Unvergesslich bleibt für uns eine unserer ersten Begegnungen mit der Sage The Precision Brewer oder auch Sage Appliances SDC450. Auf der IFA in Berlin wurde uns die Kaffeemaschine als „viiiel besser als die Moccamaster“ angepriesen. Das ist eine mutige Aussage, ist die Moccamaster doch unangefochtener Testsieger in unserem Kaffeemaschinen-Test 2025 und seit ihrem Markteintritt im Jahr 1968 Favorit der Kaffeeliebhaber.
Ob Chemex, Krups Druckbrüh-Maschinen oder Jura Ono – wenn es um die automatisierte Zubereitung von Filterkaffee geht, der wie aus einem Handfilter schmeckt, dann hat die Moccamaster bisher niemand übertroffen. Umso gespannter sind wir auf die Testergebnisse der australischen Sage The Precision Brewer.
Auch andere Hersteller haben der allseits beliebten Filtermaschine längst den Kampf angesagt. Die Gastroback Design Brew Advanced konnte uns zwar in vielerlei Hinsicht überzeugen, zeigte sich dabei aber als Ebenbild der Moccamaster. Kaffee, wie aus dem Handfilter, haben wir aus der Beem Basic Selection Pour Over genossen.
Das Sage-Modell bietet sechs Brühmodi, einen riesigen Wassertank und verschiedene Custom-Funktionen – all das und noch mehr ergibt eine hervorragende Maschine, allerdings anders als bei der Moccamaster.
Die Sage The Precision Brewer SDC450 auf einen Blick: Präzisions-Kaffeemaschine voller Superlative
Die Sage The Precision Brewer liegt aktuell auf einem Preisniveau von rund 300 Euro* – ein erhabener Preis für eine Kaffeemaschine. Beim Blick auf die Funktionen und Einstellmöglichkeiten bei der Kaffeezubereitung wird Ihnen schnell klar, dass hinter dem Preis auch Leistung steckt. Zudem kennt das Gerät aus Edelstahl nur Superlative:
- Kanne mit einer Füllmenge von bis zu 1,8 Liter
- 6 verschiedene Brühmodi: Gold, Fast, Strong, Iced, Cold Brew, Custom (+ optional Pour Over)
- Blooming, Wassertemperatur & Durchlaufzeit stellen Sie individuell ein
1,8 Liter in der Kaffeekanne – das reicht fast für die Gastronomie, auf jeden Fall aber für das Büro, für Großfamilien oder Anlässe, zu denen Sie viele Leute schnell mit Kaffee versorgen möchten. Für den passenden Filtereinsatz erhalten Sie verschiedene Größen und Formen, etwa einen Korbfilter, sowie breitere Filtertüten mit einem flacheren Boden.
Die sechs Brühmodi vermitteln zwar den Eindruck eines wahren Barista-Erlebnisses – in diesem Fall steckt allerdings mehr Marketing als Bestenliste dahinter. Unsere Empfehlung sind die beiden Brühprofile Gold und Custom, deren Ergebnisse es in sich haben.
Die Funktion für Cold Brew ist unserer Ansicht nach unnötig kompliziert und dürfte dem aktuellen Trend geschuldet sein. Auch die „Over-Ice“ sowie „Pour Over“-Funktion wird Ihnen keine besonderen Kaffeespezialitäten liefern.
Für Letztere benötigen Sie sogar einen zusätzlichen Adapter, der Ihren Handfilter mit der Kaffeemaschine sozusagen koppelt. Bevor wir uns in Erklärungen verlieren: Statt dieser Alternative nutzen Sie am besten gleich Ihren Handfilter.
Das Sage-Modell mag einige überflüssige Funktionen im Gepäck haben – im Vergleich ist sie dennoch vollgepackt mit vielen Stärken. Von der PID-Temperaturregelung bis zu den verschiedenen Zubereitungsmethoden sowie einer hochwertigen Optik dank des Edelstahl-Gehäuses. Die Timer-Funktion, mit der Sie den Zeitpunkt der Kaffeezubereitung voreinstellen können, ist keine Besonderheit, aber ein feines Feature.
Kategorie | Eintrag |
---|---|
Hersteller | Sage |
Name | The Precision Brewer |
Produktkategorie | Filterkaffeemaschine |
Material Gefäß | Thermal oder Glas |
Fassungsvermögen in Liter | 1,8 |
Tassenportionen | 12 |
Dauerfilter | Ja |
Filter entnehmbar | Ja |
Extras | Sechs Brühmodi Unterschiedliche Filterhalter (Kegel und Flach) 10 Flachfilter Kaffeelöffel Custom-Funktionen |
Einstellbare Brühtemperatur | Ja |
Gewicht in kg | 7,5 |
Maße in cm | 31 x 17 x 40 |
Preis | ca. 300 Euro* |
Sage Precision Brewer vs Moccamaster
Mit Blick auf viele Rezensionen und unsere Testergebnisse würden wir die Moccamaster und die Sage The Precision Brewer nicht unbedingt in Konkurrenz setzen. Allein durch die Größenverhältnisse sprechen die beiden Maschinen verschiedene Arten von Kaffeeliebhabern an.
