Die verschiedenen Hersteller haben das Potenzial von Kaffeevollautomaten schon längst erkannt und so gibt es eine beinahe unendliche Zahl an verschiedenen Geräten. Damit Sie sich im Kaffeevollautomaten-Dschungel zurechtfinden, nehmen wir Sie in unserem großen Kaffeevollautomaten-Test 2025 an die Hand.
Hier bekommen Sie einen guten Überblick über alles, was Sie zum Thema wissen müssen und über die verschiedenen Automaten. In diesem Beitrag sehen wir uns einen Kandidaten ganz genau an, den DeLonghi ECAM 23.466.B.
Der erste Eindruck zählt – wie sieht unser Kaffeevollautomat aus?

Ganz oben auf dem Gerät thront der Bohnenbehälter. Bis zu 250 Gramm Ihres Lieblingskaffees bringen Sie hier unter. Vergleichbare Modelle bieten Platz für 300 bis 400 Gramm Bohnen. Wie gut oder schlecht für Sie dieser Wert nun ist, liegt an der gewünschten Anwendung. Wenn eine möglichst hohe Zahl an Kaffees aus der Maschine laufen soll – wie es meist in einem größeren Büro der Fall ist – ist es praktisch, möglichst selten nachfüllen zu müssen. Wenn Sie im kleineren Rahmen besonders viel Wert auf möglichst frische Bohnen legen, hat ein kleineres Fach wiederum seine klaren Vorteile.

Neben dem Bohnenbehälter wirkt der extra Behälter für bereits gemahlenen Kaffee beinahe wie ein kleines Geheimfach. Hier können Sie eine gemahlene Alternative zu Ihren Kaffeebohnen unterbringen. Ein interessantes Versteck, um jederzeit koffeinfreien Kaffee zur Verfügung zu haben. Allerdings gestaltet sich die Reinigung solcher Fächer meist sehr schwierig.
An der Vorderseite des ECAM 23.466.B fällt die Aufteilung klassisch aus: In der Mitte finden Sie den Auslauf für eine oder zwei Tassen inklusive dem sehr gut funktionierendem Tassenwärmer. Auf der rechten Seite befindet sich der herausnehmbare Wassertank. Das Milchaufschäumsystem wartet auf der linken Seite auf seinen Einsatz.

In den Wassertank passen bis zu 1,8 Liter Wasser hinein. Ähnliche Modelle wie der ECAM 45.766.B bieten hier 1,7 bis 2,0 Liter an. Als Unterscheidungsmerkmal im Vergleich mit anderen Geräten hilft uns dieser Wert also nur bedingt weiter. Einen wirklichen Unterschied finden wir erst bei wesentlich größeren Automaten, die einen direkten Anschluss an die Wasserleitung haben.
Die Bedienung unseres Kaffeevollautomaten erfolgt über die Kommandozentrale in der Mitte. Diese umfasst das zentrale Display, einen Drehknopf und einige weitere Tasten zum Ein- und Ausschalten sowie für die verschiedenen Kaffeearten.

Der Weg zum gewünschten Kaffee ist dabei grundsätzlich einfach, jedoch wenig intuitiv gestaltet. Sie benötigen daher etwas Geduld und Eingewöhnungszeit, um mit der Steuerung zurechtzukommen.
Erste Disziplin: Der Espresso

So schnell der Espresso meist getrunken wird, so kompliziert ist bei genauerem Hinsehen seine Herstellung. Für den idealen Espresso-Genuss müssen viele Parameter stimmen.
Auch die Durchlaufdauer hat viel Einfluss auf das Ergebnis. Geht es zu schnell, bleiben wertvolle Inhalte und vor allem Koffein zurück. Geht es zu langsam, gelangen möglicherweise unerwünschte Inhalts- oder Bitterstoffe aus dem Kaffeemehl in die kleine Tasse.
Beim Espresso stoßen wir zum ersten Mal auf die grundsätzlich einfache und dennoch etwas komplizierte Bedienung. Eine Taste oder Voreinstellung für „Espresso“ suchen wir vergeblich. Kombinieren wir jedoch die Option „kleiner, normaler Kaffee“, eine hohe Pulvermenge und den feinsten Mahlgrad erhalten wir einen ordentlichen Espresso mit intensivem Geschmack und einer dichten Crema.

