Den „besten“ Kaffeevollautomaten gibt es nicht, schließlich hat jeder individuelle Ansprüche und Wünsche an ein solches Gerät. Der Siemens EQ.6 richtet sich zum Beispiel gezielt an Verbraucher, denen es auf eine leise Geräuschkulisse und ein hochwertiges Äußeres ankommt.
Im großen Kaffeevollautomat-Test 2024 schafft es das Gerät damit zum Testsieg in der Kategorie „besonders leise“. Ob es sich auch gegen starke Konkurrenten wie den Melitta Caffeo CI in der Gesamtwertung durchsetzen kann, muss das Modell in unserem Test erst unter Beweis stellen.
Insgesamt hinterlässt der Siemens EQ.6 einen sehr starken und hochwertigen Eindruck. Neben der geringen Geräuschentwicklung bleibt uns vor allem der hervorragende Espresso in Erinnerung.
Was bringt der Siemens EQ.6 Plus s700 mit und wie unterscheidet er sich von anderen Versionen?
Siemens liefert in der EQ.6-Reihe insgesamt sechs verschiedenen Geräte, die oft nur in wenigen Punkten auseinander liegen. Wir haben den Siemens EQ.6 Plus s700 getestet. Er zeichnet sich unter anderem durch folgende Features aus:
- Hochwertige Edelstahlverkleidung
- Sehr leises Scheibenmahlwerk aus Keramik
- Flexibel einstellbare Auslaufhöhe
- Stilvolle Beleuchtung
- Dreistufige Anpassung von Kaffeestärke, Milchschaummenge und Getränketemperatur
Grundsätzlich tragen alle „neueren“ Gerätevarianten der Reihe den Zusatz „Plus“ im Namen. Dieses Plus steht für:
- Neu designtes Tropfblech, das Spritzer besser vermeiden soll
- Größere Getränkeauswahl inkl. Cafè Americano und Flat White
- Leicht überarbeitetes Reinigungssystem des Milchaufschäumers
Die Verbesserungen sind insgesamt gelungen, allerdings stellen sie aus unserer Sicht bloß Kleinigkeiten dar. Sie können selbst entscheiden, ob sie den Aufpreis wert sind.
Zusätzlich unterscheidet Siemens zwischen den Namenszusätzen extraKlasse, s700 und s300. Die extraKlasse-Modelle entsprechen weitestgehend den s700-Versionen, bringen allerdings mehr Zubehör, wie etwa einen Milchbehälter, mit. Zudem besitzen sie eine Kannenfunktion. Die s300-Vollautomaten haben:
- Einen niedrigeren Preis
- Kein Edelstahlgehäuse
- Keinen Doppeltassenbezug
Nehmen wir es genau, unterscheiden sich die jeweiligen Varianten in fast allen Testkategorien jedoch kaum messbar voneinander. Und dann gibt es aber beispielsweise noch die Siemens EQ.9-Serie, aber das ist eine andere Hausnummer.
Bedienung – Kaffeevollautomat mit leichtem Schnitzer bei der Menüführung
Das Bedienkonzept des Siemens EQ.6 Plus s700 wirkt zunächst merkwürdig. Der riesige Touchscreen ist zweigeteilt: in der Mitte ein reiner Anzeigenbereich, außen die Touch-„Tasten“.
Die Tasten bleiben immer an der gleichen Stelle, lediglich der Bereich in der Mitte verändert sich. Dies empfinden wir als wenig intuitiv, da Sie nicht direkt dort drücken, wo die Inhalte dargestellt werden. Die Menüführung an sich benötigt ebenfalls etwas Eingewöhnungszeit.
Haben Sie die Bedienung jedoch erst einmal verstanden, gibt es keine Probleme mehr. Einstellungen nehmen Sie unkompliziert mit nur wenigen Handgriffen vor.
Kaffee & Milchschaum – Mit den richtigen Einstellungen exzellent
Wie alle Kaffeevollautomaten sollten Sie den Siemens EQ.6 nach der Inbetriebnahme zunächst auf Ihren Geschmack einstellen. Wir empfehlen Ihnen, den Mahlgrad auf die feinste Stufe zu bringen und die höchste Kaffeestärke auszuprobieren. In dieser Kombination erhalten Sie einen Espresso mit idealen 25 Millilitern.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Bester Kaffee für den Siemens EQ.6
Für Latte Macchiato
Espresso, schwarzer Kaffee
Schokoladig
Frisch geröstet
Beim Bezug fällt schnell das sehr leise Mahlwerk auf. Dieses hebt Siemens-Automaten generell von der Konkurrenz ab. Gerade für viel genutzte Räume oder kleinere Büros ohne Lärmschutz ist der Automat damit hervorragend geeignet.
Der Espresso gelingt Siemens fabelhaft. Wir empfehlen Ihnen eher dunkle Röstungen mit einem Robusta-Anteil bis 20 Prozent. Gemessen an den Ergebnissen anderer Kaffeevollautomaten kommt der Kaffee aus dem EQ.6 näher an einen echten Siebträger-Espresso heran.
Der Milchschaum ist ähnlich gut. Zwar fließt er nicht ganz gleichmäßig ins Glas und wirft ein paar größere Blasen. Doch die wichtigsten Parameter wie Konsistenz und Temperatur stimmen – übrigens bereits beim voreingestellten Standardwert für die Getränketemperatur.
Reinigung – Nichts zu meckern, kleines Aber
In puncto Reinigung macht der Siemens nichts falsch. Alle für die Hygiene wichtigen Teile – inklusive der Brühgruppe – können Sie ohne viel Aufwand entfernen und per Hand oder in der Spülmaschine abwaschen.
Einen Extrapunkt verdient sich das Gerät durch ein kleines, aber praktische Gimmick: Sie können den Milchschlauch direkt in der Abtropfschale verankern. Reste können so einfach ablaufen, der Schlauch hängt nicht im Weg.
Bei der Reinigung des Tresterbehälters fällt uns allerdings auf, dass die Kaffeepucks nach dem Brühvorgang noch recht feucht sind. Deshalb sollten Sie bei der Reinigung von Brühgruppe und Tresterbehälter besonders gründlich vorgehen.
Wie bei allen Kaffeevollautomaten empfehlen wir Ihnen, alle Teile, die mit Kaffeepulver oder Wasser in Berührung kommen, mindestens einmal täglich zu reinigen.
Fazit – Leiser Leistungsträger in der oberen Mittelklasse
Der Siemens EQ.6 hinterlässt in unserem Test einen runden Eindruck. Er ist hochwertig, macht sehr guten Kaffee und ist darüber hinaus auch noch ungemein leise.
Ist Ihnen die Lautstärke besonders wichtig, werden Sie in unserem Kaffeevollautomat-Test kaum ein besseres Modell finden.
Die von uns aufgezeigten Schwächen beziehen sich nur auf Kleinigkeiten und trüben den Gesamteindruck wenig. An die etwas non-intuitive Menüführung haben Sie sich schnell gewöhnt. Wenn Sie den Automaten regelmäßig reinigen, machen auch die etwas nassen Kaffeepucks im Tresterbehälter keinen entscheidenden Unterschied.
In seiner Preisklasse steht der Siemens damit sehr gut da, das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt uns auf ganzer Linie. Die Konkurrenz ist jedoch ebenfalls stark: Eine etwas günstigere Alternative – und unser Sieger der Mittelklasse – ist der Melitta Caffeo CI.
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