Während die Moccamaster im Gewerbe oder für große Familien eventuell zu klein ausfällt, benötigt nicht jeder Haushalt ein Kaffeevolumen von bis zu 1,8 Litern oder kann das Gerät überhaupt sinnvoll in der Küche verstauen.
Zudem genießt die Moccamaster einen dermaßen hohen Kultstatus, dass es Geräte der Konkurrenz ohne Alleinstellungsmerkmal wohl ohnehin schwer hätten.
Thermoskanne: Mit Thermal statt Glas länger heißen Kaffee trinken
Bei der Sage The Precision Brewer erhalten Sie zwei Varianten der Kaffeekanne. Wir sind keine Fans der Glaskanne mit Warmhalteplatte, da der Kaffee durch das Warmhalten förmlich verbrennt. In der Thermal-Isolierkanne dagegen hält das Getränk über Stunden eine angenehme Temperatur.
Leider ist die Version mit der Thermoskanne im Lieferumfang häufig ausverkauft, schlagen Sie bei dieser Ausstattung also schnell zu!
Verarbeitung & Handhabung: Custom-Brühergebnis statt umständliche Cold-Brew-Funktion
Bei der Verarbeitung der Kaffeemaschine haben wir keinerlei Einwände, nichts ruckelt oder knarzt. Statt Kunststoff ist gebürsteter Edelstahl die Grundlage für das Gehäuse, was die Precision Brewer zu einem langlebigen Gerät macht.
Beim Einstellen und der Bedienung fällt uns sofort auf, dass die Sage sowohl Fans von Kaffee auf Knopfdruck als auch Liebhaber der detaillierten Einstellung optimal bedient. Das dürfte ihr bei Siebträger- und – trotz fehlendem Mahlwerk – auch bei Kaffeevollautomaten-Nutzern Pluspunkte einbringen.
- Einfacher als mit der Gold-Funktion geht’s kaum & Ihr Kaffee kommt nach dem „Gold-Cup-Standard“ der Specialty Coffee Association (SCA) aus dem Auslauf – der Name ist dabei Programm & die Zubereitung ideal für den Alltag.
- Bei Strong & Fast ändert sich die Durchlaufzeit, wodurch Sie stärkeren oder schneller extrahierten, dünneren Kaffee erhalten. Das Kaffeearoma kam unserer Meinung nach aus der Balance, weshalb wir wohl keine Verfechter dieser Varianten werden.
- Als Liebhaber der filigranen Einstellung kommen Sie bei der Custom-Variante „My Brew“ auf Ihre Kosten. Dabei haben Sie Einfluss auf die Wassermenge, die Durchlaufgeschwindigkeit, die Brühtemperatur & sogar die Blooming-Zeit.
Wenn Sie Ihre Custom-Variante kreieren, gibt es keinen allgemeingültigen Standard für die einzelnen Parameter. Das Credo lautet „ausprobieren“!
Für unsere Testberichte hat uns folgende Kombination überzeugt:
- Eine Kaffeemenge von 60 Gramm auf 1 Liter Wasser
- Die Bohnen aus der kleinen Rösterei auf einem fein-mittleren Mahlgrad frisch zerkleinern
Eine ihrer Schwächen teilt die Sage The Precision Brewer mit fast allen anderen Kaffeemaschinen: Der Brühvorgang endet erst, wenn das Wasser im Tank vollständig geleert ist. Dagegen ist die Beem Basic Selection Pour Over der Konkurrenz in puncto Abschaltautomatik einen Schritt voraus.
Nach unserem Test empfehlen wir Ihnen, das Wasser mit einem externen Messbecher abzumessen. An der Messlatte gibt es zwar neben der Tassenmengen- auch eine Milliliter-Angabe, für das europäische Auge erscheint diese jedoch recht konfus.
Wir führen die 600 und 900 Milliliter auf die Übersetzung aus der amerikanischen Version zurück – insgesamt ist dies auch nicht weiter schlimm, höchstens gewöhnungsbedürftig.
Brühvorgang & Geschmack: Erstklassiger Kaffee aus dem Filter
Nach dem Wasserdurchlauf und der Extraktion erwarten wir bei den vielen Parametern zur Einstellung ein hervorragendes Ergebnis in den Tassen. Das bedeutet Kaffeegenuss mit einem feinen Aroma wie aus dem Handfilter – und nach eigener Aussage besser als aus dem Moccamaster.
