Wir haben den Miele CM 6350 für Sie getestet und sind ins Schwärmen geraten. Besonders das edle Design und der schnelle sowie leise Betrieb haben uns überzeugt.
Zugegeben, mit einem Preis von rund 1.000 Euro (Stand: August 2019) gehört er zur oberen Mittelklasse, die sich nicht jeder Kaffeeliebhaber ohne weiteres leisten will. Lesen Sie in unserem Testbericht, warum sich die Investition dennoch lohnt.
Schauen Sie auch in unserem großen Kaffeevollautomaten-Test 2025 vorbei, hier finden Sie das passende Gerät in jeder Preisklasse.



Ausstattung des kleinen Schwarzen
Wir haben die Black Edition der Miele CM 6350 getestet. Sie ist, wie der Name sagt, ganz schwarz. Der Kaffeevollautomat ist aber auch in den Farben Obsidianschwarz, Lotusweiß oder Graphitgrau erhältlich.
Er verfügt über einen Tassenwärmer, eine Tassenbeleuchtung (die bringt zwar nichts, ist aber nett anzusehen), ein recht geräumiges Bohnenfach für 300 Gramm Bohnen und einen großen 1,8-Liter-Wassertank.

Das Mahlwerk, in gewisser Weise das Herz des Kaffeevollautomaten, ist aus hochwertigem Edelstahl und arbeitet vergleichsweise leise. Der Milchbehälter besteht aus dem gleichen qualitativen Material und lässt sich gut im Kühlschrank lagern.
Der Miele CM 6350 gehört zur kompakteren CM-6-Serie des Herstellers, die deutlich kleiner ist als die Geräte der CM-7-Reihe. Stylisch und kompakt – damit haben wir bereits auf den ersten Blick zwei Eigenschaften gefunden, die uns gefallen.
Wie sich herausstellen wird, hat der Miele CM 6350 Kaffeevollautomat aber nicht nur eine hübsche Hülle, sondern verbirgt zudem ein ganz schön schlaues Köpfchen darunter.
Einstellungen – viel Auswahl, ohne zu überfordern
Das Aussehen überzeugt, aber auch die inneren Werte des Miele CM 6350 sind nicht zu verachten. Zunächst bietet er eine große Bandbreite an Einstellungsmöglichkeiten vor der Getränkewahl.

Ein Tastendruck genügt, um die vier voreingestellten Getränke Espresso, Kaffee, Cappuccino oder Latte Macchiato auszuwählen. Im Menü finden Sie weitere Variationen, wie zum Beispiel Ristretto und Caffè Latte. Auch heiße Milch und Milchschaum wählen Sie im Menü aus, ebenso wie die Funktion „Kanne Kaffee“, bei der 1 Liter Kaffee zubereitet wird.
Wir haben wie immer ein besonderes Augenmerk auf den Espresso gelegt und konnten Einstellungen zur
- Mahlmenge (kräftig oder weniger kräftig),
- Wassermenge und
- Brühtemperatur
vornehmen. Zusätzlich hatten wir die Wahl zwischen langem oder kurzem Vorbrühen (die sogenannte Preinfusion ermöglicht die gleichmäßige Extraktion des Kaffee-Aromas). Wir haben die lange Preinfusion gewählt und heraus kam ein sehr guter Espresso.

Außerdem können Sie den Mahlgrad der Maschine fünfstufig verstellen und die Auslaufhöhe je nach Größe Ihrer Tasse zwischen 8 und 14 Zentimetern anpassen.
Ein nettes Plus ist auch die sogenannte „OneTouch for Two-Funktion“, mit der auf Knopfdruck zwei Kaffeegetränke gleichzeitig bezogen werden können. So sparen Sie sich morgens die Diskussion, wer seinen Kaffee schneller nötig hat und können sich stattdessen um den ersten Platz in der Dusche streiten.
Außerdem lassen sich bis zu 10 Benutzerprofile im Miele CM 6350 speichern, was ihn für Büros ebenso geeignet macht wie für größere WGs.
Intuitive Bedienung
Die Menüführung über das große, übersichtliche Display ist ebenso einfach wie intuitiv, obwohl der Miele CM 6350 seinem Nutzer eine große Anzahl an Auswahlmöglichkeiten bietet.
Mit wenigen Knopfdrucken können Sie Ihren perfekten Kaffee einstellen und bei Bedarf im Benutzerprofil speichern.

