Für unseren Heißluftfritteuse-Test 2024 haben wir zwei Tefal-Geräte auf die Probe gestellt:
- Tefal ActiFry Genius XL AH9600 (dieser Testbericht)
- Tefal ActiFry 2in1 (Modell: YV9601)
Beide Airfryer warten mit ähnlichen Features auf, sodass wir uns sofort zwei Fragen stellten: Welche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Fritteusen? Und vor allem: Warum kostet die Tefal ActiFry Genius XL ganze 40 Euro (November 2019) mehr als ihre kleine Schwester Tefal ActiFry 2in1? Hier finden Sie es heraus!
Die ActiFry Genius XL ist das höchstpreisige Gerät in unserem Test. Sie ist richtig schick und bietet eine Vielzahl an Funktionen. Auch die Garergebnisse überzeugen vollkommen – allerdings sind sie kein Grund für den stolzen Preis dieser Heißluftfritteuse. Gute Ergebnisse bei hohem Funktionsumfang bietet auch unser Preis-Leistungs-Sieger, die Klarstein VitAir Turbo, die nur etwa halb so viel kostet.
Die beiden Tefal-Heißluftfritteusen im Vergleich
Anhand der nachfolgenden Tabelle können Sie sehen, dass die Genius XL mehr Kraft, mehr Funktionen und mehr Volumen bietet, und das bei kompakteren Maßen. Der wichtigste Punkt, der für die größere der beiden Tefal-Fritteusen spricht, ist jedoch die Regulierbarkeit von Temperatur und Garzeit. Beides können Sie bei der Tefal ActiFry 2in1 nicht individuell einstellen.
Allerdings bietet die Tefal ActiFry 2in1 die Möglichkeit, Speisen parallel auf zwei Ebenen zuzubereiten. Das wiederum kann die Genius XL nur in der XL-2in1-Variante (Modell: YV9708). Und die kostet mit rund 300 Euro (Stand: Januar 2020) noch einmal deutlich mehr.
Erster Eindruck: Ein Augenschmaus für den Gaumenschmaus
Wäre die Optik eines Airfryers ein wichtiges Test-Kriterium, würde die Tefal ActiFry Genius XL in diesem Bereich voll abräumen. Denn was das Aussehen angeht, steckt das weiß-schwarze Ufo die oft klobige oder knallbunte Konkurrenz in die Tasche. Sie beansprucht zwar viel Platz, ist aber kompakter als ihre kleine Schwester und fügt sich optisch toll in unsere Testküche ein.
Touch-Bedienfeld und Display des Airfryers zeigen, wie ein großer Funktionsumfang platzsparend in einem Bedienfeld untergebracht wird. Die Garprogramme werden nicht direkt angesteuert, sondern über die Plus- und Minus-Tasten gewählt, mit denen Sie auch Zeit und Temperatur einstellen. Auf den Ziffern 1 bis 9 finden sie die Zubereitungsprogramme für:
- Frittiertes
- Paniertes
- Snacks mit Backteig
- Teigrollen
- Fleisch- und Gemüsebällchen
- Hähnchen
- Wok-Gerichte
- Internationale One-Pot-Gerichte
- Desserts
Die Bedienung der Tefal ActiFry Genius XL ist weniger intuitiv als etwa die der Klarstein VitAir Turbo, die ähnlich viele Programme bietet. Insgesamt verrichten die Tasten und das gut lesbare Display jedoch sehr gute Dienste.
Die Zubereitungsprogramme für Frittiertes, Paniertes, Teigrollen und Wok-Gerichte sowie weitere Speisen zeigen die Vielseitigkeit der Tefal ActiFry Genius XL. Wirklich notwendig sind nicht alle Programme. Doch gemeinsam mit den individuellen Einstellungen sorgen sie dafür, dass Ihnen dieser Airfryer schier unendliche Möglichkeiten bietet.
Handhabung: Ein cleverer Heißsporn
Das Gehäuse der Tefal ActiFry Genius XL wird im Betrieb sehr warm. Dieses Problem teilt sie mit vielen Geräten ähnlich großen Volumens. Während die Severin FR 2430 mit ihren kuscheligen 52 Grad an eine Wärmflasche erinnert, wird die Tefal Genius XL unangenehm heiß.
Die Gefahr, sich die Finger zu verbrühen sinkt allerdings dadurch, dass Sie das Frittiergut nicht zwischendurch manuell durchmischen müssen. Ein Rührarm, über den alle Geräte der Tefal-Genius-Reihe verfügen, nimmt Ihnen diese Arbeit ab.
