Hinweis: Die Basisversion des Melitta Caffeo Barista ist leider nicht mehr verfügbar. Wir empfehlen deshalb im Text den Nachfolger Melitta Caffeo Barista TS Smart und verwenden auch dessen Bilder.
Leben mehr als zwei Kaffee-Fans unter einem Dach, stoßen viele Kaffeevollautomaten an ihre Grenzen. Denn trotz vieler Funktionen und maximaler Leistungsfreude sind sie oft sie für Ein- oder Zwei-Personen-Haushalte ausgelegt.
Doch wie so oft kommt ein Melitta Kaffeevollautomat zu Hilfe! Der Melitta Caffeo Barista richtet sich aus vollem Herzen an größere Haushalte oder kleinere Büroeinheiten mit mehr als vier Personen.
Inhaltsverzeichnis
- Melitta Caffeo Barista Modelle im Vergleich: Gemeinsamkeiten, Unterschiede und wichtige Funktionen
- Bedienung & Einstellmöglichkeiten – Vielfalt in vollem Maße
- Espresso & Milchschaum – Lecker & schöne Crema
- Reinigung & Wartung – Entkalken & Co läuft entspannt
- Fazit – Melitta kann nicht nur Kaffeemaschine, sondern auch Vollautomat
Er zeichnet sich im großen Kaffeevollautomat-Test aber nicht nur durch seine Kapazität für mehr Nutzer aus, sondern überzeugt darüber hinaus mit seinem tollen Espresso und einem exzellenten Milchschaum. Mit zwei Bohnenbehältern und weiteren tollen Ideen lädt dieser „Familienautomat“ zum Experimentieren ein.
Wie auch sein Nachfolger, der Melitta Barista TS Smart, hinterlässt der Caffeo Barista einen sehr positiven Eindruck. Allerdings ist es falsch, nur von “dem” Gerät zu sprechen. Denn ähnlich wie bei Siemens und anderen Herstellern reden wir auch bei Melitta von einer ganzen Geräteserie.
Melitta Caffeo Barista Modelle im Vergleich: Gemeinsamkeiten, Unterschiede und wichtige Funktionen
Reden wir von einem Melitta Caffeo Barista, meinen wir damit mindestens fünf Kaffeevollautomaten, die sich hauptsächlich nur hinsichtlich des Designs und der Materialien unterscheiden. Dazu gehören unter anderem:
Tatsächlich ist es schwer, für die jeweiligen Versionen echte Alleinstellungsmerkmale zu identifizieren und entsprechend eine konkrete Empfehlung zu äußern. Denn alles, worauf es ankommt, gehört zur Grundausstattung:
Auch wenn zwei Bohnenkammern wie immer großartig klingen, münden sie doch in ein einziges Mahlwerk. Damit lässt sich natürlich kaum vermeiden, dass sich zwei verschiedene Röstungen im Inneren des Mahlwerks mischen – was nicht Sinn der Sache ist.
Doch der Melitta Vollautomat löst das Problem recht clever: Bei jedem Bezug nimmt er nur so viele Bohnen, wie tatsächlich benötigt werden. Zwar gibt es hier kein explizites „Leermahlen“ wie bei Miele, es bleiben dennoch kaum Kaffeereste im Mahlwerk.
Praktisch ist dabei, dass Sie dabei nicht ständig einen Hebel im Bohnenfach umlegen müssen, sondern das jeweilige Fach ganz bequem über das Menü auswählen können. So können Sie auch in Ihrem Profil bestimmte Getränke mit der jeweils passenden Bohnenkammer verknüpfen, ohne sich später noch darüber Sorgen zu machen.
In unserem Testlabor steht stellvertretend für alle Geräte der Reihe der Caffeo Barista TS F75/0-102. Dieser wird mit einem Milchbehälter aus hochwertigem Kunststoff geliefert. Andere Modelle setzen dabei gern auf Edelstahl oder wechseln die Farbe des Gehäuses.
Wenn überhaupt, dann sorgen die speicherbaren Profile und die Getränkeauswahl für wirkliche Unterschiede. Die günstigeren „T“-Vollautomaten bieten nur vier Nutzerprofile an. Die preisintensiveren TSP-Modelle bringen acht Profile und zusätzliche Getränkespezialitäten mit – darunter etwa den Red Eye als Filterkaffee mit einem Shot Espresso.