Genau, wie es sein soll! Ein starkes Ergebnis für einen Allrounder, wie unseren Vollautomaten. Auf keinen Fall dürfen Sie dabei die Rolle der richtigen Bohnen unterschätzen.
Mit der Wahl der passenden Bohnen stehen und fallen große Teile Ihres zukünftigen Espresso-Erfolgs. Gerade hier lohnt es sich, dem allgemeinen Trend zu qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zu folgen. Richtig gute Bohnen sind den ein oder anderen zusätzlichen Euro in jedem Fall wert und am besten bei Ihrem lokalen Röster zu beziehen.
Zweite Disziplin: Kaffee mit Milchschaum

Das gelingt im Kleinen mit simplen Milchaufschäumern und geht bei den verschiedenen Kaffeevollautomaten weiter. Ab hier ist es vor allem eine Frage des vorhandenen Budgets. Günstige Modelle haben nur eine einfache Düse zum manuellen Aufschäumen.
Nach verschiedenen Zwischenstufen steigern sich die Modelle schließlich zu völlig automatischen Milchschaumsystemen. Wir haben Glück, denn unser Kandidat gehört bereits zu den letztgenannten Varianten.
Dem DeLonghi-Milchschaumsystem sei Dank erhalten wir mit dem ECAM 23.466.B völlig automatische Kaffeevariationen mit Milchschaum. Die Bedienung weckt Erinnerungen an die erste Disziplin, den Espresso. Denn auch rund um das Thema Milchschaum mussten wir uns erst an die richtige Steuerung herantasten.
Die dazugehörende Taste trägt die Bezeichnung Cappuccino. Heraus kommt jedoch eine große Ladung heißer Milchschaum, dicht gefolgt von einem Schuss Espresso. Für uns ganz klar eine Caffè Latte. Eine sehr gute sogar, allerdings kein Cappuccino.

Dafür braucht es wieder etwas andere Einstellungen. Mit etwas Übung und Geduld finden Sie auch hier die richtige Einstellung. Zum Glück können Sie diese auch speichern. Ein klarer Pluspunkt: Sie können die Milchbehälter problemlos herausnehmen und dadurch übrig gebliebene Milch im Kühlschrank aufbewahren.
Handhabung und Anwendung des DeLonghi ECAM 23.466.B

Für beinahe jede Kaffeeart kommen unterschiedliche Gefäße zum Einsatz. Kleine Espressotassen, große Gläser für den Latte Macchiato mit der Freundin am Nachmittag und dann noch die lächerlich große Glückstasse des Mitbewohners, da sind Flexibilität und vor allem die passende Auslaufhöhe gefragt. Unter den höhenverstellbaren Auslauf passen glücklicherweise Tassen und Gläser in allen üblichen Größen und Formen.
Lautstärke
Während seiner Arbeit lässt uns dieser Kaffeevollautomat akustisch sehr genau wissen, was er gerade macht. Zu den lautesten Geräten zählt er dabei jedoch nicht. Das tief im Inneren verbaute Kegelmahlwerk hält sein Versprechen und geht seiner Arbeit in einer erträglichen Lautstärke nach.
Das System für den Milchschaum verhält sich ähnlich. Da kennen wir wesentlich lautere Modelle. In Sachen Lautstärke bewegt sich unser Mittelklassemodell daher souverän im Mittelfeld.
Das Mahlwerk
Das gerade erwähnte Mahlwerk zählt ebenfalls zu den großen Stärken dieses Kandidaten. Von ganz fein bis grob lässt sich der Mahlgrad des Kaffees in 13 Stufen auswählen. Auch dieser Faktor spielt in der Kunst der Kaffeezubereitung eine bedeutende Rolle.
Die Grundregel lässt sich in etwa so zusammenfassen: Je kürzer die Berührungszeit mit dem Wasser, desto feiner sollte der Mahlgrad sein. Für einen Espresso verwenden wir daher den feinsten Mahlgrad. Der passende Mahlgrad ist natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Auch hier werden Sie bestimmt schnell die richtige Einstellung für Ihre Vorstellungen finden.
Reinigung – entscheidend für Kaffee-Qualität und -Geschmack

