Die einen mögen ihn würzig-kraftvoll, während andere lieber auf eine milde Variante setzen. Die Rede ist von Kaffee, dem Lieblings-Getränk vieler Menschen. Doch welche Kaffeebohnen-Sorten gibt es eigentlich und wie unterscheiden sich diese voneinander? Müssen Sie für guten Kaffee wirklich ein kleines Vermögen ausgeben?
Mit diesem Ratgeber möchten wir Sie auf eine Reise durch die Welt der Kaffeebohnen und ihre verschiedenen Sorten begleiten. Als waschechte Kaffeeliebhaber sind wir dabei immer auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen, ohne aber dabei auf die Klassiker zu verzichten. Wir zeigen Ihnen, welche Kaffeesorten für Vollautomaten empfehlenswert sind und was Sie bei der Auswahl Ihrer Kaffeesorten beachten sollten.
Inhaltsverzeichnis
- Arabica und Robusta Bohnen: Ist das wirklich alles?
- Bohnen für Espresso oder Filterkaffee: Auf die Röstung kommt es an
- Exotische bis bekannte Anbaugebiete: Wo kommt die Kaffeebohne eigentlich her?
- Was ist dran, an den teuersten Kaffeebohnen der Welt?
- Handgebrüht oder vollautomatisiert: Welche Kaffeebohne passt zu welchem Verfahren?
- Kaffeebohnen Liste: Übersicht der Sorten, Arten & Namen
- Fazit: Die Welt der Kaffeesorten ist bunt & vielseitig
Arabica und Robusta Bohnen: Ist das wirklich alles?
Diese Frage kann eindeutig mit „Nein“ beantwortet werden. Vielmehr handelt es sich hierbei um die beiden Arten, aus denen durch natürliche sowie künstliche Kreuzungen verschiedenste Varianten entstanden sind. Man kann daher Arabica und Robusta durchaus als Eltern des Kaffees ansehen. Hinzu kommt, dass es mit Liberica eine weitere ursprüngliche Form gibt, die allerdings oftmals sehr stiefmütterlich behandelt wird.
Schauen wir uns diese drei Hauptarten des Kaffees einmal genauer an.
Arabica Bohnen: Mild und säurearm
Der beliebte Arabica Kaffee zeichnet sich durch ein intensives Aroma aus und ist zudem eher mild und hat wenig Säure. Es handelt sich hierbei größtenteils um einen Hochlandkaffee, der zudem mit rund 60 Prozent Marktanteil auf dem Kaffeemarkt sehr beliebt ist. Arabica-Bohnen gibt es zudem in besonders vielen Sorten und Kreuzungen, was die Vielfalt innerhalb dieser Bohne besonders eindrucksvoll macht.
Der Anbau findet in der Regel oberhalb von 1.000 Höhenmetern in einem Streifen zwischen dem 23. Grad nördlicher und 25. Grad südlicher Breite des Äquators statt. Klassische Anbaugebiete liegen daher vor allem im östlichen Afrika und im westlichen Südamerika.
Beliebteste Tchibo Kaffeesorten sind 100% Arabica Bohnen.
Robusta: Der Kräftige
Trinken Sie einen Kaffee aus Robusta-Bohnen (Coffea Canephora), fällt Ihnen sofort der sehr würzige, erdige und kraftvolle Geschmack auf. Die Bohne hat zudem fast doppelt so viel Koffein wie Arabica Bohnen. Im Vergleich zu Arabica ist hier aber die Aromenvielfalt eher begrenzt. Darüber hinaus wurde die Robusta Bohne lange Zeit eher als günstiges Füllmaterial für Mischungen angesehen, sodass das kraftvolle Aroma eher unterging.
Gleichzeitig ist der Name bei dieser Bohne auch Programm. Sie erweist sich als deutlich robuster als die Arabica-Bohne, was auch den Anbau einfacher macht. Mittlerweile erhalten Sie vielfach reinen Robusta, der seinen Geschmack zum Beispiel auch in einem kraftvollen Espresso unter Beweis stellt. Angebaut wird Robusta Kaffee in Südostasien und Westafrika.
Die kräftigen Senseo Kaffeesorten sind 100% Robusta Bohnen und auch italienische Kaffeesorten (im Sinne von Kaffeemarke) nutzen sie für einen intensiven Geschmack.
Liberica Bohnen
Liberica führt bislang als Kaffeebohne eher ein Schattendasein. Die Bohnen sind von Natur aus deutlich süßer als Arabica oder Robusta. Darüber hinaus sind sie starke Kaffeebohnen mit besonders hohem Koffeingehalt und erweisen sich gegenüber Klimaschwankungen als besonders robust.
