So glücklich der Cappuccino ganze Generationen auch gemacht hat, seine Zeit scheint vorüber zu sein. Zumindest, wenn wir hoch angesehenen Medien wie der New York Times glauben.
Bevor wir den italienischen Klassiker aus Espresso und einer genau bemessenen Menge Milchschaum ganz abschreiben, sehen wir lieber noch einmal genau hin. Richtig zubereitet ist er eine geniale Mischung, die unserer Meinung nach nicht in Vergessenheit geraten sollte. Und Ihr Kaffeevollautomat ist für hervorragenden Cappuccino eines der besten Instrumente.

Bauanleitung für den Cappuccino: So simpel, so perfekt
Zur Erinnerung zunächst das ursprüngliche Rezept: Der italienische Cappuccino besteht zunächst aus 20 bis 25 Millilitern Espresso. Dieser kommt stilecht aus der Siebträgermaschine oder eben aus einem guten Kaffeevollautomaten.
Der Espresso wird mit 100 bis 150 Milliliter fließfähigem Milchschaum aufgegossen. Das war’s.

Auch wenn es bloß zwei Zutaten sind, ist die Qualität der einzelnen Komponenten und auch die Reihenfolge, in der sie zueinander finden, entscheidend. Beim Cappuccino ist der Espresso immer zuerst an der Reihe. Danach bricht der feine, fließfähige Milchschaum durch die Crema des Espressos und beide gehen eine köstliche Verbindung ein.
Für den perfekten Cappuccino benötigen Sie also keinerlei Schnickschnack, wie es Ihnen Kaffeeketten weismachen wollen. Es braucht nur zwei Komponenten: frische, hochwertige Espressobohnen und Milch. Je höher deren Fettgehalt, desto intensiver der Geschmack.
Für die Wahl der richtigen Bohne gibt es keine einzig wahre Regel. Außer Ihre persönliche Vorliebe. Einzige Bedingung: Vorgemahlenes oder Industriebohnen haben hier nichts zu suchen.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Der Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Kaffeevollautomaten.
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Es muss nicht immer der Siebträger sein: Cappuccino aus dem Kaffeevollautomat
Ein echter Espresso gelingt ausschließlich in der Siebträgermaschine. Doch ein guter Kaffeevollautomat reicht an diesen Standard (fast) heran. Den besten Kaffeevollautomaten für Cappuccino erkennen Sie zunächst an einem simplen Fakt: Er ist in der Lage, einen Espresso mit 20 bis 25 Milliliter Füllmenge auszugeben.

Viele Vollautomaten liefern deutlich mehr, was sie nicht unbrauchbar, aber schwieriger macht. In jedem Fall sollten Sie die Werkseinstellung nach unten korrigieren und auf die geringstmögliche Menge kalibrieren.
Liegt diese bei Ihrem Gerät über dem Espresso-Optimum, stellen Sie zumindest eine höhere Kaffeepulvermenge ein, um an einen sinnvoll extrahierten Espresso heranzukommen. Einen intensiven Espresso mit schöner Crema bekommen Sie beispielsweise mit dem DeLonghi ECAM 22.110 Kaffeevollautomaten. Er ist unser ungeschlagener Testsieger unter den günstigen Geräten.
Optimaler Milchschaum auf Knopfdruck?
Die zweite Komponente, der Milchschaum, ist für Automaten oft eine Hürde. Tatsächlich ist der perfekte Mikroschaum hohe Barista-Kunst: Die Milch sollte nicht zu lange geschäumt werden, keine Luftbläschen haben und eher flüssig und fließfähig sein.

Automatische Milchschaumsysteme setzen meist auf eine recht feste Konsistenz. Doch eine stichfeste Schaumhaube gehört in die Badewanne, nicht in die Cappuccino-Tasse. Mit etwas Übung bekommen Sie aber auch zu Hause einen anständigen Schaum hin.
Dazu müssen Sie den Vollautomaten mit automatischem System etwas überlisten oder die Vorteile von Kaffeevollautomaten mit Schaumlanze entdecken. Diese sind meist günstiger und lassen Ihnen mehr Freiheiten, verlangen aber auch mehr Einsatz.

Bei automatischen Milchschaumsystemen ist die einfache Zubereitung per Knopfdruck ein schlagendes Komfort-Argument. Wichtig ist auch hier: Lassen sich die Werkseinstellungen verändern, sollten Sie diese Option wahrnehmen.
Selbst bei hochpreisigen Kaffeevollautomaten ist das Milchschaum-Ergebnis nicht immer optimal und generell ist das fertige Getränk oft eher als Latte zu definieren und nicht als Cappuccino.
Ein gutes Beispiel ist der DeLonghi ECAM 2234.66: Über seine Schnellwahltaste für Cappuccino erhalten Sie eindeutig einen Latte mit mehr Milch und einer anderen Reihenfolge der Zutaten.
Das mag ein vernachlässigbares Detail sein, verändert aber den Kaffeestil erheblich. Stützen Sie sich also nicht zu sehr auf die internen Bezeichnungen, sondern finden Sie eine Kombination, die dem Cappuccino möglichst nahe kommt. Am besten eignen sich dafür die individuellen Getränkeprofile, in denen Sie das optimale Cappuccino-Verfahren speichern können.