Da ein Vollautomat keinen Filterkaffee kann, ist der Red Eye im Melitta-Modell also eigentlich gar kein Red Eye. Doch allein der Trendname reicht schon aus, um so manchen Kaffefan von der „Vielfalt“ zu überzeugen.
Als ob die Unterscheidbarkeit nicht schon schwierig genug wäre, herrscht auch noch Verwechslungsgefahr: Zwischen dem hier vorgestellten Caffeo Barista und dem Melitta Caffeo Barista TS Smart bestehen tatsächlich gewichtige Unterschiede weit über Getränkevarianten hinaus.
Der „Smart“ setzt passend zu seinem Namen auf die Melitta Connect App. Im Vergleich zu anderen Programmen ist diese App jedoch nicht nur ein Gimmick, sondern eine sinnvolle Ergänzung zur Bedienung des Automaten.
Trotz aller Schwierigkeiten mit der Unterscheidung: Als Gesamtpaket können die Melitta-Kaffeevollautomaten auf jeden Fall überzeugen. Vor allem die große Bandbreite an Einstellungen ist mehr als obere Mittelklasse.
Sie können Ihren Kaffee im Prinzip nach Belieben feinjustieren und bei Bedarf einen oder mehrere zusätzliche Espresso-Shots beziehen, falls Sie den zusätzlichen Koffein-Kick benötigen.
Auch der einfache Wechsel zwischen den Bohnenkammern ist ein gelungenes Feature und ermöglicht Ihnen das Experimentieren mit verschiedenen Röstungen. Dazu überzeugt uns die Qualität der einzelnen Bestandteile vom Display bis zum Auslauf. Wirklich jedes Detail erscheint hochwertig.
Damit liefert Melitta durchaus stichhaltige Argumente, warum es sich lohnt, in anderen Preisgefilden zu suchen als in der beliebten Kategorie „Kaffeevollautomat bis 500 Euro“: Für mehr Geld gibt es auf jeden Fall das gute Gefühl, auf eine langlebige und robuste Maschine zu setzen. Wer dennoch sparen möchte, schaut mal in unseren Artikel „Kaffeevollautomat unter 300 Euro“.
Dank der großzügig dimensionierten Maße für Wasserbehälter, Abtropfschale & Co. eignet sich das Modell ausgezeichnet für Küchen, in denen regelmäßig mehr als vier Personen einen Kaffee beziehen.
Die Abmessungen haben jedoch auch ihren Preis: In kleinere Küchen passt der Melitta Caffeo Barista kaum. Vor allem die Tiefe des Geräts kann mit fast 60 cm Probleme bereiten, wenn die Arbeitsplatte eher schmal ist.
Bedienung & Einstellmöglichkeiten – Vielfalt in vollem Maße
Der Caffeo Barista Vollautomat bietet Ihnen sehr viele Einstellmöglichkeiten, mit denen Sie Ihren Kaffee bestens an den eigenen Geschmack anpassen können. Zentrales Hilfsmittel sind dabei die persönlichen Profile, von denen je nach Modell vier bis acht zur Verfügung stehen.
Wir empfehlen Ihnen, generell die Profile zu nutzen, da diese einfacher zu programmieren sind, als wenn Sie den Kaffee über das „Kaffee-Hauptmenü“ jedes Mal erneut einstellen. In den Profilen bleiben alle Einstellungen gespeichert und verschiedene Nutzer kommen sich nicht in die Quere.
Sie können über das Menü neben der Bezugsmenge und der Kaffeestärke auch die Temperatur justieren. Bei Milchvarianten haben Sie zudem Einfluss auf die Menge des Milchschaums. Daneben können Sie natürlich auswählen, welches Bohnenfach Sie für das jeweilige Getränk nutzen möchten.
Alle diese Einstellungen können Sie auf einen Blick auf dem Display mit klassischer TFT-Technologie ablesen. Die Anzeige ist im Vergleich mit der sonstigen Detailverliebtheit zwar recht spartanisch. Doch dadurch gewinnt Melitta einmal mehr einen Übersichtlichkeitspreis, für den die Marke sowieso geliebt wird.
Den Mahlgrad verstellen Sie über einen Hebel an der Seite des Geräts. Wie bei den meisten Kaffeevollautomaten empfehlen wir Ihnen auch hier den feinsten Mahlgrad für die besten Ergebnisse in der Tasse.