Allerdings ist das Aroma deutlich weniger ausgeprägt. Sowohl die Süße als auch das eher gehemmte Aroma sorgen dafür, dass Liberica-Bohnen oftmals als minderwertig angesehen werden. Auch deshalb liegt der Produktionsanteil weltweit nur bei wenigen Prozent.
Was ist der Unterschied zwischen Single Origins & Blends?
Bei Single Origins handelt es sich um besondere Kaffeebohnen mit hoher Qualität. Diese stammen aus demselben Anbaugebiet und werden nicht mit anderen Sorten gemischt. Durch eine Röstung bei niedrigen Temperaturen kommen gerade die fruchtigen Noten zur Geltung. Kaffeemarken wie „Melitta“ oder „Lavazza“ bieten Single Origins an.
Blends wiederum sind eine Mischung verschiedener Sorten oder Gebieten. Hierbei werden vor allem Arabica und Robusta Bohnen gemischt, um einen gleichbleibenden Geschmack zu garantieren. Für diese Art von Komposition benötigt es eine erfahrene Kaffeerösterei, damit die verschiedenen Aromen zur Geltung kommen und Qualitätsschwankungen ausgeglichen werden.
Bohnen für Espresso oder Filterkaffee: Auf die Röstung kommt es an
Das Rösten der Bohnen spielt für den späteren Geschmack des Kaffees eine entscheidende Rolle. Dies gilt für Bohnen, die Sie für einen Espresso aus dem Vollautomaten, beziehungsweise der Siebträgermaschine beziehen und dem klassischen Filterkaffee gleichermaßen.
Generell gilt, dass die Dauer und die Temperatur des Röstens einen Einfluss auf den Geschmack des späteren Kaffees haben. Je länger die Bohne geröstet wird, desto intensiver sind nachher die Bitterstoffe – Säuren hingegen nehmen ab. Dadurch werden sie eher magenfreundlich.
Bei Filterkaffee ist es von Vorteil, wenn die Bohne eher weniger Bitterstoffe enthält und dafür mehr Säure. Kürzer geröstete Bohnen erweisen sich hierbei als sinnvoll.
Exotische bis bekannte Anbaugebiete: Wo kommt die Kaffeebohne eigentlich her?
Bevor Sie den handgebrühten- oder aus dem Kaffeevollautomaten laufenden Kaffee genießen, wurden die Kaffeebohnen bereits geerntet, getrocknet, verschifft und geröstet. Die Kaffeepflanze benötigt ein spezielles Klima, weshalb der Anbau nur in bestimmten Regionen der Erde stattfinden kann.
In unseren mitteleuropäischen Gefilden ist der Anbau deshalb nicht möglich. Gleichzeitig hat das Anbaugebiet auch einen wichtigen Einfluss auf die Quantität und die Qualität jeder einzelnen Kaffeebohne. Es ist maßgeblich für die Eigenschaften der jeweiligen Kaffeesorte verantwortlich. Zu den wichtigsten und größten Anbaugebieten für Kaffee gehören:
Brasilien, Mexiko, Honduras, Guatemala, Kolumbien, Peru & Nicaragua
Brasilien produziert mehr als ein Drittel der gesamten weltweiten Kaffeemenge.
Äthiopien, Uganda, Sierra Leone & Madagaskar
Äthiopien ist das Ursprungsland des Kaffees – dort wird ausschließlich Arabica Kaffee angebaut.
Indien, Vietnam, Indonesien & Philippinen
„Starbucks“ und „Nespresso“ nutzen gerne den intensiv-würzigen Kaffee aus Sumatra.
Sogar auf Hawaii wird Kaffee angebaut. Von hier stammt die hawaiianische Luxus-Bohne „Kona Kaffee“.
Was ist dran, an den teuersten Kaffeebohnen der Welt?
Sicherlich haben Sie bereits davon gehört, dass bestimmte außergewöhnliche Kaffeebohnen nicht nur teurer sind, sondern ein echtes Luxusgut darstellen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die berühmte Kaffeesorte „Kopi Luwak“ oder auch bekannt als Katzenkaffee, aus Indonesien stammend.
Kopi Luwak
Bevor die Bohnen geröstet und gemahlen werden kann, wandert sie einmal durch den Verdauungstrakt der Schleichkatze. Ja, Sie haben richtig gehört! Die Bohnen sollen auf diese Art besonders fermentiert werden.
Um den „Kopi Luwak“ ist in den letzten Jahren ein regelrechter Hype entstanden. Allerdings zeigt ein Blick hinter die Kulissen, dass die Produktion dieses speziellen Kaffees deutliche Schattenseiten hat.
