Die Klarstein VitAir Turbo ist das bunteste Gerät im Teilnehmerfeld unseres Heißluftfritteusen-Tests 2025. Sollten Sie sich schwertun, ein derart farbenfrohes Gerät ernst zu nehmen, sei Ihnen gesagt, dass Sie es hier mit unserem Preis-Leistungs-Sieger zu tun haben.

Bei der Zubereitung von Fleisch haben wir zwar kleinere Mängel entdeckt, die uns ob der offensichtlichen Auslegung auf Fleischgerichte etwas verwundern. Doch am Ende beherrscht die VitAir Turbo dann doch ziemlich viel ziemlich gut.
Kurz zusammengefasst bietet Ihnen dieses Gerät bei einem sehr fairen Preis eine Menge praktischer Funktionen. Darüber hinaus liefert dieser Airfryer tolle Garergebnisse und fällt im Betrieb weder durch laute Geräusche noch durch einen unangenehmen Geruch auf – von einem dezenten Neugeräte-Duft mal abgesehen.
Der Preis von aktuell für die Klarstein-Heißluftfritteuse ist absolut in Ordnung. Weniger als 100 Euro sollten Sie unserer Meinung nach ohnehin nicht ausgeben, wenn Sie ein gutes Gerät haben möchten. Darunter müssen Sie mit größeren Schwachpunkten rechnen.
Erster Eindruck: Interessantes Design
Als wir den Emerio Smart Fryer auspackten, haben wir uns über das typische Eier-Design vieler kompakter Airfryer beschwert und uns etwas mehr Abwechslung gewünscht. Angesichts des flippigen Äußeren der VitAir-Turbo fragen wir uns, ob dieser Wunsch nicht etwas übereilt war.

Zwar gibt es dieses Modell noch in etwas dezenteren Farbtönen – schwarz-rot oder schwarz-silber –, aber das Design ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Die Tefal ActiFry 2in1 sieht ebenfalls eigenwillig aus, verkörpert jedoch etwas mehr Ernsthaftigkeit. Aber wir bewerten nichts und niemanden allein nach dem Äußeren.
Und im Falle der VitAir Turbo hätten wir uns damit vermutlich auch getäuscht. Denn in der bunten Hülle dieser Heißluftfritteuse geht es heiß her. Das Gerät ist sehr groß – und sehr stabil. Keine Spur von Spielzeughaftigkeit. Saugnäpfe an der Unterseite festigen den Stand zusätzlich. Alles in allem wirkt diese Fritteuse absolut hochwertig und robust.

Der Lieferumfang hat Testsieger-Potential. Mehr Zubehör bietet kein Gerät in unserem Test:
- 1 Grillkäfig für Pommes
- 1 Grillrost für Fleisch oder Gemüse
- 1 Rundblech für Pizza, Muffins und Co
- 1 Spieß für Hähnchen und Schaschlik etc.
- 1 Greifzange
Pommeskäfig und Spieß kriegen die doppelte Punktzahl, da Sie beide während des Garens rotieren lassen können. Komfortabler geht es wirklich nicht. Und für tolle Garergebnisse sorgt die Klarstein dadurch auch noch.

Für die Zubereitung von Speisen stehen Ihnen sieben voreingestellte Programme zur Verfügung. Hier wird der Fleisch-Fokus der Klarstein deutlich: Grillkäfig-Programm, Grillprogramm mit Rotation, Schaschlik und Steak. Aber auch Pizza und Backen stehen zur Wahl. Alternativ können Sie individuelle Garzeiten und -temperaturen einstellen.
Die Standard-Programme werden über Druckknöpfe angewählt, denen jeweils ein Programm zugeordnet ist. Möchten Sie eigens abweichende Einstellungen vornehmen, können Sie dies über entsprechende Plus-/Minus-Tasten. Das Display lässt sich hervorragend ablesen und zeigt die aktuelle Programmierung bzw. Zeit und Temperatur an.

Der Hersteller gibt das Maximal-Volumen mit neun Litern an. Umgerechnet in das Gewicht ergibt sich nach unserer Erfahrung eine Höchst-Füllmenge von rund 1,5 Kilogramm Tiefkühl-Pommes. Wie viele Portionen das letztlich sind, hängt wohl vom Hunger der Mitessenden ab, eine Handvoll Personen stellen Sie damit aber bestimmt zufrieden.
Handhabung: Gewöhnungsbedürftig
Wir haben einige Erfahrung mit Küchengeräten und sind grundsätzlich auf alles gefasst. Von hochwertig-robusten Modellen wie der Tefal ActiFry 2in1 und der DeLonghi MultiFry Extra Chef bis hin zu klapprigen Geräten wie der Princess XL sind die unterschiedlichsten Modelle in unserem Heißluftfritteuse-Test 2025 vorhanden.
Die Klarstein VitAir Turbo ist grundsätzlich sehr stabil. Allerdings weist sie auch deutlich darauf hin, dass sie vorsichtig behandelt werden möchte. Während unserer Inspektion knackte der Deckel beim Einrasten so laut, dass wir kurz befürchteten, etwas kaputt gemacht zu haben. Zwar war das nicht der Fall, wir empfehlen Ihnen aber dennoch, mit der nötigen Umsicht vorzugehen.