Beim Brühen arbeitet die Sage The Precision Brewer besonders ruhig. Die Wassermenge läuft mit einem sanften Gluckern durch die Maschine und erreicht die frisch gemahlenen Bohnen aus der Qualitäts-Rösterei – herrlich!
Ob Durchlaufgeschwindigkeit, Kaffeestärke oder Brühzeit, die Precision Brewer wird ihrem Namen gerecht und arbeitet sehr präzise. Beim Aufbrühen erhalten wir über das Display Informationen zum Vorgang. Nach der Zubereitung sehen wir, dass das Kaffeepulver gleichmäßig vom Wasser durchfeuchtet wurde.
So gelangt am Ende hervorragender Kaffee in unsere Tassen, der unsere Erwartungen erfüllt und tatsächlich nicht vom Kaffeegeschmack aus dem Handfilter zu unterscheiden ist. Ein fruchtig-frisches Aroma, das die Nuancen der Bohnen an den richtigen Stellen herauskitzelt und dazu eine Kaffeetemperatur auf den Punkt erreicht.
Ist die Sage The Precision Brewer also die beste Kaffeemaschine? Nein, denn zur selben Bewertung kommen wir auch bei der Moccamaster. Zudem erhalten Sie diese rund 100 Euro günstiger. Dennoch ist die Sage eine erstklassige Kaffeemaschine, die viele Pluspunkte mit hohem Bedienkomfort und Freude am Zubereiten verbindet.
Reinigung: Bei der Sage Presicion Brewer kaum eine Anleitung nötig
Für eine sinnvolle Reinigung benötigen Sie bei einer Kaffeemaschine keine Bedienungsanleitung. Den Filter spülen Sie nach jeder Verwendung und entfernen dabei auch etwaige Pulverreste.
Achten Sie bei der Reinigung insbesondere auf die Kanne. Darin bleiben immer Kaffeereste zurück und die Feuchtigkeit bildet einen idealen Nährboden für Schimmel & Co. Auch der Wasserbehälter will regelmäßig gereinigt werden. Da Sie diesen beim Sage-Modell nicht abnehmen können, ist etwas Geschick gefragt.
Für die Sage-Kaffeemaschine gibt es einen Wasserfilter, der das Design leider etwas unterbricht, aber das Gerät bei hartem, kalkreichem Wasser schont. Wenn Ihr Leitungswasser weich ist oder Sie vorgefiltertes Wasser verwenden, können Sie ihn getrost weglassen. Tipp: Im Zweifel nutzen Sie für die Ermittlung der Wasserhärte einen Teststreifen.
Denken Sie dennoch daran, die Kaffeemaschine regelmäßig zu entkalken – das erhöht die Lebensdauer und erhält den Geschmack. Die Zeit dafür ist spätestens dann gekommen, wenn der Kaffee ein leicht saures Aroma bekommt.
Fazit Sage The Precision Brewer Test: Hervorragender Kaffee für alle auf einmal
Die Sage The Precision Brewer ist unserer Meinung nach keine Konkurrenz im Kaffeemaschinen-Test 2025 für die Moccamaster. Das ist aber kein Problem, denn sie ist auf ihre eigene Art und Weise großartig.
Erstklassiger, präzise vorbereiteter Kaffee wie aus dem Handfilter, viele Einstellmöglichkeiten und ein hochwertiges Design spielen Dank der Größe ihre Stärke vor allem an einem Ort aus: im Büro! Große Mengen aromatischen Kaffees für Kollegen, Kunden und Gäste – ein wunderbares Alleinstellungsmerkmal und stimmiges Gesamtkonzept.
Dort passt auch der Preis von rund 300 Euro* hin und die Precision Brewer wird im Umfeld von hohem und hochwertigem Kaffeebedarf doch noch zum Preis-Leistungs-Tipp. Während eine Melitta Easy Therm oder eine Philips HD7546 – im positiven Sinne – zu jeder Küche und jedem Geldbeutel passt, findet die Sage hier ihre Nische.
Schade ist, dass sich das Marketing des Herstellers so sehr auf die Moccamaster-Konkurrenz fokussiert und dabei die Stärken einer hervorragenden Kaffeemaschine außen vor lässt – aber genau aus diesem Grund testen wir für Sie!
Wie ist Ihr Eindruck zur Sage The Precision Brewer? Würden Sie sich die Kaffeemaschine in die eigene Küche stellen oder sie eher am Arbeitsplatz favorisieren?
* Preise Stand August 2023
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