Hätten wir nur die Tefal ActiFry 2in1 Heißluftfritteuse unter die Lupe genommen, sie hätte von uns die Kaufempfehlung Nummer 1 erhalten. Da aber eine ganze Reihe guter Kandidaten in unserem Heißluftfritteuse-Test 2024 angetreten ist, muss sie sich knapp der DeLonghi MultiFry Extra Chef geschlagen geben. Denn leider können ihre Hähnchenschenkel hier nicht ganz mithalten.
Die Tefal ActiFry 2in1 schneidet allerdings weitaus besser ab, als ihre große Schwester ActiFry Genius XL – und ist dabei auch noch preiswerter. Wo genau die Stärken der ActiFry 2in1 liegen und welche Kompromisse Sie eingehen müssen, erfahren Sie, wenn Sie weiterlesen.
Erster Eindruck: Ausbaufähiges Äußeres
Während die kleineren Airfryer, wie die Princess XL und der Philips Airfryer HD9220, in der typischen Ei-Form der Kompaktklasse daherkommen, ist das Design der großen Modelle oft alles andere als schön und elegant.
Die Tefal ActiFry 2in1 wirkt zwar moderner als die DeLonghi MultiFry Extra Chef, allerdings punktet auch sie nicht mit ihrem Aussehen. Dafür ist sie zu groß und zu klobig. Aber das Gerät soll ja auch keine Beauty-Wettbewerbe gewinnen, sondern leckeres Essen zubereiten. Und dafür ist die Form absolut zweitrangig.
Mit einer maximalen Füllmenge von 1,5 Kilogramm bietet sie laut Hersteller genug Platz für sechs Portionen Pommes. Wir haben genug Erfahrung im Frittieren – und Essen – gesammelt, um diese Angabe auf vier Portionen zu korrigieren. Doch wie auch immer: 1,5 Kilo sind 1,5 Kilo.
Den Garprozess können Sie bei der Tefal durch eine Plexiglasscheibe verfolgen. Das bietet nicht jede Fritteuse, gerade bei den kompakten Modellen spielt sich meist alles Wichtige im Verborgenen ab.
Was die Tefal ActiFry allen anderen Geräten in unserem Heißluftfritteuse-Test voraus hat, ist die namengebende 2in1-Funktion. Damit ist es beispielsweise möglich, im unteren Bereich Pommes zu frittieren und im oberen Bereich das Hähnchenfleisch garen zu lassen. So können Sie eine ganze Mahlzeit mit dieser Fritteuse zubereiten – simultan.
Schon beim Auspacken ist uns die hochwertige Verarbeitung der einzelnen Teile aufgefallen. Für einen Preis von aktuell 178,49 Euro (Stand: Januar 2020) bei Amazon erwarten wir aber auch Qualität. Schon vor dem ersten Einsatz haben wir die Beschichtung aller Garkomponenten gelobt: Hier kann eigentlich gar nichts haften bleiben. Schön! Sie können sich also aufs Saubermachen freuen.
Das Zubehör der Tefal ActiFry ist – anders als das der Klarstein VitAir Turbo – relativ übersichtlich: Ein Rührarm, eine Dosierhilfe und ein Rezeptbuch sind im Lieferumfang enthalten.
Rührarme haben wir schon bei unserem DeLonghi-Testsieger zu schätzen gelernt. Sie wenden Pommes und ähnliche Zutaten automatisch, sodass Sie den Frittiervorgang nicht für manuelles Rütteln unterbrechen müssen. Die Dosierhilfe ist eine praktische Zugabe. So müssen Sie nicht mit Salzstreuer oder Ölflasche hantieren.
Das Bedienfeld an der Oberseite der Tefal ActiFry 2in1 wirkt auf den ersten Blick etwas beschränkt, aber dieser Eindruck täuscht. Dieser Airfryer ist sehr vielseitig. Laut Automatikmodus ist die Zubereitung von Fisch, Fleisch, Geflügel und Dessert möglich. Pommes gehen natürlich auch – es fehlt also eigentlich nichts.
Zwar verzichtet die Tefal auf eine manuelle Temperatureinstellung, bietet dafür aber zwei Kochzonen, die Sie unabhängig voneinander steuern können. Um das optimal zu nutzen, sollten Sie mal in der Bedienungsanleitung stöbern. Und auch das Rezeptbuch liefert einige inspirierende Ideen.
Die größere Tefal ActiFry Genius XL erlaubt das manuelle Einstellen der Temperatur. Aus Erfahrung wissen wir, dass diese Möglichkeit in der Praxis wichtig sein kann. Allerdings sind die vier Leistungsstufen der ActiFry 2in1 so gut austariert, dass Sie ruhigen Gewissens auf individuelle Eingriffe verzichten können.
Auf den ersten unbedarften Blick scheint der Preis der Tefal ActiFry 2in1 sehr hoch gegriffen. Die Materialqualität und die Funktionsvielfalt rechtfertigen den Preis aber mühelos. Mal sehen, ob Handhabung und Kochergebnisse noch zusätzlich dazu beitragen können.