Der Filter sorgt dafür, dass das verwendete Wasser weicher wird. Weniger Kalk im Wasser bedeutet weniger Kalk in der Maschine und somit weniger Wartungsaufwand. Zusätzlich entfernt er Stoffe, die den Geschmack des Kaffees negativ beeinträchtigen könnten.
Bei einem schlecht oder – noch schlimmer – gar nicht gepflegten Gerät helfen die besten Bohnen und die ausgefuchsteste Einstellung nichts. Qualität und Geschmack des geliebten Kaffees werden über kurz oder lang darunter leiden. Für ein lang anhaltendes Kaffeevergnügen ist daher die Reinigung und Wartung des Kaffeevollautomaten wichtig.

Das Milchschaumsystem macht dabei den Anfang. Mit dem automatischen Reinigungsprogramm lässt sich das ganze System wunderbar sauber halten. Auch der Rest des Geräts – allen voran die komplette Brühgruppe – lässt sich problemlos herausnehmen und reinigen.
Über diese Schritte hinaus sollten Sie das Gerät regelmäßig mit passenden Reinigungs- und Entkalkungsmitteln pflegen. Das löst auch die letzten Kalk- und Kaffeereste und gewährleistet damit das gewohnt herrliche Kaffeeergebnis.
Ist der Preis gerechtfertigt?
DeLonghi bringt selbst verschiedene Vergleichsmodelle ins Rennen. Mit etwas weniger Budget könnte der ECAM 22.110.B für Sie interessant sein. Er bringt dieselben Grundfunktionen mit, kommt allerdings ohne Display und ohne automatischen Milchschaumsystem aus.
Das bedeutet vor allem bei Caffè Latte und Co zusätzliche Handarbeit bei der Herstellung des Milchschaums. Auch die anderen Einstellungen gehen damit etwas weniger einfach von der Hand. Wenn Sie jedoch mit etwas weniger Komfort und mehr Handarbeit leben können, können Sie hier rund 200 Euro bei der Anschaffung sparen.
In die andere Richtung geht es mit dem DeLonghi PrimaDonna Class um rund 1.000 Euro. Er bringt alle gewünschten Funktionen auf einem merklich höheren Niveau mit. Er arbeitet noch etwas leiser. Für die Steuerung bringt dieser Kandidat sogar einen Touchscreen und die mögliche Steuerung über eine Smartphone-App mit ins Rennen um den Kaffee.

Damit sollten Sie bereits vom Bett aus die Kaffeezubereitung starten können. Vor dem Schlafen gehen allerdings nicht vergessen: Tasse hinstellen! Wenn Sie also etwas mehr Geld in die Hand nehmen können und wollen, bekommen Sie mit diesem Kaffeevollautomaten eine Extraportion Komfort, eine edlere Verarbeitung und einige zusätzliche Kaffeevarianten.
Unser Fazit
Für seine Preisklasse zaubert er alle gewünschten Kaffeegetränke in die Tasse oder ins Glas, egal ob Espresso oder Caffè Latte.

Die automatische Reinigung des Milchschaumsystems und der einfache Zugang zu allen inneren Bauteilen machen ihn dabei durchgehend pflegeleicht. Mit nur wenigen Extras, wie einem Wasserfilter und regelmäßiger Entkalkung verspricht dieser Kaffeevollautomat für lange Zeit wunderbaren und erschwinglichen Kaffeegenuss.
Als einziger wirklicher Wermutstropfen bleiben die viel zu umfangreiche Plastikverpackung und die wenig intuitive Bedienung. Beides sorgt gerade am Anfang für den nicht gerade besten ersten Eindruck. Wenn Sie dem ECAM 23.466.B jedoch eine echte Chance und Ihnen etwas Zeit zur Eingewöhnung geben, haben Sie einen treuen und zuverlässigen Vollautomaten für Ihren morgendlichen Kaffee gefunden.
Alle Fotos für diesen Test wurden uns mit freundlicher Genehmigung von Sonntagmorgen.com zur Verfügung gestellt.