Die Schleichkatzen laufen nicht etwa frei herum, sondern werden in teils viel zu engen Käfigen gehalten. Ihre einzige Aufgabe besteht darin, Kaffeebohnen zu fressen. Aus Sicht des Tierwohls ist daher dieser Kaffee mehr als fragwürdig.
Weitere exklusive Kaffeebohnen
Neben „Kopi Luwak“ oder der Luxusmarke „St. Helena Kaffee“ aus Afrika, gibt es noch diverse andere Sorten, die besonders exklusiv erscheinen und deshalb auch deutlich teurer sind als viele andere.
Geisha Kaffee
Die „Specialty Coffee“ Bohnen stammen aus Äthiopien, auch wenn der Name zunächst Japan vermuten lässt. „Geisha Kaffee“ hat uns dabei bereits beim ersten Schluck überzeugt (auch wenn dieser Versuch recht gut ins Geld ging). Das Aroma ist besonders fein und blumig. Man kann schon von einer gewissen Leichtigkeit sprechen. All dies hat aber auch seinen Preis: Ein Kilo kann durchaus mehr als 130 Euro kosten.
Jamaica Blue Mountain
Diese Bohne stammt aus dem gleichnamigen Gebirgszug in Jamaica. Es handelt sich hierbei um ein sehr kleines Anbaugebiet von nur rund 6.000 Hektar. „Blue Mountain“ wird von Hand gepflückt und besitzt eine überdurchschnittlich lange Reifezeit. All dies wirkt sich auch auf den Preis aus. Für einen Kilo Blue Mountain zahlen Sie mehr als 100 Euro.
Excelsa
Hierbei handelt es sich um eine Unterart der Liberica-Bohne. „Excelsa“ bietet einen besonders erdigen und kräftigen Geschmack. Darüber hinaus ist hier der Säureanteil besonders hoch. Die Rarität macht hier die Exklusivität aus, weniger der besondere Geschmack. „Excelsa“ wird nur der Republik Tschad angebaut.
Black Ivory
Wie beim „Kopi Luwak“ wandern die Kaffeebohnen auch hier zunächst durch den Verdauungstrakt eines Tieres. In diesem Fall sind es aber Elefanten in Thailand. Sie bekommen die Kaffeebohnen aber nicht pur. Vielmehr werden Sie unter das normale Futter für die Dickhäuter gemischt. Die Produktionsmenge liegt bei gerade einmal 100 Kilogramm pro Jahr, was den Black Ivory Kaffee besonders exklusiv macht.
Was kostet Kaffee eigentlich?
Während Kaffee früher ein pures Luxusgut und für die breite Masse kaum erschwinglich war, sieht dies heute anders aus. Kaffee gibt es überall zu kaufen. Auch an der Preisschraube nach unten wurde kräftig gedreht. Im Durchschnitt kostet ein Kilo Filterkaffee rund acht Euro. Ein günstiges Paket (darin sind in der Regel 500 Gramm enthalten) gibt es bereits für weniger als drei Euro.
Im Kaffeebohnen-Supermarkt-Test wurden dazu Kaffees in verschiedenen Preiskategorien genauer unter die Lupe genommen. Kann aber günstiger Kaffee überhaupt gut sein? Und wie sieht es preislich mit Bio-Kaffee aus? Vor allem, wenn man bedenkt, dass teurere Varianten durchaus 30 bis 40 Euro kosten. Einige spezielle Kaffeesorten sind sogar noch teurer.
Handgebrüht oder vollautomatisiert: Welche Kaffeebohne passt zu welchem Verfahren?
Einige Kaffeesorten können durchaus für bestimmte Brühverfahren besonders gut geeignet sein. Zu beachten ist hierbei neben den natürlichen Eigenschaften der Bohnen auch deren Röstung.
Kaffeesorten für Vollautomaten
Kaffeevollautomaten haben den Vorteil, dass sie auf Knopfdruck verschiedenste Kaffeespezialitäten zaubern und sich oftmals auch individuell einstellen lassen. Dies betrifft zum Beispiel Aroma, Brühzeit oder Mahl-Intensität. Generell gibt es keine speziellen Kaffeebohnen, die besonders gut zu einem Vollautomaten passen. Darauf macht auch der Kaffee für Vollautomaten-Test aufmerksam.
Kaffeesorten aus Brasilien finden wir für einen Vollautomaten gut geeignet – besonders die Varietät „Catucaí“.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Coffeeness Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Für uns bietet die Bohne eine perfekte Kombination aus den drei Bereichen: Herkunft (Brasilien), Varietät (Catucaí) und einem auf die Bohne angepassten Röstverfahren (Pulped Natural), bei dem die Bohnen bei einer eher mittleren Temperatur geröstet werden. Die Kaffeebohnen mit Schokonote, gepaart mit intensiven Süßklängen macht Catucaí zu einem perfekten Partner für den Vollautomaten.