Eine Besonderheit des Geräts ist die Möglichkeit, für jedes Getränk zusätzliche Espresso-Shots einzustellen. Dieses Feature bieten nur sehr wenige Kaffeevollautomaten, doch wir empfinden es als äußerst sinnvoll.
Generell sollten Sie bei der Bedienung keine Schwierigkeiten haben und selbst als Anfänger schnell zu Ihrem optimalen Latte Macchiato oder Cappuccino kommen. Bei Verständnisschwierigkeiten hilft ein kurzer Blick in die Bedienungsanleitung.
Jedoch haben wir einmal mehr ein kleines kleines Manko identifiziert, das bei vielen Herstellern Gang und Gäbe ist und Kaffeeexperten ein wenig verzweifeln lässt: Auch hier liegt die minimal einstellbare Espressomenge mit 30 ml über dem Ideal von 25 ml pro Shot.
Wenn Sie auf ein App-basiertes Bedienkonzept Wert legen, empfehlen wir Ihnen einen Blick auf den Nachfolger Melitta Caffeo Barista TS Smart. Diesen können Sie jedoch bei Weitem nicht so einfach am Gerät selbst bedienen wie das Original.
Hier wurde offensichtlich Wert darauf gelegt, den Nutzer von den Vorteilen der App zu überzeugen. Das ist nicht falsch gedacht, führt aber etwas vom eigentlichen Grundkonzept einer funktionellen Bedienung weg.
Espresso & Milchschaum – Lecker & schöne Crema
Obwohl der Espresso aus dem Melitta Caffeo Barista die Idealmenge um 5 Milliliter übersteigt, schmeckt er uns äußerst gut. Vor allem mit feinstem Mahlgrad und höchster Kaffeestärke gefallen uns die Ergebnisse ausgezeichnet.
Wie immer sind dafür jedoch gute Kaffeebohnen wichtig. Wir empfehlen Ihnen für den Kaffeeautomat eine etwas schokoladigere Röstung mit Robusta-Anteil, durch die Sie eine besonders reiche Crema erhalten.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Bester Kaffee für den Melitta Caffeo Barista
Für Latte Macchiato
Espresso, schwarzer Kaffee
Schokoladig
Frisch geröstet
Diese Bohnenvorteile werden im Melitta-Automaten hervorragend ausgespielt, einziger kleiner Schönheitsfehler ist die Farbe der Crema, die aus unserer Sicht dunkler sein könnte.
Im direkten Vergleich mit einer Siebträgermaschine wirkt der Espresso etwas milder, was je nach Geschmack aber durchaus ein Vorzug sein kann.
Für größere Mengen Kaffee bevorzugen wir im Test statt des „eingebauten“ Café Crème lieber mehrere Espressos, die wir als Americano mit heißem Wasser selbst verdünnen.
Noch besser als der Espresso gefällt uns der Milchschaum aus dem Caffeo Barista. Dieser ist im Vergleich mit anderen Milchaufschäumern in Automaten deutlich cremiger und feiner.
Damit liegt er ein gutes Stück näher am „Barista“-Ideal und macht seinem Namen alle Ehre. Die Temperatur des Milchschaums ist bereits in der Standardeinstellung absolut okay. Sie können diese aber auch noch nach Belieben anpassen.
Reinigung & Wartung – Entkalken & Co läuft entspannt
Das A und O für die Reinigung eines Kaffeevollautomaten ist, dass Sie alle Teile, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, einfach ausbauen und abspülen können. Hier macht der Melitta Caffeo Barista alles richtig.
Das gilt auch für die Brühgruppe, die Sie bereits mit zwei Handgriffen entfernen können. Dieses Bauteil erhalten Sie zudem sehr einfach als Ersatzteil.
Kleiner Praxistipp: Leuchtet „Systemfehler 8“ in Ihrem Melitta-Display auf, haben Sie die Brühgruppe nicht wieder in der richtigen Position eingesetzt.
Zusätzlich bietet das Gerät zahlreiche automatische Reinigungsprogramme, die dabei helfen, den Automaten von innen sauberzuhalten.
Besonders praktisch ist die Möglichkeit, den Milchschlauch für die Spülung des Cappuccinatore direkt an die Abtropfschale anzuschließen. Somit sparen Sie sich einen zusätzlichen Behälter.