Handhabung: Die Anleitung verrät die Details
Da alle Teile hochwertig verarbeitet sind, sauber einrasten und sich entnehmen lassen, geht die Arbeit mit der Tefal ActiFry 2in1 einfach von der Hand. Vor dem ersten Einsatz haben wir uns noch die Bedienungsanleitung genau angesehen, um die Programme und Einstellungen zu durchschauen. Und vor allem, um das Bedienfeld zu verstehen. Wenn Sie erstmal wissen, welche Taste welche Funktion hat, ist das Programmieren aber kein Problem.
Für den ersten Durchlauf hieß es: Rührarm einsetzen, Pommes in den Garkorb geben und einen kleinen Schwung Öl dazu. Danach das passende Programm wählen – und los geht’s! In diesem Fall mit Pauken und Trompeten.
Die ActiFry 2in1 geht ähnlich laut zu Werke wie die DeLonghi MultiFry Extra Chef – allerdings in einer etwas höheren Tonlage. Erstklassige Performance geht scheinbar mit einem gewissen Geräuschpegel einher. Bestimmt kann man sich mit der Zeit daran gewöhnen. Der richtige Partner für eine heimliche Portion Pommes ist die Tefal aber definitiv nicht.
Praktischerweise können Sie das Gargut durch die Scheibe beobachten und so jederzeit den Garvorgang beenden, wenn Ihnen Kartoffelstäbchen oder Hähnchenschenkel ausreichend gebräunt erscheinen. In unserem Test hatten wir stets klare Sicht, da die Scheibe nicht beschlug.
Positiv fiel uns auch die Geruchsentwicklung des Geräts auf. Nach vielen Testdurchläufen mit verschiedenen müffelnden Heißluftfritteusen waren wir auf alles gefasst, konnten aber nichts wahrnehmen – außer dem Duft von knusprigen Fritten und Hähnchenschlegeln.
Weniger positiv ist die Hitzeentwicklung zu bewerten. Während des Garvorgangs erreichte das Gehäuse Temperaturen von fast 88 Grad. Das ist zu heiß, um das Gerät unbeschadet anzufassen. Allerdings wüssten wir auch nicht, warum Sie den Airfryer im Betrieb anfassen sollten. Vor allem, weil der Griff am Garkorb kühl bleibt. Sie greifen ja auch nicht ins kochende Spaghetti-Wasser.
Stellen Sie die Heißluftfritteuse vor der Benutzung an einem geeigneten Platz auf und halten Sie dabei ausreichend Abstand zu Wänden und anderen Geräten. Eine hitzestabile Unterlage schadet auch nicht. Sollte das Kabel dazu zu kurz sein, können Sie es durch ein längeres ersetzen. Denn praktischerweise wird es mittels eines Steckers mit dem Gerät verbunden.
Kochergebnisse: Bilderbuch-Pommes
Die Pommes, die wir in der ActiFry 2in1 zubereitet haben, waren ratzfatz vom Teller verschwunden. Auch nach zahlreichen Tests und mehr oder weniger gelungenen Probe-Pommes haben sie uns begeistert. Besser können Fritten nicht sein: Außen kross, innen weich und optimal gebräunt. Abgesehen von idealen Zubereitungs-Programmen scheint sich ein Rührarm sehr positiv auszuwirken.
Während die Kartoffelstäbchen sogar die des Testsiegers in den Schatten stellen, kommen die Hähnchenschenkel nicht ganz an das Ergebnis des DeLonghi-Airfryers heran. Sie sind außen schön kross und innen saftig und zart. Aber beim Testsieger waren sie noch einen Tick besser.
Reinigung: Erwartet einfach
Der erste Eindruck vom Material hat uns nicht getäuscht. Die Beschichtung lässt kaum Rückstände zu. Und so ist auch das Spülen von Hand schnell erledigt. Zwar können Sie auch alle abnehmbaren Teile in den Geschirrspüler geben, notwendig ist das jedoch nicht. Ein weicher Lappen und etwas Spüli reichen vollkommen aus.
Unser Fazit zur Tefal ActiFry 2in1: Nur knapp geschlagen
In unserem Heißluftfritteuse-Test 2024 nimmt die Tefal ActiFry 2in1 den zweiten Platz hinter der DeLonghi MultiFry Extra Chef ein. Und das nur mit hauchdünnem Abstand. Der 2in1-Airfryer punktet mit Funktionsvielfalt, hochwertigen Komponenten, seiner Füllmenge und besonders tollen Pommes. In Sachen Lautstärke unterscheidet sie sich kaum vom Testsieger und auch beim Preis liegen beide fast gleichauf.
Dennoch reicht es nicht für den Gesamtsieg. Die Garergebnisse derDeLonghi-Fritteuse sind noch einen Deut besser und auch bei der Funktionsvielfalt legt sie noch eine Schippe drauf. Zudem wird sie im Betrieb nicht so heiß.
Eine lohnenswerte Anschaffung ist die Tefal ActiFry 2in1 aber dennoch – zum Beispiel, wenn Ihnen das Design der DeLonghi nicht zusagt oder wenn Sie nicht auf das Alleinstellungsmerkmal, die 2in1-Funktionalität, verzichten möchten.
Sollten Ihnen die Anschaffungskosten der beiden Geräte prinzipiell zu hoch sein, lohnt sich ein Blick auf unseren Preis-Leistungs-Sieger, die Klarstein VitAir Turbo.