Bohnen für den handgebrühten Kaffee
Brühen Sie den Kaffee gerne traditionell per Hand auf, eignen sich hierfür vor allem Kaffeesorten aus Ostafrika. Diese bieten oftmals eine besondere Leichtigkeit und Frische. Sie bieten Aromen von hellem Obst und Blumen. Hierbei spricht man oftmals von wärmeren Geschmacksnoten.
Ein gutes Beispiel ist die Kaffeesorte „Bourbon“ aus Burundi. Von uns gibt es hierzu eine eindeutige Empfehlung, diesen Kaffee auszuprobieren. Weitere Informationen hierzu finden Sie auch im Kaffeebohnen-Test.
Ist Kaffee nun gesund oder nicht?
Es kommt hier, wie bei vielen anderen Lebensmitteln, auf die Menge an und wie man Kaffee generell verträgt. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Magen. Menschen können mitunter auf die von Natur aus im Kaffee enthaltene Chlorogensäure empfindlich reagieren.
Allerdings bedeutet dies nicht, dass ein Kaffee mit einem eher niedrigen Säuregehalt auch magenschonender ist. Vor allem kommt es hier auch ein weiteres Mal auf die Qualität der Röstung an.
Im Vergleich wird deutlich, dass Industrieröstungen wie von „Dallmayr“, „Illy“ oder „Lavazza“ durchaus häufiger das Potenzial haben, auf den Magen zu schlagen.
Kaffee hat auf den menschlichen Körper eine belebende Wirkung. Das im Kaffee enthaltene Koffein erhöht den Herzschlag und den Puls. Auch der Darm wird angeregt. Ein Zuviel an Kaffee kann Kopfschmerzen verursachen.
Wünschen Sie eine möglichst säurearme Kaffeesorte, können Sie auf eine dunklere Röstung setzen, die in einem langsamen Trommelverfahren geröstet wurden. Bekommt die Bohne mehr Zeit beim Rösten, bauen sich auch die Chlorogensäuren intensiver ab.
Kaffeebohnen Liste: Übersicht der Sorten, Arten & Namen
An dieser Stelle haben wir für Sie die vorgestellten Kaffeesorten noch einmal kompakt zusammengefasst
Name | Koffeingehalt | Säuregehalt | Aroma | Verbreitung | Preis |
---|---|---|---|---|---|
Arabica | Mittel | Niedrig | Fein-mild | Sehr groß | Mittel bis teuer |
Robusta | Hoch | Höher | Kräftig-würzig | Groß | Günstig bis mittel |
Liberica | Sehr hoch | Hoch | Süß | Gering | Mittel bis teuer |
Excelsa | Sehr hoch | Hoch | Kräftig-erdig | Sehr gering | - |
Geisha Kaffee | Mittel | Niedrig | Blumig | Sehr gering | Teuer |
Black Ivory | Mittel | Blumig-schokoladig | Sehr gering | Sehr teuer | |
Jamaica Blue Mountain | Mittel | Niedrig | Würzig-vollmundig | Sehr gering | Teuer |
Kopi Luwak | Mittel | Niedrig | leicht würzig- schokoladig | Gering | Teuer |
Fazit: Die Welt der Kaffeesorten ist bunt & vielseitig
Nun endet unsere kleine Reise durch die Welt der Kaffeebohnen-Arten und -Sorten. Dabei wurde deutlich, dass der Geschmack und damit auch der Genuss von Kaffee gleich von mehreren Faktoren abhängig ist. Neben der Kaffeeart und Sorte spielen Qualität, Verarbeitung und die jeweilige Zubereitung wichtige Rollen.
Unser Tipp für Sie: Testen Sie die zahlreichen Kaffeesorten. Sie werden merken, wie vielseitig Aromen, Intensität und Geschmack sind. Das Aromarad muss dafür nicht neu erfunden werden, egal ob gerade neu aufgelegte DDR Kaffeesorten, vietnamesischer Kaffee oder weiße Kaffeebohnen im Trend liegen, das Wichtigste ist, dass Ihnen der Kaffee schmeckt.
Vielleicht werden Sie einen anderen Favoriten haben als wir. Aber das ist ja das Schöne am Kaffee: Geschmäcker sind sehr unterschiedlich. Und das ist auch gut so!
Was ist Ihre Lieblings-Kaffeesorte? Erzählen Sie es uns gerne in den Kommentaren!
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