Obwohl der Kaffeevollautomat viele Einstellungsmöglichkeiten bietet, fühlen wir uns nicht vom Angebot erschlagen und finden uns gut im Menü zurecht. In wenigen Schritten stellen wir bei jedem unserer Getränke die Menge an gemahlenem Kaffee, die Wassermenge, die Wassertemperatur sowie die Milch- und Milchschaummenge individuell ein.
Je nach Geschmack wählen Sie noch die bereits erwähnte Preinfusion aus („Vorbrühen“) und schon kann es losgehen.
Espresso – der ganz kleine Schwarze
Für unseren perfekten Espresso haben wir wie immer die Wassermenge so gering wie möglich eingestellt. Optimal sind hier 20 bis 25 Milliliter. Auch den Mahlgrad verändern wir so gut wie immer und haben ihn auch dieses Mal feiner, auf die zweite von fünf Stufen, eingestellt. Dazu kommt noch die auswählbare lange Preinfusion (Vorbrühen) und los geht’s.

Die Einstellungen an der Kaffeepulvermenge und Brühtemperatur haben wir vorerst nicht verändert. Heraus kam ein sehr guter, aromatischer Espresso mit schöner Crema. Natürlich gibt es hier immer etwas zu verbessern – ganz abhängig vom persönlichen Geschmack. Trauen Sie sich ruhig, mit Kaffeebohnen und den unterschiedlichen Einstellungen zu experimentieren, bis Sie zu Ihrem perfekten Ergebnis kommen.
Sie sind ein leidenschaftlicher Espresso-Trinker und verzichten gerne auf Milchschaum und Milchkaffees? Dann schauen Sie doch mal in unseren Melitta Caffeo Solo Test. Dieser hat kein Milchschaumsystem verbaut, brüht aber exzellenten Espresso und das für unter 300 Euro (Stand: August 2019).
Milchschaum – geräuscharm und gut
Manche Kaffeevollautomaten lassen uns zweimal überlegen, ob wir das Milchschaumsystem benutzen oder doch lieber beim Espresso bleiben. Der Milchschaumbezug ist so laut, dass der Kaffee zum Aufwachen überflüssig wird. Ein Beispiel für ein solch ohrenbetäubendes System haben wir in unserem Philipps LatteGo Test gefunden.
Das hat Miele besser geschafft: Der Milchschaumbezug beim CM 6350 ist ebenso leise wie der Mahl- und Brühvorgang – und dazu auch noch ganz schön schnell. Völlig geräuschlos läuft es bei Kaffeevollautomaten leider nie ab.

Besonders sensible Ohren sollten in unseren Siemens EQ9 plus connect s500 Test hören – und glücklich werden, da dieser Vollautomat ein besonders leises Mahlwerk verbaut hat. Bei ihm müssen Sie fast darauf achten, nicht Ihren Kaffee zu vergessen, so geräuscharm wird er zubereitet. Dafür werden Sie sich an den gesalzenen Preis vermutlich länger erinnern.
Auch über die Qualität des Milchschaums können wir nicht meckern: Er ist gleichmäßig, fließfähig, hat eine angenehme Temperatur und – das Wichtigste – schmeckt gut.
Für die Milchkaffee-Liebhaber unter Ihnen, denen Milchschaum besonders wichtig ist, empfehlen wir den Melitta Caffeo Barista TS Smart – unseren Testsieger in der Kategorie „Bester Milchschaum“.
Die Reinigung des Miele-Kaffeeautomaten – alles easy
Die absolut benutzerfreundliche Reinigung des Miele CM 6350 ist ein wahrer Pluspunkt. Hier hat sich der Hersteller wirklich etwas gedacht: Die ausbaubaren Komponenten sind beschriftet, sodass Sie sofort wissen, welche Teile spülmaschinengeeignet sind.
Ein kleiner Tipp: Bei regelmäßiger Reinigung – wir empfehlen sie täglich – reicht es aus, wenn Sie die Einzelteile unter fließendem Wasser abspülen. Sollten Sie dennoch die Spülmaschine bevorzugen, achten Sie darauf, die Rückstände vom Kaffeesatz vorher zu entfernen.