Für perfekten Cappuccino-Milchschaum aus dem Vollautomaten verwenden Sie immer gut gekühlte Milch mit möglichst hohem Fettgehalt. Bei einem Modell wie der DeLonghi Dinamica ECAM 350.55 haben Sie auch die Option, die Milchschaumkonsistenz und die Milchmenge anzupassen. Schauen Sie sich dazu unseren Testbericht zur an.
Nicht ganz stilecht, aber sicher sehr Cappuccino-ähnlich, ist übrigens die Kombination von intensivem Kaffee aus dem Espressokocher und Schaum aus einem separaten Milchaufschäumer.
Während batteriebetriebene Modelle nicht empfehlenswert sind, gibt es sehr gute automatische Milchaufschäumer wie den Senseo Milk Twister.

Hier müssen Sie sich nicht um viel kümmern und erhalten ein überzeugendes Ergebnis. Vor einer Neuanschaffung lohnt sich ein Blick in unseren großen Milchaufschäumer-Test 2025.
Eine formvollendete Verbindung
Der dritte und letzte Schritt klingt einfach, ist aber eine echte Fortgeschrittenenaufgabe: Espresso und Milchschaum gehen eine formvollendete Verbindung ein. Bei der manuellen Methode mit Milchkännchen und Schaum aus der Dampflanze ist es wichtig, dass Sie am richtigen Schwung arbeiten und ein lockeres Handgelenk beweisen.

Mit dem ersten Schluck Milchschaum wird die Crema des Espressos aufgebrochen, damit mischen sich die beiden Zutaten optimal. Zugegeben, es braucht Übung (und das ein oder andere Tutorial), aber mit etwas Geduld gelingt Ihnen Ihr Cappuccino-Kunstwerk.
Die richtige Tasse bringt’s
Die perfekte Tasse ist nicht nur schön anzusehen, sondern beeinflusst auch den Geschmack Ihres Cappuccinos. Sie hilft bei der richtigen Dosierung der Zutaten und hält zudem die Temperatur.
Grundsätzlich gilt: lieber klein und fein. Die Tasse sollte nicht mehr als 250 Milliliter fassen, idealerweise sogar weniger. Die großen Tassen eignen sich eher für Milchkaffee oder Variationen fernab des klassischen Cappuccinos.

Außerdem sollte das Gefäß oben breiter sein, damit Sie den Milchschaum mit ausreichend Schwung in die Tasse und unter die Crema befördern können.
Bleibt noch die Materialfrage zu klären. Wir finden: Der Cappuccino sollte klassisch gereicht werden. Die Porzellan-Tasse mit Henkel ist die beste Wahl. Zum einen hält Porzellan die Temperatur des Inhalts wesentlich länger als Glas. Zum anderen erlaubt Ihnen der Henkel, das Getränk noch heiß zu genießen und beugt Klecker-Unfällen vor.
Normale Gläser, wie sie in vielen Cafés angeboten werden, sind unpraktisch. Das Getränk kühlt viel schneller aus. Sind sie vorgeheizt – ein Muss für den perfekten Cappuccino – müssen Sie erst einmal warten, bis Sie den Becher greifen können.
Fazit: Zeit für einen Neustart
Mit Flat White oder Latte-Varianten gibt es sicherlich wesentlich angesagtere Getränke als den Cappuccino. Doch die stiefmütterliche Behandlung beruht einzig auf der Tatsache, dass die italienische Misch-Version lange variiert wurde und ihr ursprüngliches Rezept fast in Vergessenheit geraten ist.

Wenn Sie sich auf das genaue Verhältnis von Espresso und Milchschaum einlassen und auch Ihren Kaffeevollautomaten besser auf Cappuccino abstimmen, bietet er Ihnen das Beste aller Welten: Cremigkeit und Süße treffen auf genau bemessene Bitteranteile und das richtige Mundgefühl.
Wir finden: Die Zeit für einen Neustart ist definitiv reif. Und der Cappuccino hat mehr verdient als einen Platz in den Geschichtsbüchern des Kaffees. Und Sie? Wir freuen uns über Ihre Meinung und Ihre Erfahrungen mit den besten Kaffeevollautomaten für Cappuccino.
Copyright der Beitragsbilder: Sonntagmorgen.com (DeLonghi und Philips Produktfotos), Chevanon Photography (Pexels.com) und Taylor Franz (Unsplash.com).
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