Positiv fällt uns zudem die Beschaffenheit der Kaffeepucks im Tresterbehälter auf. Diese sind mit unseren Einstellungen (höchste Kaffeestärke, feinster Mahlgrad) schön trocken und bieten damit Schimmel weniger Angriffsfläche. Außerdem weist dieses Puck-Gefühl auf eine gute Verdichtung und Extraktion hin.
Die Maße der befüllbaren Bauteile des Caffeo Barista verführen allerdings dazu, diese weniger häufig auszuleeren bzw. abzuspülen. Wir empfehlen Ihnen eine tägliche Reinigung aller schimmelanfälligen Bauteile.
Dazu gehört vorrangig der große Wasserbehälter, aber auch bei den Bohnen sollten Sie lieber unter der Maximalfüllmenge bleiben und zwischendurch das leere Fach einmal auswischen.
Immerhin: Der Vollautomat meldet sich meistens von selbst, wenn er gereinigt werden möchte oder ein Behälter entleert bzw. aufgefüllt werden muss. Das gilt auch für das Entkalken, das ebenfalls sehr einfach ist.
Sie können den Aufwand rund um die Reinigung noch weiter reduzieren, wenn Sie zusätzlich einen Wasserfilter nutzen. Der Melitta Barista besitzt ein entsprechendes Fach. Alternativ können Sie das Wasser bereits vorgefiltert einfüllen.
Gefiltertes Wasser vergrößert nicht nur die Zeit zwischen Entkalkungen, sondern ihm werden auch geschmacklich positive Effekte nachgesagt. Das können wir allerdings nicht zweifelsfrei bestätigen.
Fazit – Melitta kann nicht nur Kaffeemaschine, sondern auch Vollautomat
Insgesamt vereint der Melitta Caffeo Barista viele positive Merkmale in sich. Er liefert guten Espresso und hervorragenden Milchschaum, lässt sich einfach reinigen und sehr einfach an den individuellen Geschmack anpassen.
Dazu ist er groß genug für Haushalte mit mehr als vier Personen oder kleinere Büroeinheiten. Die Kehrseite ist, dass der Kaffeevollautomat viel Platz benötigt. Ansonsten können wir dem Gerät nur Kleinigkeiten ankreiden, die den Gesamteindruck letztlich kaum beeinflussen.
Im Kaffeevollautomat-Test reiht sich der Melitta damit in die Riege der empfehlenswerten Geräte ein – vor allem für größere Haushalte.
Zusammen mit seinem App-gesteuerten Bruder Melitta Caffeo Barista TS Smart schafft er es dort sogar zum Testsieg in der Kategorie Milchschaum. Denn in diesem Aspekt sind sie praktisch identisch.
Der Smart bringt jedoch noch zusätzlich eine App-Steuerung mit, die für uns bisher absoluten Vorbildcharakter für eine smarte Bedienung hat.
Geht es um den Vergleich innerhalb der Preisklasse, stehen wir vor einem Problem: Da es viele verschiedene Modelltypen gibt und diese schon längere Zeit auf dem Markt sind, können wir sie nicht alle in dieselbe Preisklasse einordnen.
Die etwas weniger üppig ausgestatteten „T“-Modelle gehören beispielsweise eher der Mittelklasse an. In diesem Segment ist der Melitta Caffeo CI unser Testsieger, der in vielerlei Hinsicht an den Caffeo Barista erinnert, dabei jedoch deutlich platzsparender ist.
Die preisintensiveren TSP-Modelle wiederum konkurrieren eher mit unserem Sieger der Oberklasse, dem Siemens EQ.9 s500. Dieses Gerät zeichnet sich vor allem durch ein extrem leises Mahlwerk sowie eine sehr breit gefächerte Funktionsauswahl aus.
Letztlich tut dies unserem Gesamteindruck des Melitta Caffeo Barista keinem Abbruch. Dank seiner vergleichsweise langen Zeit auf dem Markt ist er heute teilweise äußerst günstig verfügbar, was ihn zu einer hervorragenden Wahl für preisbewusste Nutzer macht, die nicht auf Qualität verzichten möchten.
Alle Fotos zu diesem Test wurden uns mit freundlicher Genehmigung von Sonntagmorgen.com zur Verfügung gestellt.
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