Das Einsetzen des Pommeskäfigs war etwas umständlich, ging uns aber deutlich einfacher von der Hand als bei der GOURMETmaxx XXL Heißluftfritteuse. Was uns etwas irritiert hat, ist der Griff der Frittierbehälter, auch wenn er zuverlässig seinen Job macht.
Sie können die verschiedenen Behälter sicher entnehmen, ohne sich die Finger zu verbrennen. Aber zuvor kann es sein, dass Sie Ihre Hand verdrehen und verrenken müssen, um das Teil optimal zu fassen. Aber auch das ist nach ein bis zwei Durchgängen kein Problem mehr.
Am Anfang verströmt die Klarstein-Fritteuse einen leichten Neugeräte-Duft. Das legt sich aber schnell, sodass sie bald ebenso unauffällig schnuppert wie die Tefal ActiFry 2in1. Apropos unauffällig: Was die VitAir Turbo sogar unserem DeLonghi-Testsieger voraus hat, ist die leise Geräuschkulisse: Sie geht fast unbemerkt ihrer Arbeit nach.

Achten Sie während des Betriebs aber auf Ihre Finger – und vor allem auf die Finger hungrig-neugieriger Kinder. Das Gehäuse wird bis zu 72,5 Grad Celsius warm. Auch wenn davon keine ernsthafte Gefahr ausgeht, ist es nicht ganz unbedenklich. Andererseits fassen Sie vermutlich auch nicht an den heißen Wasserkocher oder Kochtopf.
Kochergebnisse: Kleine Korrekturen nötig
Wie alle Heißluftfritteusen musste sich auch die Klarstein VitAir Turbo im Praxistest bewähren. Das heißt bei uns: eine Portion Pommes und einige Hähnchenschenkel garen.
Dazu haben wir die jeweiligen Standard-Programme verwendet. Eines vorweg: Vom Fleisch hätten wir uns mehr erwartet. Mit ihrer Programmauswahl erscheint die VitAir Turbo schließlich wie ein Fleisch-Experte.

Unsere Hähnchenschenkel waren nach 30 Minuten bei 200 Grad Celsius fertig. Das ist flott. Unser Testsieger, die DeLonghi MultiFry Extra Chef hat eine Viertelstunde länger gebraucht. Allerdings hat sie auch extrem stark abgeliefert.
Die Klarstein-Fritteuse erzielt hingegen ein passables Ergebnis: Hähnchenschenkel mit 93 Grad Kerntemperatur und saftigem Fleisch. Außen dürften sie etwas knuspriger sein, innen einen Hauch zarter. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau und geschmeckt haben sie uns auch so.
Unsere Pommes haben wir im mitgelieferten Pommeskäfig rotieren lassen. Bei 230 Grad Celsius haben sie 25 Minuten gebraucht. Da hätte eine geringere Garzeit sicher gereicht. Die Kartoffelstäbchen waren ein wenig zu hart – aber auch sie haben uns geschmeckt.

Ein Vorteil des Klarstein-Airfryers: Sie können individuelle Einstellungen wählen, mit denen Sie die Speisen nach Ihrem persönlichen Geschmack garen können. Das bietet Ihnen die DeLonghi-Fritteuse nicht – die hat es aber auch nicht nötig.
Reinigung: Ohne großen Aufwand
In Sachen Reinigung waren wir kurz verwundert. Während in der Produktbeschreibung bei Amazon darauf hingewiesen wird, dass alle beweglichen Teile im Geschirrspüler gereinigt werden dürfen, gibt es in der Bedienungsanleitung keinen Hinweis darauf.
Wir haben frohen Mutes unserem Bauchgefühl vertraut und die Spülmaschine angeworfen. Das haben alle Teile sauber und unbeschädigt überstanden. Haben Sie Langzeit-Erfahrungen? Gerade wegen der Ecken und Kanten von Pommeskäfig und Grillrost ist das maschinelle Säubern nämlich ideal. Hier bleibt kein Hauch von Fett zurück. Rundblech und Frittierbehälter lassen sich aber auch ganz einfach von Hand spülen.
Unser Fazit zur Klarstein VitAir Turbo Heißluftfritteuse: Viel Funktion für wenig Geld
Wenn Sie sich eine Heißluftfritteuse anschaffen möchten und keine besonderen Anforderungen an das Design haben – oder wenn Sie sich an originell gestalteten Küchengeräten erfreuen –, ist die Klarstein VitAir Turbo das ideale Gerät.
Ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bietet keiner der Airfryer in unserem Test. Für einen vergleichsweise geringen Preis bietet sie einen großen Funktionsumfang und eine Menge Zubehör. Mit etwas Erfahrung und den richtigen Einstellungen zaubern Sie auch leckere Garergebnisse.
Ein paar kleine Schwächen in der Bedienung haben wir ausmachen können, aber die verzeihen wir ihr angesichts des Gesamtpakets nur allzu gerne. Sollte Ihnen das alles noch nicht reichen, müssen Sie zu unserem Testsieger von DeLonghi greifen – und tiefer in die Tasche.