Für Sicherheit sorgen zudem der stabile Griff des Garkorbs sowie die hochwertige Verarbeitung aller Bestandteile. Schmerzhaft dürfte die Bedienung daher nur für den extrem unkonzentrierten Benutzer werden.
Als angenehm haben wir die Geräusch- und Geruchsentwicklung des Tefal-Airfryers wahrgenommen. Der verströmte Geruch stammt anders als etwa bei der Severin FR 2430 oder dem Emerio Smart Fryer ausschließlich von den zubereiteten Speisen.
Zwar ist die Bedienung der kleineren Tefal ActiFry 2in1 intuitiver, allerdings punktet die ActiFry Genius XL mit kompakten Maßen und einem deutlich größeren Funktionsumfang. Und die Handhabung haben wir insgesamt als etwas sicherer empfunden.
Kochergebnisse: Individualität statt Standard
Das Garergebnis der Tefal Genius XL ist stark davon abhängig, ob Sie den Automatikmodus nutzen oder individuelle Einstellungen wählen. Unsere Pommes haben wir im entsprechenden Zubereitungsprogramm frittiert. 28 Minuten lang wurden sie gegart – und getrocknet.
Wie hoch die Temperatur des Programms ist, zeigt das Gerät leider nicht an. Die Garzeit war für unseren Geschmack und Hunger jedenfalls zu lang. Am Ende sahen die Fritten jedoch vorzüglich aus. Auch der Geschmack war in Ordnung, nur leider etwas zu trocken.
Unsere Hähnchenschenkel gelangen besser. Auch hier haben wir den Automatikmodus gewählt. Das Ergebnis nach 22 Minuten war saftiges Fleisch mit krossem Äußeren. Allerdings wurde das Hähnchenfleisch in der Tefal ActiFry 2in1 und der DeLonghi MultiFry Extra Chef deutlich zarter.
Aber halt, bevor wir das Tefal-Modell vorzeitig abschreiben, sollten wir die vielen individuellen Regulierungsmöglichkeiten nicht vergessen: Denn mit leicht variierten Einstellungen und etwas Herumprobieren werden Pommes, Hähnchen und Co genau so, wie es Ihr Gaumen mag.
Reinigung: Auch mit Schwamm und Lappen problemlos
Alle abnehmbaren Teile können Sie in den Geschirrspüler packen. Aber auch wer keine Spülmaschine hat, reinigt die Tefal ActiFry Genius XL ohne Probleme. Die Beschichtung lässt Fett und Krümel beinahe abperlen. Mit Lappen oder Schwamm und etwas Spülmittel säubern Sie die einzelnen Bestandteile im Handumdrehen. Einige Ecken und Kanten erschweren die Arbeit ein bisschen, aber das lässt sich verkraften.
Außerdem dauert es ein bisschen, bis die Heißluftfritteuse soweit abgekühlt ist, dass Sie sie reinigen können. Doch diese Zeit lässt sich wunderbar mit einem Dessert überbrücken, das Sie übrigens auch erstklassig mit dem Airfryer zubereiten können – oder mit einem Kaffee aus dem Kaffeevollautomaten.
Unser Fazit zur Tefal ActiFry Genius XL: Der Preis als Gegenargument
Oft ist es der Preis, der den letzten Ausschlag für oder gegen ein Gerät gibt. So ist es auch in unserem Heißluftfritteuse-Test 2024. Ein Gerät, das ein derart wuchtiges Preisschild trägt wie die Tefal ActiFry Genius XL, kann unseren Test nur gewinnen, wenn es den anderen Geräten in allen Belangen weit überlegen ist.
Das ist bei der XL-Heißluftfritteuse von Tefal nicht der Fall. Sie bietet zwar viele Funktionen, allerdings werden im Alltag kaum alle Programme genutzt. Für uns ist etwa das 2in1-Kochen der Tefal ActiFry 2in1 nützlicher als beispielsweise das Programm für internationale One-Pot-Gerichte der Genius XL-Version.
Aussehen, Kompaktheit, Funktionen und individuelle Einstellungen der Tefal ActiFry Genius XL sprechen für das Gerät und heben es von anderen ab. Aber bei genauerer Betrachtung wird klar: Sie bezahlen einen Teil des Preises für Funktionen, die Sie wahrscheinlich nicht nutzen. Eine deutlich günstigere Alternative mit zumindest konkurrenzfähigem Funktionsumfang ist unser Preis-Leistungs-Sieger, die Klarstein VitAir Turbo.