Auch die Brühgruppe ist herausnehmbar, was ein einfaches Säubern unter fließendem Wasser erlaubt. Für die Reinigung des Milchschaumsystems stecken Sie den Milchschlauch nach jeder Anwendung in die Abtropfschale und lassen ihn automatisch mit heißem Wasserdampf durchspülen. So bleibt alles hygienisch einwandfrei.
Hilfreiche Tipps und Tricks zum Thema Reinigen und Entkalken von Kaffeevollautomaten finden Sie auch in unserem großen Kaffeevollautomaten-Test 2025.
Ein kleines Manko (so ziemlich das einzige, das uns aufgefallen ist): In den Wasserbehälter ist kein Wasserfilter einsetzbar, weshalb Sie die Maschine etwas öfter entkalken müssen. Dafür sparen Sie sich die Fixkosten für die zu tauschenden Filter.
Damit die Entkalkungsintervalle von der Maschine richtig berechnet werden, lohnt es sich, bei der ersten Inbetriebnahme die Wasserhärte einzustellen. Und dann: konsequent bleiben und die Entkalkungen wirklich wie von der Maschine vorgegeben erledigen.
Unser Fazit zum Miele CM 6350: Wir sind überzeugt
Hier haben wir es mit einem Streber zu tun! Der Miele CM 6350 überzeugt uns in unserem Kaffeevollautomaten-Test 2025 auf ganzer Linie. Er ist hochwertig verarbeitet, dennoch kompakt und auch optisch ein echtes Highlight.
Darüber hinaus kann auch die Funktionalität problemlos mit der Optik mithalten. Der Miele CM 6350 steht in diesem Punkt den Spitzenmodellen nicht viel nach, wobei Sie für diese leicht das Doppelte bezahlen, wie zum Beispiel für den Siemens EQ9 plus s500 Kaffeevollautomaten, unserem Testsieger im Spitzensegment.
Neben dem stylischen Aussehen heben wir noch einmal die schnelle und leise Arbeitsweise sowie die wirklich guten Getränkeresultate hervor. Der Kaffeevollautomat produziert einen sehr guten Espresso, aromatisch und mit schöner Crema. Auch der Cappuccino kann sich mit seinem schönen Milchschaum sehen (und schmecken!) lassen. Das Beste daran: Auch der Milchschaumbezug geht leise und schnell vor sich.

Nicht zuletzt überzeugt uns das gut durchdachte Reinigungskonzept des Miele CM 6350, das eine regelmäßige Pflege einfach macht. Sowohl die Komponenten des Milchschaumsystems als auch alle ausbaubaren Teile der Maschine können Sie leicht reinigen.
Nur wenn wir penibel danach suchen, finden wir einen kleinen Haken: Es lässt sich kein Wasserfilter einsetzen. Es ist aber, wenn überhaupt, eher ein Häkchen, denn der fehlende Filter wird durch regelmäßige Entkalkung problemlos wettgemacht.



Daher gibt es von uns eine klare Kaufempfehlung für den Miele CM 6350 Kaffeevollautomaten. Wenn die rund 1000 Euro in Ihrem Budget liegen, dann werden Sie mit Qualität, Leistung und intuitiven Konzepten belohnt.
Für den kleineren Geldbeutel sehen Sie sich unseren Testsieger der Mittelklasse an, den Melitta Caffeo CI. Er vereint Benutzerfreundlichkeit sowie gute Einstellungsmöglichkeiten und produziert einen tollen Milchschaum
Alle Fotos zu diesem Test wurden uns mit freundlicher Genehmigung von Sonntagmorgen.com zur Verfügung gestellt.