Die SEVERIN FR 2430 ist ein spezieller Fall in unserem Heißluftfritteuse-Test 2024. Eigentlich sind wir von dem Modell mehr als begeistert, wäre da nicht dieser kleine Dorn im Auge, der uns die Nase rümpfen lässt. Was das ist, und warum die SEVERIN ansonsten klasse ist, erfahren Sie gleich!
Die Leistung des kompakten Geräts überzeugt uns: Beim Grillen von Hähnchenschenkeln hat nur unser Testsieger, die DeLonghi MultiFry Extra Chef, besser abgeschnitten.
Die Handhabung ist einfach und sicher, das Design ist schick. Und auch der Preis stimmt. Einzig der Geruch dieser Heißluftfritteuse schreckt uns ab. Das allerdings besonders nachhaltig.
Ein gewisser Plastikgeruch ist nicht ungewöhnlich. Wir testen häufiger Geräte, die bei den ersten ein oder zwei Durchläufen im Betrieb von einem leichten Kunststoffduft umgeben sind. Dass dieser aber so heftig ausfällt – und auch nicht merklich nachlässt –, irritiert uns sehr.
In unserer Testküche hat es mehr nach Plastik gerochen als nach Essen. Das wirkt sich auf die Gesamtbewertung der SEVERIN FR 2430 aus, die ohne ihre unangenehmen Ausdünstungen deutlich weiter vorne gelandet wäre.
Erster Eindruck: Schönes Ei mit kompakten Maßen
Viele kleinere Heißluftfritteusen erinnern in ihrer Form an ein Ei. Im Fall der SEVERIN FR 2430 ist dieser Look sehr hübsch geraten. Abgerundet wird der positive Eindruck durch eine hochwertige Verarbeitung und das edle Bedienfeld mit digitalem Display und Touch-Tasten.
Dort können Sie Temperatur und Garzeit einstellen oder eines der sechs voreingestellten Programme auswählen:
- Pommes
- Hähnchen
- Garnelen
- Steak
- Kuchen
- Gemüse
Spezielles Zubehör ist nicht im Lieferumfang enthalten. Bei einem Preis von aktuell bei Amazon lässt sich das jedoch verschmerzen. Im ausgeschalteten Zustand ist das Gerät geruchlich übrigens absolut unauffällig.
Handhabung: Safety first
Die Handhabung der SEVERIN FR 2430 ist sehr auf Sicherheit ausgerichtet. Das ist im Umgang mit hohen Temperaturen absolut sinnvoll. Allerdings kann das ein oder andere Detail zu Beginn recht verwirrend sein.
Das gilt zum Beispiel für die Schiebeabdeckung über dem Befestigungsknopf am Griff des Garkorbs. Diese verhindert sehr effektiv, dass Sie den Griff unabsichtlich lösen. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme des Herstellers: Sie können das Gerät nur einschalten, wenn der Garkorb richtig verankert und das Gerät vollständig geschlossen ist. So wird verhindert, dass Sie versehentlich mit der Hand in die laufende Heißluftfritteuse geraten.
Etwas verwirrend finden wir beispielsweise den On/Off-Knopf. Dieser schaltet das Gerät nicht nur ein und aus, sondern ist auch für den Start des Betriebs zuständig. Problematischer als diese Doppelbelegung ist allerdings die Länge des Stromkabels. Es ist vergleichsweise kurz geraten, sodass Sie den Airfryer nahe an einer Steckdose aufstellen müssen und keine völlig freie Standortwahl haben.
Im Betrieb macht sich schnell der negative Aspekt der SEVERIN FR 2430 bemerkbar: Schon während der kurzen Aufwärmphase verströmt sie ihren markanten Geruch. Das ist besonders ärgerlich, da das Gerät ansonsten alles richtig macht:
Die SEVERIN arbeitet angenehm leise und wird außen nur rund 52 Grad warm. Damit hebt sie sich vom ebenfalls stinkenden Emerio SmartFryer AF-115668 ab, der sich auf rund 60 Grad erhitzt. Die ansonsten sehr gute Klarstein VitAir Turbo kommt sogar auf 72 Grad Gehäusetemperatur.
Kochergebnisse: Saftige Hähnchenschenkel
Beim Garen von Hähnchenschenkeln muss sich die SEVERIN FR 2430 nur unserem Gesamtsieger, der DeLonghi MultiFry Extra Chef, geschlagen geben.
Das Automatikprogramm des SEVERIN-Airfryers sieht 30 Minuten bei 200 Grad vor. Und das Ergebnis kann sich sehen – und schmecken – lassen! Die Hähnchenschenkel waren außen knusprig und innen saftig. Außerdem gleichmäßig gegart und mit einer Kerntemperatur von 94 Grad Celsius überzeugten sie uns auf ganzer Linie.
Wir hatten im Vorfeld die Befürchtung, der Geruch des Gerätes könne sich beim Grillen auf das Fleisch übertragen. Das war erfreulicherweise nicht der Fall. Trotzdem wirkt der Plastikgeruch in der Küche wenig appetitlich.
Unsere Test-Pommes sind leider nicht ganz so hervorragend geraten wie das Hähnchenfleisch. Nach 20 Minuten im 180 Grad heißen Standardprogramm der Fritteuse waren sie für unseren Geschmack etwas zu kross. Sie waren gleichmäßig gegart, aber innen schon etwas zu durch.
Diesen nicht ganz gelungenen ersten Versuch finden wir jedoch wenig dramatisch. Schließlich können Sie Temperatur und Garzeit individuell anpassen. Bei Pommes empfehlen wir eine etwas kürzere Garzeit bei gleicher Temperatur – außer, Sie mögen’s extra-knusprig.
Reinigung: Hier ist Handarbeit gefragt
Ein Blick in die Bedienungsanleitung der SEVERIN Heißluftfritteuse verrät, dass kein Teil in den Geschirrspüler gegeben werden darf. Das klingt erst mal tragisch, ist es aber nicht. Sie können die einzelnen Teile des Airfryers ganz leicht auseinanderbauen und erreichen so mit Leichtigkeit jeden Winkel.
Die hochwertige Beschichtung sorgt außerdem dafür, dass nach dem Frittieren nur ein Minimum an Rückständen in dem Gerät bleibt. Mit Schwamm und Lappen entfernen Sie diese Speise- und Fettreste mühelos.
Unser Fazit zur SEVERIN FR 2430: Kleines Gerät mit großem Aber
Die Beurteilung der SEVERIN-Heißluftfritteuse ist uns nicht leichtgefallen. Die Sache mit dem Plastikmief beschäftigt uns und wir wissen nicht, ob unsere paar Testdurchläufe die nachfolgende Frage abschließend beantworten: Ist die Geruchsentwicklung ein Phänomen, das sich nach längerer Benutzung in – frische – Luft auflöst?
Wenn dem so wäre, dann wäre die SEVERIN FR 2430 ein heißer Kandidat für den Titel „Bester Airfryer für kleine Haushalte“. Leider sind wir uns nicht sicher, ob die olfaktorische Belastung im Laufe der Zeit abnimmt. Daher rücken wir die Klarstein VitAir Turbo als preisfreundliche Alternative in den Fokus.
Dieses Gerät ist zwar deutlich größer als der SEVERIN Airfryer, aber unser Heißluftfritteuse-Test 2024 hat gezeigt, dass die kleineren Fritteusen bei der Leistung nicht mithalten können. Weder das Modell von Philips noch die Geräte von Princess und Emerio liefern ähnlich gute Ergebnisse. Der Emerio Smart Fryer schlägt sich zudem mit dem gleichen Geruchsproblem herum.