Entkalkungen reduzieren. Außerdem ist gefiltertes Wasser besser für den Geschmack.
Fazit – Eine (Preis-)Klasse für sich
Insgesamt überzeugt der Miele CM 7500 auf fast jede erdenkliche Weise. Er ist extrem hochwertig und edel, erlaubt eine feinteilige Anpassung an den eigenen Geschmack und bereitet tollen Kaffee und Milchschaum zu.
Richtige Mängel können wir nicht finden. Das hohe Gewicht und die sperrigen Maße sind zwar kein Highlight, aber mit der richtigen Planung kein Problem. Die fehlende Möglichkeit für einen internen Wasserfilter ist zwar schade, aber kaum eine Erwähnung wert.
Damit ist der Miele CM 7500 seinen Preis allemal wert. Auf lange Sicht können Sie mit dem Gerät sogar “Geld sparen” – die richtige Pflege vorausgesetzt. Unsere Erfahrungen im Dauereinsatz der Maschine legen dies zumindest nahe.
Dennoch bleibt das Problem des Preises: In unserem Kaffeevollautomat-Test ist unser Favorit der Oberklasse, der Siemens EQ.9 s500, etwa 500 Euro günstiger. Die Super-Luxus-Klasse mit Jura Z8 und DeLonghi Maestosa ist mit gut 500 Euro teurer.
Letztendlich kommt es auf Ihre Ansprüche an. Geht es allein um das Preis-Leistungs-Verhältnis, könnte der Siemens die Nase vorn haben, auch wenn dieser nicht ganz so hochwertig ist wie die Miele.
Z8 und Maestosa wiederum warten mit spektakulären Sonderfeatures wie automatisch gesteuerten Mahlwerken auf, womit die CM 7500 nicht mithalten kann. Für den „Allerwelts”-Verbraucher dürfte der Unterschied erst einmal kaum spürbar sein, der Preisunterschied hingegen sehr wohl.
Legen Sie auf Hochwertigkeit und Zuverlässigkeit den meisten Wert, sind Sie bei Miele definitiv gut aufgehoben.
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